Duskwood - the truth

Tratschtante Sully

Im Café Regenbogen angekommen, bestellten wir uns Kaffee und Kuchen. Eine Frau, zwei Tische weiter, starrte mich die ganze Zeit an. Wusste sie vielleicht von Lillys Video wer ich war? Hatte Lilly nicht nur meine Nummer, sondern auch Fotos von mir gehabt, die sie den Leuten zur Verfügung gestellt hatte, wenn sie auf das Video reagierten? Wenn dem so ist, könnte auch Barret mich sofort erkennen. Langsam war ich mir wirklich nicht mehr sicher ob das mit dem Termin so eine gute Idee gewesen ist. Und wenn sie mich wirklich aus dem Video kennen sollte, werden mich auch andere Bewohner Duskwoods erkennen. Unsicher blickte ich mich um, doch scheinbar, war sie die einzige die mich beobachtete.

„Kennst du die?" fragte Johnny.

„Nicht das ich wüsste. Vielleicht kennt sie mich durch Lillys Video?"

„Oder vielleicht von früher?", warf Johnny ein.

„Nein. Oder? Denkst du wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen, dass mich jemand nach zehn Jahren zufällig im Café wieder erkennt. Ich habe Hannah und Richy ja auch nicht erkannt."

„Das mit dir ist ja auch ne andere Sache und du warst damals noch ein Kind. Komm finden wir es heraus."

Johnny stand auf und ging zu der älteren Dame um sie zur Rede zu stellen. Er rückte zwei Stühle zurecht und winkte mich zu ihr an den Tisch. Ich nahm unsere Kaffeetassen und setzte mich zu ihnen.

„Entschuldigen sie bitte, dass ich sie so angestarrt habe, aber sie sehen einer früheren Bekannten die mal hier gelebt hat sehr ähnlich. Oh, verzeihen sie mir bitte. Mein Name ist Grace Sully, aber sie dürfen gerne Grace sagen."

„Danke Grace, ich bin Lea."

„Aber doch nicht, Lea-Sophie Davis oder? Sind sie etwa wirklich die Tochter von Celine und Mark?"

„Eh ja genau die, kennen sie meine Eltern?"

„Ja natürlich, ich kannte auch dich als kleines Mädchen. Aus dir ist wirklich eine hübsche junge Frau geworden. Wie geht es deinen Eltern?"

„Ich denke gut, habe sie länger nicht gesehen. Ich wohne nicht mehr zu Hause, bin in die Stadt raus."

„Ich habe nichts mehr von ihnen gehört, seitdem sie damals ihr Haus verkauften und plötzlich mit dir wegzogen, nachdem du ein paar Tage im Wald verschwunden warst."

„Ich war verschwunden?"

„Ja, weißt du das etwa nicht mehr? Ganz Duskwood hat damals nach dir gesucht. Alle waren in großer Sorge und nach drei Tagen hatten wir dich endlich gefunden."

„Entschuldigen sie Grace, Lea erinnert sich nicht mehr daran, sie sollten sie nicht überfordern.", wandte Johnny ein.

„Verstehe. Lea du solltest vielleicht die Rogers besuchen gehen, sie können dir sicherlich mehr erzählen. Du musst allerdings wissen, dass ihr Sohn Richy vor kurzem verschwunden ist."

„Vielen Dank Grace, sie haben uns sehr geholfen.", Johnny bedankte sich bei ihr in unserem Namen, ich bekam kein Ton mehr heraus und gab Grace zum Abschied schweigend die Hand.

„Schöne Grüße an deine Eltern und alles Gute Lea."

Ich nickte bestätigend.

Wir setzten uns an den Brunnen auf dem Marktplatz und ich versuchte meine Gedanken zu sammeln.

„Geht es dir gut Lea?"

„Ich weiß nicht. Ich weiß rein gar nichts mehr. Was ist hier damals bloß passiert? Was ist MIR damals passiert?"

„Wir müssen nicht zu dieser Familie gehen, wenn du nicht möchtest."