Im Zug

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Tamara war froh als der Zug endlich losfuhr, sie hasste nichts so sehr wie eine Wartezeit, von der man nicht wusste wie lange sie dauern würde. Mit geschlossenen Augen dachte sie an den Vorfall vor 5 Monaten zurück, seither hatte sich viel geändert, fast noch mehr als vor 4 Jahren, als sie den Brief bekommen hatte. Das Mädchen seufzte leise und legte ihre Füße auf den leeren Sitzt gegenüber, sie hatte ein ganzes Abteil für sich allein ergattern können. Obwohl, ganz allein war sie doch nicht, neben ihr lag eine grau getigerte Katze zusammengerollt und schnurrte leise. Vorsichtig strich Tamara dem Kater über den Kopf, sie hatte ihn mit Mr. Jonassen auf dem magischen Bazar in der Hauptstadt von Algerien gekauft. Percival hatte sie ihn genannt, nach einem Ritter, von dem sie gelesen hatte. Heute hieß er einfach nur Percy, er war ein richtig verspielter kleiner Teufel, schon hunderte Male hatte sie ihn aus den Trümmern von zerbrochenen Schuleigentums geholt und noch viel öfters hatte er sich auf ihre Lieblingsbluse gesetzt und sie vollgehaart. Lächelnd betrachtete sie den kleinen Kater, als er seinen Kopf an ihre Hand schmuste, einige Dinge änderten sich zum Glück nie. Ganz im Gegenteil zu Tamara, über den Sommer hatte sie sich sehr verändert. Seit sie am Ende des 3. Schuljahres die Schule wechseln musste, hatte sie sich in sich zurückgezogen. Wo sie früher noch stürmisch und offen war, war sie heute ausdruckslos und verschlossen. Erneut seufzte sie.

Plötzlich ging die Tür zu ihrem Abteil auf und drei Jungen streckten ihre Köpfe herein. "Ist hier noch frei?", fragte einer, er hatte dunkelbraune Haut und schulterlangen Dreadlocks. "Ist nicht woanders noch ein Abteil frei?", fragte Tamara tonlos zurück. Erst schauten sie die drei blöde an, doch dann grinsten sie breit und setzten sich einfach zu ihr.
Kurz bevor sich eine auf den Kater setzten konnte hob sie ihn auf ihren Schoß was er gar nicht gut fand, immerhin hatte er grade so schön gedöst.
"Pass doch auf, fast hättest du dich auf Percy gesetzt." Dabei runzelte sie ärgerlich die Stirn, erst jetzt fiel ihr auf, dass der Typ neben ihr und der andere Kerl, der ihr gegenübersaß, sich aufs Haar ähnelten. Zwillinge. "Deine Katze heißt Percy?", fragte der Zwilling neben ihr mit einem belustigten Grinsen. "Ja, hast du ein Problem damit?" Sie fühlte sich irgendwie unwohl, alle drei lächelten sie übertrieben fröhlich an, obwohl sie sich überhaupt nicht kannten. "Nein, wir haben nur einen Bruder, der genauso heißt!", sagte der Andere und alle warfen sich wissende Blicke zu. "Wie heißt du eigentlich? Ich habe dich noch nie hier gesehen.", fragte der Zwilling, der neben ihr saß. "Kathrin.", brummte sie knapp, sie wollte nicht irgendwelchen fremden Jungen ihren Namen verraten. Wer weiß, vielleicht waren das ja irgendwelche Spinner. "Ich bin Fred, und das ist mein Bruder George. Oder war es andersherum ?!" Immer noch grinsten sie irritierend einstimmig. "Ja.", sagte der Zwilling der Tamara gegenübersaß. „Ich bin Fred und du bist George. Und das ist Lee, unser bester Freund." Erwartungsvoll sahen die drei sie an, als sie sich nicht rührte fragte Lee verblüfft: "Hast du keinen Humor?" Tamara zuckte nur die Schultern und sah angestrengt aus dem Fenster, aber aus den Augenwinkeln konnte sie sehen wie sich die drei verwunderte Blicke zuwarfen. "Und woher kommst du?", fragte Fred. "Ist doch egal.", antwortete Tamara genervt. "Wir wollen es aber wissen!" Sie ließen nicht locker und fragten fast eine halbe Stunde lang durchgehend wo sie denn herkomme. "Aus Afrika!", knurrte sie schließlich genervt. „Nein, jetzt ernsthaft, wo kommst du her?", fragte Lee nochmal. "Ich komme wirklich aus Afrika!" Tamara zog die Augenbrauen noch weiter zusammen, diese Typen gingen ihr wirklich auf die Nerven. "Echt jetzt?", fragte George und musterte sie genau. Sie nickte nur und schaute wieder aus dem Fenster bis ihr auffiel, dass sie immer noch angestarrt wurde. "Was?", fragte sie mit gereiztem Unterton. "Du siehst nicht wirklich ...afrikanisch aus. Bist doch viel zu blass um aus Afrika zu kommen!", sagte George und verzog das Gesicht wieder zu seinem nervtötenden Grinsen. "Mir doch egal ob ihr mir glaubt..." Tamara hoffte inständig, dass das Gespräch hiermit beendet wäre, aber die Jungen hatten andere Pläne. "Und wieso gehst du jetzt erst nach Hogwarts?", fragte Lee neugierig. "Ich habe die Schule gewechselt." Bitte, bitte, bitte, fragt jetzt nicht warum, dachte sie. "Warum?" fragte Fred prompt. "Das...geht euch nichts an." Mit diesen Worten stand sie auf und verließ das Abteil, ihren Koffer würde sie später holen. Als sie die Tür schloss hörte sie noch lautes Lachen. Idioten!

Mein Hogwarts, meine Geschichte (Wird überarbeitet...endlich)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang