Kapitel 53 - Baby?!

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Hatte ich echt all diese Anzeichen unbeachtet gelassen und einfach ausgeblendet? War ich echt so blind?

"Oh mein Gott.", murmelte ich erschrocken zu mir selbst. Ich hoffte, dass es leise war, damit Justin es nicht verstehen konnte.

Jedoch war ich wohl etwas zu auffällig, denn Justin bemerkte es natürlich. Er kannte mich irgendwie zu gut, und er beobachtete mich ständig.

"Was ist los?", fragte er mit etwas Besorgnis in seiner Stimme.

"Ähm nichts.."

Ich hatte keine Ahnung, ob ich ihm sagen sollte, was los war. Sollte ich nicht lieber abwarten und gucken, was sich ergibt? Oder sollte ich es direkt sagen, damit es wusste, was los war?

"'Ähm nichts' gibt's bei mir nicht. Raus mit der Sprache, was ist los?"

Immer noch drückte ich mich. Ich war mir so verdammt unsicher. Unsicher darüber, ob ich es ihm sagen sollte und ebenfalls unsicher darüber, ob ich mir überhaupt zurecht Sorgen machte.

"Evelyn, du kannst mit mir reden. Du kannst mir alles sagen, ok?"

Er war einfach zu süß. Aber sollte ich es wirklich sagen?

Ich war mir so verdammt unschlüssig. So unsicher. Ich hatte doch keine Ahnung, was mit mir abging.

Vielleicht war es ja wirklich nur wegen des Stresses und ich würde Justin umsonst eine solche Panik machen. Andererseits besser früher als später. Ach verdammt, ich hab doch auch keine Ahnung.

"Sag schon.", meinte Justin fürsorglich und zog mich an meinen Armen nach oben.

Zusammen gingen wir in unser Schlafzimmer und setzten uns auf das Bett.

"Was ist los Evelyn?"

Ich musste es einfach sagen.

"Ich..ich glaube, ich bin schwanger."

Justin's Blick veränderte sich schlagartig. Erst wusste ich gar nicht, ob er jetzt geschockt, sauer oder glücklich war. Ich konnte es nicht erkennen.

Doch dann breitete sich ein liebevolles und freudiges Lächeln auf Justin's Gesicht aus.

"Du hast nicht ernsthaft gedacht, dass du mir das nicht erzählen könntest?! Meine Fresse, wir werden Eltern!", sagte er freudig und lächelte nur noch mehr.

Ich fing ebenfalls an zu lächeln, doch musste Justin's Freude ein wenig dämpfen.

"Ich weiß es doch noch nicht sicher, aber wir oder ich sollte gleich mal einen Schwangerschaftstest kaufen oder so."

Justin nickte eifrig. Er erinnerte mich in diesem Moment an einen kleinen Jungen, der sich freute, weil er von seiner Mutter Süßigkeiten bekam. Dieser Gedanke war definitiv absurd, aber es kam mir nun mal so in den Kopf.

"Komm her.", sagte er, legte seinen Arm um mich und zog mich in eine Umarmung.

Diese Umarmung war so besonders. So romantisch, intim und voller Liebe zueinander. Ich kann es nicht besser beschreiben, aber ich hatte das noch nie erlebt und hätte auch nie gedacht, dass man diese Gefühle, die wir zueinander hatten noch verstärken konnte. Es war außergewöhnlich, aber so verdammt schön.

Ich weiß nicht, wie lange wir da so saßen, aber irgendwann löste Justin seinen Arm und schaute mir in die Augen.

"Ich liebe dich Ly."

Ich lächelte das glücklichste Lächeln, das ich konnte und küsste ihn.

Auch der Kuss war der Besonderste, den wir jemals gehabt hatten. Allgemein fand ich, dass heute der bedeutungsvollstenTag unser bisherigen Beziehung war. Auch, wenn nicht viel passiert war, es war einfach so verdammt perfekt.

Nach kurzer Zeit lösten wir uns voneinander.

"Ich liebe dich auch Justin.", sagte ich und zauberte ihm damit erneut ein dickes Lächeln auf die Lippen.

Erneut küssten wir uns. Die gleichen Gefühle wie gerade eben durchfluteten meinen, und hoffentlich auch Justin's Körper.

"Wollen wir los, um den Schwangerschaftstest zu kaufen?", fragte Justin nachdem wir uns eine Weile weiter geküsst hatten.

"Können wir machen."

Wir standen auf, zogen uns um und gingen schließlich aus der Haustür.

Die nächste Apotheke war zwar nur 10 Minuten zu Fuß entfernt, doch Justin bestand darauf, mit dem Auto hinzufahren. Irgendwie war er, trotz seines trainierten Körpers total faul.

Er konnte keine zehn Minuten gehen. Oder es lag einfach daran, dass er sein Auto zu geil fand, um es stehen zu lassen. Aber auch egal, so musste ich mich wenigstens nicht bewegen.

Bei der Apotheke angekommen stieg ich aus, während Justin sitzen blieb. Er konnte sein Auto ja noch nicht mal alleine lassen.

Ich ging rein und holte mir einen Schwangerschaftstest, durch den ich gleich hoffentlich erfahren würde was Sache war.

Ich war total nervös. Ich denke, dass all diese Sorgen berechtigt waren. Doch jetzt kamen noch mehr Sachen dazu, an die ich dachte.

Würde ich, wenn ich denn schwanger war, eine gute Mutter sein? Würde ich es schaffen?

Ich machte mir so viele Sorgen darüber, obwohl ich noch nicht mal wusste, ob ich sie mir überhaupt machen musste.

Ich ging zurück zum Auto und setzte mich hinein, worauf Justin direkt losfuhr. Ich konnte ihm ansehen, dass er mindestens genau so nervös war, wie ich.

Immerhin ging es hier darum, ob er Vater werden würde oder nicht.

❁❁❁

In wenigen Sekunden würde es soweit sein.

Ich hatte den Schwangerschaftstest gemacht und wartete nun darauf, dass mir entweder einer oder zwei streifen angezeigt wurden.

Ich hatte nicht wirklich ein Ergebnis, was ich mir mehr erhoffte. Ich würde mich freuen, wenn wir ein Kind bekommen würden. Andererseits würde ich es aber auch nicht schlimm finden, wenn nicht. Wir hatten dafür definitiv noch genug Zeit. Wir würden früher oder später ganz sicher ein Kind bekommen. Ich bin erst 18.

Endlich wagte ich einen erneuten Blick auf den Test.

Ich blinzelte zwischendurch mehrmals, um mir sicher zu sein, dass ich auch richtig sah.

Das Ergebnis meines Tests war positiv.

Ich war schwanger. Von Justin. Wir würden ein Kind bekommen.

Ich schlug meine Hand vor den Mund - aus purer Freude natürlich- und hielt Justin den Test hin, der sich ihn genauestens anschaute.

Als er dann auch gecheckt hatte, dass das Ergebnis positiv war, ging er den letzten Schritt zu mir und küsste mich.

Die ganzen Sorgen, die ich mir zuvor gemacht hatte, verschwanden. Und eines wurde mir klar.

Ich würde unser Kind bekommen und wir würden es zusammen großziehen. Da war ich mir sicher, und ich konnte es kaum abwarten, bis unser Kind das Licht der Welt erblicken würde.

Out of ControlWhere stories live. Discover now