Wer in dunklen Korridoren lauert

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So vergingen die Tage mit Büchern und Unterricht, Harry und Ron schienen nichts von den beiden Paaren zu ahnen, das war aber auch nicht verwunderlich. Ginny schien es nicht darauf angelegt zu haben, dass auch nur einer ihrer Brüder von ihrer Beziehung erfuhr und Cho und Cedric verbrachten ihre meiste Zeit draußen, sodass Harry und Ron, die hauptsächlich im Gemeinschaftsraum lernten, sie nie zu Gesicht bekam. Hermine und Tamara machten aber auch keine Versuche sie darauf hinzuweisen. Hermine regte sich jedes Mal beim Frühstück schrecklich darüber auf, wenn sie Rita Kimmkorns Anzeigen las (die sich hauptsächlich um das Skandal drehte, dass sie Victors Schatz gewesen war) und als Ron sie fragte wieso sie den Propheten denn überhaupt noch lesen würde antwortete sie nur: „Es ist gut zu wissen was der Feind denkt!"
Hinter der Zeitung zeigte Ron ihr einen Vogel.

Langsam aber sicher rückten das Ende des Schuljahres näher, und somit auch die letzte Aufgabe. Tamara fand, dass man sich nicht wirklich auf so eine Aufgabe vorbereiten konnte und so sammelte sie etwas Allgemeinwissen und nützliche Zaubersprüche.
Je näher die Aufgabe rückte, desto nervöser wurde sie wie auch bei den letzten Malen, sie wusste nicht genau wieso, es fühlte sich einfach ganz komisch an, als wäre ein Fass mit Flubberwürmern in ihrem Bauch umgekippt. Es half auch nicht, dass Hermine ihr ständig in den Ohren lag, dass sie ganz sicher ihre Prüfungen vermasseln würde, eigentlich wusste beide, dass dem nicht so war...

Eines Abends, es waren nur noch zwei Tage bis zur dritten Aufgabe, wandelte Tamara ruhelos durch die Gänge im fünftem Stock.
Sie konnte nicht schlafen und holte sich dann doch lieber noch ein Buch über Orientierung Zauber statt schlaflos in ihrem Bett zu liegen.
Als sie gerade um eine Ecke bog sah sie plötzlich den Direktor von Durmstrang, wie er hinter einer Säule auf jemanden ein redete, vorsichtig trat sie näher und war dabei sehr darauf bedacht leise zu sein.
"Du musst es doch auch bemerkt haben, Severus?!"
"Sei still, oder willst du, dass das ganze Schloss uns hört?", zischte Snape Karkaroff zu, daraufhin senkte dieser die Stimme.
"Du weißt genau was es bedeutet, und wenn es eintritt werden wir beide die ersten sein die dann dran glauben müssen!", fauchte er und schaute panisch über seine Schulter, offenbar litt er unter Verfolgungswahn, Snape gab ein frustriertes Geräusch von sich.
"Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich habe nichts zu befürchten, ich habe mir, im Gegensatz zu dir, nichts zuschulden kommen lassen..."
"Ja, ja, aber was soll ich denn machen, sieh doch selbst, es ist bald so weit, ich spüre es." Aus ihrem Versteck konnte Tamara erkennen wie Kakaroff seinen Ärmel hochkrempelte und Snape etwas auf seinem Unterarm zeigte, was konnte sie nicht sehen. "Lass das! Ich weiß sehr wohl das es bald so weit ist... Was hast du dann vor?", zischte Snape erboßt und stieß den Arm des anderen weg. "Na was wohl?! Ich verschwinde von hier, gleich nach der letzten Aufgabe..." "Du weißt doch ganz genau, dass man sich nicht vorm dunklen Lord verstecken kann..."
Tamara stieß überrascht die Luft aus, sofort hätte sie sich dafür ohrfeigen können. Die beiden Männer sahen ertappt auf und wie automatisch sprang Tamara hinter die große Statur einer Hexe, die grade ihrem Gatten eine mit der Keule überbraten wollte.
Innerlich dankte Tamara Karler der Keulenschwingenden dafür, dass sie so mollig war, denn sonst hätte man sie womöglich vom Korridor aus gesehen können. "Geh wieder zu deinen Schülern, Igor! Hier ist es nicht sicher wer alles zuhört...", flüsterte Snape, die beiden standen genau vor der Statur und Sekunden später hörte man leises Murren und Schritte, die sich entfernten. Langsam spähte Tamara aus ihrem Versteck hervor und setzte nachdenklich ihren Weg zur Bibliothek fort.
Sehr weit kam sie allerdings nicht, drei Ecken weiter traf sie auf Fred und George, die sich grade an einer Rüstung zu schaffen machen.
Tamara schaute über ihre Schultern und sah einen Gang der unters Schloss zu führen schien.
„Wow, wohin führt der den?!", fragte sie und die beiden schraken so sehr zusammen, dass die Rüstung klirrend zu Bruch ging.
"Bei Merlins Bart, was machst du denn hier?", flüsterte Fred laut und hielt sich eine Hand an die Stelle wo sein Herz saß.
"Ich hol mir nur ein Buch, und was ist eure Ausrede?", fragte sie zurück und lauschte, sie hätte schwören können, dass sie etwas gehört hatte.
"Wir brauchen keine Ausreden...", flüsterte George energisch, spähte um die Ecke und fluchte dann ziemlich schlimm.
"Fred! Filch ist im Anmarsch, wir müssen jetzt los..."
Fred zögerte keinen Moment, schupste Tamara in das Loch und sprang dann selbst rein, gefolgt von George, dieser schloss schnell die Geheimtür und alle lugten durch einen kleinen Spalt hinaus um zu sehen was Filch tat...

Zuerst sah man braune Katzenpfoten und dann Filchs alte Stiefel über den Boden (das einige was sie sehen konnten) schleifen, er blieb genau vor dem Eingang stehen und plötzlich spürte Tamara etwas an ihrer Hand kribbeln. Ganz langsam schaute sie auf ihre Hand, dort saß...
eine Spinne, und was für eine! Sie war ziemlich groß und hatte lange dünne Beine und einen dicken, haarigen Laib.
Eigentlich hatte Tamara keine Angst vor Spinnen, aber so ein Vieh auf ihrer Hand rumkrabbeln zu lassen mochte sie dann doch nicht.
Ohne es zu wollen gab sie ein Quietschen von sich, sofort hielten ihr Fred und George gleichzeitig den Mund zu und George wischte die Spinne von ihrer Hand. Filch stand noch einen Moment da ehe er die Rüstung entdeckte, die in Einzelteilen auf dem Boden lag.
"Dieses Mal muss Dumbledore diesen Teufel aus dem Schloss werfen, das ist nun schon das dritte Mal in zwei Wochen, dass er eine Rüstung kaputt gemacht hat! Wenn er schon nicht diesen vermaledeiten Poltergeist oder diese Plage von Zwillingen rauswirft, dann wenigstens diesen Katzen-Teufel..." Leise murmelnd machte er sich daran die Rüstung wieder zusammen zu setzten. "Oh, ja, Mrs. Norris. Du würdest mir nie solchen Ärger bereiten, nicht wahr?!" Er hob die Katze hoch und die drei in ihrem Versteck hörten leise Kussgeräusche, entsetzt sahen sie sich an.
Zum Glück verschwand Filch kurz darauf, ganz anders als Mrs. Norris, die noch für einige Minuten vor der Geheimtür saß, als wüsste sie, dass dort die Rüstungszerstörer lauerten. "
Und was jetzt?", fragte Tamara als auch die Katze weg war und sich alle wieder trauten zu atmen. "Was jetzt?! Du gehst dein Buch holen und erzählst niemanden, dass du uns gesehen hast!", antwortete Fred fest, öffnete die Geheimtür und sah nach ob Filch irgendwo zu sehen war.
"Wo führt der denn hin?", fragte Tamara und schaute in die Richtung, in die der Gang weiterging. "Stell uns keine Fragen und wir erzählen dir keine Lügen!", sagte Fred ungeduldig und wollte ihr wieder hoch in den Korridor helfen, doch sie wollte jetzt wissen was sie trieben.
"Wohin führt der Gang?", fragte sie erneut und machte das Licht an ihrem Zauberstab an. "Nirgendwo hin, und jetzt, zisch ab!"
Fred zog sie in Richtung Ausgang, George sah nur belustigt zu wie sie sich aus seinem Griff befreite und ein Stück den Gang lang ging.
"Steh nicht einfach so rum und lach! Hilf mir lieber!", zischte Fred und versuchte Tamara am Ärmel zum zu ziehen, doch sie ließ sich nicht abbringen noch etwas weiter in den Gang zu gehen.
"Wieso denn? Von hier aus sieht es wirklich sehr unterhaltsam aus! Wirst du wirklich nicht mal mit einem Mädchen fertig?"
Fred funkelte erst seinen Bruder dann Tamara an und seufzte dann ergeben, während George nur albern kicherte.
"Na dann, bitte. Aber sag nachher nicht ich hätte nichts gesagt..."
"Wer in dunklen Korridoren lauert muss damit rechnen, dass er jeden Moment auffliegt!", kommentiere Tamara altklug und spähte um eine Ecke, die der Gang nach ein paar Meter machte. 

Mein Hogwarts, meine Geschichte (Wird überarbeitet...endlich)Where stories live. Discover now