Zwei alte Herren

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Als Tamara auf dem Weg zum Krankenflügel an der Bibliothek vorbei kam gab sie das Buch wieder ab und tauschte es gegen zwei über die magischen Besonderheiten Afrikas ein, sie hatte etwas Heimweh.
Im Krankenflügel saßen die Zwillinge zusammen auf einem Bett, ihre Bärte waren mittlerweile so lang, dass sie aufpassen mussten, dass niemand der vorbei eilte darüber stolperte. Eine Frau, die wie eine Krankenschwester aussah war grade damit beschäftigt zwei weitere Bartwüchse zu beseitigen. Eine der beiden war ein Mädchen was ziemlich komisch wirkte, so mit Bart. Offenbar war es gar nicht so leicht diese Bärte wieder weg zu bekommen, denn die Krankenschwester raufte sich die Haare und probierte einen Zauber nach dem anderen, doch die Bärte blieben.
"Kommst du uns besuchen?", fragte Fred als er Tamara entdeckt hatte, sie setzte sich auf einen Stuhl, der neben dem Bett stand und schüttelte den Kopf. George stieß Fred mit den Ellbogen in die Seite.
"Sie will wissen von was für Büchern wir geredet haben, stimmts?"
Sie zuckte nur mit den Schultern, gespielt gleichgültig.
„Ich wetten ihr lügt bloß und es gibt gar keine Bücher!", fragte sie und hoffte, dass die beiden darauf eingehen würden, was sie aber nicht taten. "Oh doch, es gibt diese Bücher... Du bekommst sie aber nicht umsonst!" Das hatte Tamara schon erwartet, doch wirklich vorbereitet war sie nicht. "Was wollt ihr denn?" Die Zwillinge grinsten sich an, zumindest glaubte Tamara das, sicher konnte sie es nicht sagen, denn ihre Bärte verdeckten den größten Teil ihrer Gesichter.
"Noch nichts, sagen wir es mal so, du schuldest uns was..."
Tamara überlegte. „Gut, wenn ihr alten Herren euch rasiert habt holt ihr die Bücher. In Ordnung?" Gleichzeitig nickten beide und versuchten ihre Bärte, die sich verheddert hatten, wieder zu entknoten.
"Pass doch auf! In Ordnung, dass hier wird aber noch dauern, also treffen wir uns um vier vor der großen Halle?!" Tamara nickte, stand auf und stolperte fast über Freds Bart der mittlerweile sogar bis unters Bett, auf dem sie saßen, reichte.
Die restliche Zeit bis 4 Uhr verbrachte Tamara damit ihre Hausaufgaben für Verwandlung und Zaubertränke zu machen und danach in den Büchern über Afrika zu stöbern. Als sie dann vor der Halle stand waren die Zwillinge erstmal nicht da, erst 15 Minuten später kamen sie, bartlos, aus einem Korridor, jeder trug einen Stapel Bücher.
"Ihr seid zu spät!", begrüßte Tamara sie kühl.
"Hey, wir mussten aufpassen, dass uns niemand mit den Büchern sieht, es würde unserem Ruf schaden mit Büchern gesehen zu werden!", kam es hinter einem der Stapel her. Die Bücher wurden ihr in den Arm gedrückt, jetzt war sie es die nichts mehr sehen konnte. "Wirfst du eigentlich deinen Namen in den Feuerkelch?", fragte Fred wie beiläufig, ohne zu antworten ging sie in die Richtung, in der die Treppe zum ersten Stock sein musste. "Du gehst in die falsche Richtung.", rief ihr Fred nach, sie korrigierte ihr Richtung und fand schließlich den Gemeinschaftsraum.
Er war hinter dem Bild von einer Frau in einem rosanen Kleid vor einem griechisch anmutenden Hintergrund.
Tamara musste sich immer noch daran gewöhnen, dass überall Bilder hingen, die sich bewegten und die Schüler sogar manchmal ansprachen.
In ihrer alten Schule hatte es zwar auch bewegliche Bilder gegeben, aber nie so viele auf einmal. In ihrem Schlafsaal sah sie sich die Bücher genauer an, sie staunte nicht schlecht, diese Bücher waren echt Galleonen wert.
Sie schilderten genau welche Kniffe und Voraussetzungen es gab, Tamara merkte gar nicht wie die Zeit verging so sehr vertiefte sie sich in die Bücher. Irgendwann kam dann Hermine herein und fragte sie was sie da tue.
"Ich lese nur ein bisschen...", nuschelte sie abwesend, sie war grade an einer wichtigen Stelle. "Ein wenig?! Nicht mal ich lese so viel auf einmal!" Tamara schaute auf und sah in Hermines belustigtes Gesicht.
„Was ist denn los?", fragte sie etwas ungeduldig und schlug das Buch wieder zu. "Es gibt gleich Abendessen und ich wollte nur fragen ob du mitkommst." Tamara stand schweigend auf und zusammen verließen sie den Schlafsaal.
Im Gemeinschaftsraum saßen Fred und George.
"Na, sind die Bücher gut oder haben wir übertrieben?", rief George durch den fast leeren Raum. "Sie sind ganz OK..." Tamara wollte nicht zugeben wie gut diese Bücher wirklich waren.
"Kommt ihr nicht mitessen?", fragte Hermine und sah beide misstrauisch an, als würde sie sich denken können, dass die beiden sicher wieder was ausheckten. "Wir kommen gleich nach!" Und damit war die Sache erledigt und Tamara und Hermine machten sich auf den Weg zur großen Halle. "Wann sind eigentlich die Auswahlen?", fragte Tamara und rieb sich das Kinn. "Morgen Nachmittag, denke ich."
Hermine schaute sie von der Seite an.
"Du denkst doch nicht darüber nach deinen Namen da reinzuwerfen, oder?!" Tamara zuckte nur die Schultern, sie dachte wirklich darüber nach, aber sie hatte ja noch bis morgen Zeit...

Mein Hogwarts, meine Geschichte (Wird überarbeitet...endlich)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt