Duskwood - the truth

Flashback

„Bleib hier und sei mucksmäuschenstill! Ich werde wieder kommen um dich zu holen, wenn die Luft rein ist."

Es ist stockfinster. Im Wald herrscht furchteinflössende Stille, lediglich ein paar Tiergeräusche und raschelnde Blätter im Wind sind zu hören.

Ich hocke in einem hohlen Baumstamm und warte.

Warte auf seine Rückkehr. Wie angewurzelt sitze ich hier.

Und dann höre ich nichts mehr. Selbst die raschelnden Blätter sind verstummt.

Totenstille.

Ich höre knacken und rascheln, dumpfe Schritte auf dem Waldboden und jemandes geschwächten Atem, nah an mir vorbeiziehen.

Ich blicke vorsichtig aus meinem Versteck.

Da geht jemand und schleift etwas über den Boden, hinter sich her.

Es ist zu dunkel, um genau erkennen zu können, wer oder was es ist.

Ich weiß ich sollte bleiben. Aber ich muss dem nachgehen.

Ich schleiche ruhigen Schrittes, versteckt hinter Bäumen und folge ihm zu einer tiefer gelegenen Lichtung.

Im Licht des Vollmonds, erkenne ich das Mädchen von der Straße.

Sie scheint sich gerade bewegt zu haben.

Er gräbt ein Loch, nicht sonderlich tief.

Nimmt einen Stein und erlöst sie von ihrem Leid.

Er nimmt sie auf den Arm und trägt sie zum Loch.

Im Mondschein sieht sie aus wie ein Engel.

Dann wirft er sie hinein und vergräbt sie unter Waldboden und Blättern.

Er sieht sich um und entdeckt mich. Wütend sieht er mich an.

Ich laufe weg. Ich weiß nicht in welche Richtung ich laufe.

Hauptsache hier weg.

Ohne mich einmal umzublicken laufe ich davon.

Ich stolpere. Stehe wieder auf und laufe weiter...

Ich erwachte, als die Tür des Motelzimmers ins Schloss fiel.

Mein Kopf brummte und ich blieb regungslos liegen, ich zuckte zusammen, als Jake meinen Rücken berührte.

„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Habe ich dich geweckt?"

Ich schüttelte den Kopf, stand auf ohne etwas zu sagen und ging ins Bad. Mein leerer Blick im Spiegel starrte durch mich hindurch. Ich klammerte mich ans Waschbecken, ich musste mich zusammenreißen. Ich drehte den Wasserhahn auf und nahm einen Schluck direkt aus dem Hahn, ließ mir eiskaltes Wasser in die Hände laufen und wusch mir damit durchs Gesicht.