Von Drachen und Frettchen

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Die nächsten Tage verbrachten Harry und Tamara zusammen mit Neville, der ihr Unbehagen wegen des Turniers gar nicht zu bemerken schien.
Er hatte von Moody ein Buch über die seltensten magischen Kräuter und das ganze andere Zeug bekommen, er hörte gar nicht mehr auf darin herum zu stöbern und jedem der zuhörte zufällige Absätze vorzulesen.
Tamara stattdessen klebte mit ihrer Nase förmlich an den Seiten der Bücher, die sie von den Weasley-Zwillingen bekommen hatte, nur Harry saß mit leerem Blick meistens nur daneben.
Ihn schien es zu stören, dass die beiden die ganze Zeit nur lasen, aber trotzdem ging er Hermine und Ron weiter aus dem Weg, auch wenn es ihn ganz offensichtlich unglücklich machte.

Eines späten Nachmittags, als sie wieder zu dritt am Seeufer saßen wo Neville im Wasser nach irgendeiner Knolle aus seinem Buch suchte, kamen Hermine, Ron und ein kleines rothaariges Mädchen, Rons Schwester Ginny, zu ihnen. Ron und Ginny blieben einige Meter vor Harry stehen, während Hermine zu ihnen herüberkam.
"Ronald schickt mich! Ich soll euch ausrichten das Seamus von Dean gehört hat das Parvati von Lavender weiß, dass Hagrid euch sucht."
Harry starrt sie genauso verwirrt an wie Tamara, sie hatte keine Ahnung wer dieser Hagrid war. "Dean hat Seamus gesagt, dass .... muss ich nochmal alles wiederholen? Hagrid sucht euch."
Sie drehte sich um und ging zusammen mit Ginny und Ron, der Harry noch einen feindseligen Blick zuwarf, wieder zum Schloss.
"Wer ist dieser Hagrid?", fragte Tamara als Hermine fort war.
"Der Wildhüter von Hogwarts und unser Professor in Pflege magischer Geschöpfe, außerdem ein Freund von mir." Harry schien mit den Gedanken weit weg zu sein und schaute immer noch traurig zum Schloss hoch. "Wollen wir dann zu diesem Hagrid gehen?", fragte Tamara nach um Harry abzulenken, er nickte und warf einen Blick zum Himmel hoch, es wurde langsam dunkel.
Harry führte sie zu einer kleinen Steinhütte, die in der Nähe des verbotenen Waldes stand, er klopfte leise an, sofort schwang die Tür auf.
Ein Riese von einem Mann stand in der Tür, allerdings war er nicht ganz so groß wie Madame Maxime, er hatte einen dichten schwarzen Bart, doch seinen Augen funkelten gutmütig und unter seinem Bart lächelte er seine Gäste an. Jetzt fiel ihr auch auf, dass sie den Mann öfters am Lehrertisch gesehen hatte, aber da Magiesche Geschöpfe keines ihrer Wahlfächer war, hatte sie ihn nie im Unterricht erlebt.
"Du muss Tamara sein, freut mich echt dich ma kennenzulernen!"
Er hatte eine tiefe brummige Stimme und machte ihnen noch einen Tee bevor sie wieder nach draußen aufbrachen.
"Hagrid, wo gehen wir eigentlich hin?", fragte Tamara, sie hatte ihn anfangs Professor nennen wollen, doch das hatte er ihr ganz schnell ausgeredet. "Werdet ihr schon sehn. Oh, bevor ichs vergesse, Harry, hast du den Umhang von deinem Dad mit?" Harry nickte während sie sich weiter durch den Walt schlugen. Plötzlich hörten sie eine Stimme irgendwo vor ihnen. "Hagrid, sind sie es?" Harry stand der Mund offen, als er Madame Maxime hinter einigen Büschen sah, schnell zog er einen Umhang aus seiner Tasche und warf ihn über sich und Tamara.
"Ist das ein Tarnumhang?!", flüsterte sie, in Towenaar hatte ihr Zauberkunst Lehrer ihnen einmal einen mitgebracht und jeder hatte ihn einmal ausprobieren dürfen. "Ja.", zischte Harry zurück, während Hagrid mit Maxime sprach, grade zog er sie noch etwas weiter mit in den Wald.
"Hat sich gelohnt zu kommen, versprochen!"
Er schob einen großen Busch zur Seite und da sahen Harry und Tamara sie:
Drachen!
Insgesamt waren es fünf.
Alle spien Feuer und einige Männer versuchten vergeblich sie zu beruhigen. Während Maxim fasziniert etwas näher ran ging streifte Harry ruckartig den Tarnumhang ab und sah Hagrid entsetzte an.
"Drachen! Das ist die erste Aufgabe. Ich glaubs nicht!"
Er starrte die Drachen ungläubig an. "Ach komm, Harry. Das sin' zutiefst missverstandene Geschöpfe, diese Drachen."
Plötzlich gelang es zwei von den Drachen sich loszureißen los und der kleinere von ihnen wäre fast entkommen, hätte nicht einer der Männer einen Klammerfluch über ihn gelegt.
"Obwohl ich zugeben muss, dass dieser ungarische Hornschwanz und der peruanische Vipernzahn üble Rabauken sind! "
Der größere der beiden fing an wie verrückt mit Feuer um sich zu speien. „Der arme Ron wurde schon beim Anblick fast ohnmächtig!"
Hagrid kicherte leise in seinen Bart, doch Harry starte ihn ungläubig an. „Ron hat die Drachen gesehen?", fragte er.
„Ja, sein Bruder Charlie hat geholfen sie aus Rumänien ein fliegen zu lassen, hat dir das Ron nich' gesagt?" Harry schüttelte wütend den Kopf. „Ihr solltet jetzt besser gehen, ich darf euch das eigentlich nicht zeigen, ihr wisst schon, wegen der Chancengleichheit un' so. Aber ich dacht mir, wo ihr doch um vier Jahre jünger seid als die anderen..."
Harry lächelte ihn schwach zu und bedankte sich, ehe sie wieder zum Schloss gingen, aber nicht ohne den Drachen noch einen letzten, grauenerfüllten Blick zu zuwerfen.
"Ach du scheiße!", fluchte Harry als sie im Schloss waren, Tamara nickte langsam. "Ich glaube ich werde in den nächsten Tagen viel Zeit in der Bibliothek verbringen, in der Drachen Abteilung..."
Schweigend gingen sie wieder in ihre Schlafsäle und Tamara versuchte sich im Bett an alles zu erinnern was sie je über Drachen gehört hatte.

Am nächsten Tage verbrachte sie ihre gesamte Freizeit in der Bibliothek und las über Drachen, ihre Schwächen und suchte nach nützlichen Zaubern, die nicht an den dicken Schuppen abprallten.
Irgendwann musste sie aber etwas Essen gehen und machte sich auf den Weg zur großen Halle, auf dem Weg begegnete sie einem sehr aufgebrachten Harry. Er redete irgendwas über Ron und was für ein gemeiner Verräter er doch sei, Tamara ging schweigend neben ihm her, als sie gerade über einen kleinen Hof schritten sprang auf einmal Draco Malfoy von einem Baum. "Warum so angespannt Potter? Mein Vater und ich haben eine Wette laufen! Ich sag du hast dich keine zehn Minuten im Rennen, er ist anderer Meinung, er sagt es werden höchstens fünf!"
Harry, der jetzt schon schlecht gelaunt war, ging auf Malfoy zu und sah ihn provozierend an. "Harry komm, lass ihn einfach!" Sie wusste, wenn Harry sich jetzt mit Malfoy anlegte, würde es sicher nicht gut enden.
Die letzten Wochen hatte Tamara viele Geschichten von dem blonden Slytherin und seinem Vater gehört, sie schienen wirklich keine besonders nette Familie zu sein. Harry schien einen Moment zu überlegen doch dann flüsterte er Malfoy noch irgendwas zu, an seinem Gesichtsausdruck konnte man sehen, dass es kein Kompliment gewesen sein konnte.
Harry drehte sich mit grimmigem Ausdruck um und ging los.
Was er jedoch nicht sehen konnte war, dass Malfoy hinter ihm wutentbrannt seinen Zauberstab auf Harrys Rücken richtete.
"Das lässt du schön bleiben, Junge!", brüllte plötzlich Moody, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Ehe Malfoy auch nur registrieren konnte, dass Moody seinen Zauberstab auf ihn richtete hatte er sich schon in ein kleines Frettchen verwandelt. Sein Fell war genauso aschblond wie sein Haar und Moody ließ ihn mit seinem Zauberstab auf und ab schweben während er ihn anbrüllte. Tamara wusste nicht ob sie das gutheißen sollte, auch wenn sie Malfoy nicht besonders mochte. Das Frettchen versuchte verzweifelt mit seinen Pfötchen wieder auf den Boden zu kommen, was er aber nicht schaffte, dabei stieß es schrille Quietschlaute aus.
"Alastor, was soll das?" Professor McGonagall kam angelaufen und sah zuerst das Frettchen und dann Moody an.
"Ist das ein Schüler?" "Um genau zu sein ist das ein Frettchen!", meinte Moody ohne seinen Zauberstab sinken zu lassen, mittlerweile lachten alle anwesenden Schüler, die das Glück hatten Zeuge von der Zirkusnummer zu werden. McGonagall verwandelte das Frettchen mit einem scharfen Schwenker wieder in einen Jungen, dieser suchte jedoch ganz schnell das Weite. Als McGonagall wieder wütend davon stampfte, nicht ohne Moody vorher ordentlich zurechtzustutzen, packte Moody Harry und zog ihn mit sich in die Richtung, in der sein Büro lag.
Tamara rieb sich das Kinn, jetzt musste sie wohl doch alleine in die große Halle gehen, doch zum Glück saßen bereits Ron und Hermine dort.
Ron kicherte leise als Tamara ihm die Geschichte erzählt hatte, wurde aber sofort wieder ruhig als er sah, dass Harry die Halle betrat.
Kaum setzte er sich zu ihnen stand Ron auf und ging, Hermine sah im Kopfschüttelnd nach. „Hermine, du musst mir helfen einen Zauber zu lernen.", sagte Harry plötzlich ernst und erzählte den beiden von seinem Plan wie er seinen Drachen besiegen konnte.
Es war ein riskanter, aber guter Plan.
Hermine stimmte zu und fragte ob Tamara auch Hilfe brauche, diese schüttelte den Kopf, sie hatte auch langsam einen Plan, aber dieser war noch lange nicht bereit präsentiert zu werden. Also ging Tamara nach dem Essen wieder in die Bibliothek um weiter zu lesen.

Mein Hogwarts, meine Geschichte (Wird überarbeitet...endlich)Where stories live. Discover now