Von Tanzstunden und Baalpartnern

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In der nächsten Tanzstunde ordnete Professor McGonagall an, dass jeder Junge mit einem Mädchen tanzen musste.
Tamara tanzte zuerst mit Seamus, einen Freund von Harry und sie verstanden sich auch ganz gut.
"Wieso bist du eigentlich immer so verschlossen?", fragte er, nachdem er ihr erzählt hatte wie er mit fünf Jahren fast von einem Schaar Wichtel auf einen Baum getragen wurde. Tamara hatte nur zugehört und sich nicht anmerken lassen ob sie es lustig fand oder nicht.
"Das ist eine lange Geschichte!" Sie dachte nach, sollte sie vielleicht einfach einen Jungen fragen? Zwar hatte sie wirklich keine Lust auf das Ganze den-Typ-auf-den-ich-steh-fragen, aber Seamus war echt nett und sie konnten ja als Freunde hingehen. "Mit wem gehst du denn zum Ball?", fragte sie ohne ihn anzuschauen, aber sie konnte hören wie er scharf die Luft einzog. "Ich habe Lavender gestern gefragt...", antwortete er kurz angebunden, Tamara war ein klein wenig enttäuscht, ließ sich aber wie immer nichts anmerken. "Kann ich dich was fragen?", fragte sie nach einer langen Zeit, in der sie sich nur unangenehm angeschwiegen hatten.
"Klar!" "Wieso trauen sich Jungs oft nicht ein Mädchen anzusprechen?!"
Er kicherte leise und sah sich um ob jemand zuhörte.
"Naja, keiner hat Lust 'ne Abfuhr zu bekommen! Dann sagt man doch lieber gar nichts!"
McGonagall gab wieder das Zeichen für den Partnertausch und Seamus eilte ohne ein weiteres Wort zu Lavender rüber.
Sie wollte grade zu Ron gehen, der ganz allein am Rand der Tanzfläche stand, als jemand ihre Hand nahm und sie schwungvoll zu sich drehte.
"Willst du nicht doch lieber mit mir tanzen?", fragte George mit einem ekelhaft selbstzufriedenen Gesichtsausdruck als die Musik einsetzte. Tamara schaute zu Ron, aber er tanzte schon mit Parvati Patil und auch sonst war niemand anderes mehr frei.
Sie seufzte und gab sich Mühe die ganze Zeit so gut es ging an Georges Gesicht vorbei zu starren. Hermine, die Harry erwischt hatte, gab ihr aufgeregte Handzeichen die Tamara nicht verstand, doch Hermine hörte augenblicklich auf, als Harry ihr auf den Umhang trat und beide ins Stolpern geriet.
"Mit wem gehst du zum Weihnachtsball?", fragte George, sie sah ihn kurz an. "Wieso fragt das jeder?! So großartig ist dieser Ball jetzt auch nicht..." Die Tatsache, dass sie vor fünf Minuten noch Seamus danach gefragt hatte ignorierte sie geflissentlich.
"Keine Ahnung! Also, mit wem gehst du jetzt?" Tamara wurde gegen ihren Willen rot und nuschelte verschämt: "Mich hat noch keiner gefragt."
George lachte laut auf, sie funkelte ihn sowohl böse als auch gekränkt an. "Woran kann das nur liegen?" Er schien die Antwort bereits zu kennen. "Woran denn?", fragte sie kühl und versuchte ihm dabei auf den Fuß zu treten. "Du musst damit aufhören jeden Jungen so anzuschauen als würdest du ihm den Kopf abreißen, wenn er dich nur anspricht!"
Tamara sah ihn empört an. "Was?! Ich...ich schau niemanden so an..."
"Oh doch, dass tust du! Jetzt grade, in diesem Moment!" Er sah sie grinsend an und Tamara schnaufte laut.
"Und mit wem gehst du?", fragte sie schneiden und schaute wieder zu Hermine die sich wieder gefangen hatte.
"Ich weiß noch nicht... Ich bin noch unentschlossen wen ich fragen soll, die Auswahl ist groß!" "Du bist so ein Idiot!", fauchte Tamara und winkte Hermine zu. "Bin ich das?" Sie nickte mit grimmig Sicherheit.
"Hat er dich gefragt ob du mit ihm zum Ball gehen willst?", fragte Hermine nach dem Tanzunterricht aufgeregt.
"Was? Nein! Ich würde auch nicht mit ihm gehen wollen, er ist ein Idiot!", antwortete Tamara überrascht.
"Schade, ich dachte eigentlich, dass er dich fragen würde... Ist ja auch egal, noch eine Stunde Pflege magischer Geschöpfe und dann ist Wochenende. Gehen wir dann Morgen Kleider kaufen? Ich meine die Jungen haben ja noch eineinhalb Wochen Zeit um dich zu fragen!"
Tamara wünschte sie könne Hermines Zuversicht teilen, aber als sie an einem Spiegel vorbei gingen wusste sie, dass es hoffnungslos war.
Sie sah schrecklich aus, sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, (sie hatte in den letzten Nächten wieder altbekannte Albträume bekommen) ihre braunen Haare waren zottelig und fielen ihr in dicken Strähnen ins Gesicht und ihre Haut sah schrecklich blass aus.
Hermine fragte sie ständig wie sie denn in Afrika leben könnte und immer noch weiß wie ein Vampir war.
Pflege magischer Geschöpfe fiel aus, stattdessen durften sie Aufgaben in der großen Halle machen, Tamara setzte sich dazu, da sie eh eine Freistunde gehabt hätte. Snape beobachtete die arbeitenden Schüler streng, wenn auch nur einer ein Piepen von sich gab bekam er eines der abgegebenen Aufgabenhefte über den Kopf gezogen.
Fred und George saßen zusammen mit einem dunkelhäutigen Mädchen, Angelina Johnson, zu Tamaras Missfallen auch in der Halle.
Fred reichte Ron grinsend einen Zettel auf dem stand:

Komm aus der Hüfte, oder die Guten sind alle weg!

Ron gab ihm den Zettel zurück und schaute ihn finster an. "Hermine?", fragte er so leise, dass Snape ihn unmöglich hören konnte.
"Du bist doch ein Mädchen?!" Tamara schlug sich mit der Hand gegen den Kopf, wie hohl können Leute sein?
"Ja, gut erkannt.", antwortete Hermine ohne von ihren Aufgaben aufzusehen. "Gehst du mit einem von uns?"
Noch ehe Ron fertig war bekam er von Snape ein Heft gegen den Hinterkopf geschlagen und Harry zur Vorsicht auch.
Als Snape wieder ein Stück weite weg war fing Ron wieder an zu flüstern. "Für 'nen Kerl ist es eine Sache allein aufzukreuzen. Für 'n Mädchen ist es einfach nur traurig!" "Ob du es glaubst oder nicht, mich hat einer gefragt." Sie stand auf und gab Snape ihr Heft. Tamara erhaschte auf ihr Gesicht, es spiegelte sowohl Wut, als auch etwas ganz anderes, das sie nicht so richtig deuten konnte. "Und ich habe ja gesagt."
Sofort stand Tamara auch auf, sie konnte schließlich gehen wann immer sie wollte. Als sie schon fast draußen war hörte sie Ron und Harry noch vereinbaren, dass, wenn sie heute Abend in den Gemeinschaftsraum kämen, sie beide eine Verabredung hätten.

Mein Hogwarts, meine Geschichte (Wird überarbeitet...endlich)Where stories live. Discover now