Auf Reisen

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Wir hatten etwa anderthalb Stunden Zugfahrt vor uns, der Zug war angenehm leer, so dass ich uns einen Vierersitz mit Tisch ergattern konnte. Johnny hatte uns Kaffee und Schokobrötchen aus dem Bahnbistro geholt und setzte sich mir gegenüber.


„Ich habe tatsächlich etwas gebraucht um dich zu erkennen."

„Lief also alles genau nach Plan."

„Danke Johnny, alleine hätte ich das nicht geschafft. Wusste Jake, dass das passieren würde?"

„Er hatte es in Betracht gezogen."

„Er hat seine Deckung die letzten Tage völlig vernachlässigt und das ist meine Schuld."

„Mach dir um ihn keine Sorgen, der packt das."

„Ich hoffe wirklich, dass du Recht hast."

„Ganz sicher."


„Sag mal, steckst du schon die ganze Zeit hinter Nymos?"

„Als Jake untertauchen musste, wollte er dass jemand nach dir sieht, sollte der Fall eintreten, dass er geschnappt werden würde, da gab er mir die Zugangsdaten für Nymos. Heute habe ich den Zugang, aber das erste Mal genutzt."

„Wann habt ihr das geplant Johnny?"

„Jake war gestern Nacht bei mir, er war ziemlich aufgelöst, als er versuchte mir zu erklären was alles gerade abgeht. Die Tatsache, dass du nach Duskwood willst um dich dem Killer zu stellen, dass seine Verfolger ihm dicht auf den Fersen sind und sich vermutlich auch an dich hängen würden. Es war echt nicht einfach so schnell einen guten Plan auf die Beine zu stellen und es war pures Glück, dass der auch noch so einwandfrei funktioniert hat."

„Ihr beide seid echt ein gutes Team. Jake hielt überhaupt nichts davon, dass ich den Deal eingehen will, weshalb hat er seine Meinung geändert?"

„Er hat seine Meinung dazu nicht geändert. Würdest du das etwa gutheißen, wenn er sich einfach planlos einem Killer stellen wollte?"

„Nein, ganz sicher nicht."

„Er versteht, dass du keine andere Wahl hast. In Weston wäre ich sowieso zu euch in den Zug gestiegen um euch bei der Sache beizustehen und wegen seinen Verfolgern mussten wir auf den Notfallplan zurückgreifen, er wollte nicht dass du alleine nach Duskwood fährst. Deine Sicherheit hat oberste Priorität."

„Findest du das nicht ein wenig paradox, wenn man bedenkt in welcher Lage ich mich gerade befinde?"

„Jake würde dir nie das Recht verwehren die Wahrheit zu erfahren und wir werden mit allen Mitteln versuchen dich dabei zu beschützen!"

„Warum hilfst du dabei? Ich meine, du kennst mich nicht mal richtig und dein bester Freund steckt gerade in echten Schwierigkeiten, bei denen er deine Hilfe gebrauchen könnte."

„Er bat mich dich zu beschützen, ich würde ihm genauso auch mein Leben anvertrauen. Jake ist wie ein Bruder für mich."

„Das verstehe ich nicht ganz."

„Lea, du bist ihm wirklich wichtig und bist ihm mehr wert als sein eigenes Leben. Deshalb hat er dich mir anvertraut so lange er nicht da sein kann."

„Danke Johnny, ich hoffe nur du kommst wegen mir nicht auch noch in Schwierigkeiten."

„Um mich brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen."

„Mache ich mir aber, im Moment bringe ich scheinbar jeden in Schwierigkeiten der mir wichtig ist."

„Hätte nicht gedacht, dass ich dir wichtig bin."

Duskwood - the truthDove le storie prendono vita. Scoprilo ora