Kapitel 45 - Strand & Meer

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Wir gingen von der Landebahn in das Gebäude, was nicht annähernd so groß war, wie das in New York. Grand Cayman war ja auch nur eine Insel, vielleicht nicht die kleinste, doch trotzdem zu klein, um einen riesigen Flughafen zu besitzen.

Das Wetter war einfach nur perfekt. Die Sonne ging langsam unter und der Himmel wurde orange, da es langsam anfing zu dämmern.

Justin hielt immer noch meine Hand, während er mich lächelnd dabei beobachtete, wie ich mir staunend alles anschaute.

"Bist du glücklich?", fragte mich Justin, worauf ich einfach nur nickte. Ich war endlich hier, wo ich schon seit Ewigkeiten hin wollte, und dann auch noch mit Justin. Wusste er, dass das einer meiner Träume war, mal hier zu sein?

Alles Andere, zum Beispiel die Sache mit Ryder blendete ich gerade komplett aus. Es würde mich noch früh genug quälen.

Kurz nachdem ich meinen Blick wieder gerade aus gerichtet hatte, sah ich auch schon William und die Anderen. Wie lange standen sie da eigentlich schon, und wann waren wir angekommen, wenn ich noch geschlafen hatte?

Diese Frage ging mir gerade in den Kopf, was aber eigentlich total unwichtig war, denn Justin hatte auf mich gewartet. Oder zumindest hatte er es versucht, bis er gemerkt hatte, dass ich noch stundenlang weiterschlafen würde.

"Na, Dornröschen auch mal wachgeküsst?", fragte Daniel schmunzelnd, was mich zum lächeln brachte. Er war mir, im Gegensatz zu Jaden ziemlich sympathisch. Erst hatte ich das von Jaden ja auch gedacht, aber irgendwas passte nicht, und das ließ ihn komisch wirken. Ach, ich weiß doch auch nicht.

"Jap", antwortete ich knapp und wartete darauf, dass William oder jemand anderes nun das Wort ergreifen würde.

"Unsere gemieteten Autos stehen vor dem Eingang. Ich würde sagen, wir fahren erstmal zu unserem Haus, in dem wir wohnen werden.", verkündete William und ließ uns keine Zeit um zu protestieren.

Wie William bereits gesagt hatte, standen drei, ebenfalls ziemlich teure Autos direkt vor dem Eingang des Flughafens.

Ich fragte mich echt, ob das Geld, das sie hatten nicht irgendwann mal aufgebraucht war. Wie zur Hölle könnte man bloß so viel verdienen?

Aber zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja nicht, dass das noch zu toppen war.
Denn nach einer etwa viertelstündigen Fahrt kamen wir bei der Villa an. Meine Kinnlade fiel fast auf den Boden. Normal war das echt nicht mehr. Hatten die denn überall eine Villa, in die sie nach Belieben ein- und ausziehen konnten? So würde ich auch gerne leben.

Beziehungsweise, eigentlich lebte ich ja gerade schon so.

"Erstaunt?", fragte Justin lächelnd.

Ich konnte nichts anderes tun als zu nicken.

"Es sieht riesig aus, ist es vielleicht auch, aber wir müssen da mit William, John, Richard, Daniel und Jaden wohnen. Das ist nicht gerade toll, glaub mir.", versuchte Justin mir zu verklickern.

Oh nein. Hatten sie jetzt etwa nicht genug Geld, um sich mehrere, von mir aus kleinere Häuser zu kaufen oder mieten? Das konnte ja spaßig werden.

Hoffentlich würden wir ab und zu unsere Ruhe haben.

Wir stiegen aus und gingen hinter den anderen her, die jetzt auch schon da waren. Währenddessen ließ ich meinen Blick mehrmals umherschweifen.

Die Villa stand nah am Strand. Das Meer war deutlich zu hören. Es war eine sehr angenehme Geräuschkulisse. Ein paar Palmen, die rund um das große Gebäude standen, umrahmten das Ganze, sodass es einfach nur perfekt aussah. Eigentlich zu perfekt, um wahr zu sein, aber es war definitiv real. Und durch die untergehende Sonne wirkte alles so schön friedlich, und irgendwie romantisch.

Und ich durfte darin wohnen. Auch, wenn ein paar Spinner sich mit da drin befanden, und der Grund für all das nicht gerade toll war. Ich musste versuchen es zu genießen.

Mittlerweile standen wir im relativ großen Eingangsbereich. Justin hatte unsere beiden Koffer schon mit herein gebracht, die nun neben uns standen.

Ich war immer noch am Staunen, während die anderen sich unterhielten. Waren sie hier schon mal, oder warum begutachteten sie hier nichts?

Oder war all der Luxus für sie schon gewohnt?

Ich konnte mir die Frage nicht selbst beantworten, denn woher sollte ich bitte wissen, wo sie schon alles waren.

Vielleicht machten sie hier regelmäßig Urlaub. Unwahrscheinlich, aber vielleicht war da ja etwas dran.

Schließlich nahm Justin unsere Koffer und ging die Treppen hoch.

Ich schaute ihm verdutzt hinterher und checkte gar nicht, wo er jetzt hinging. Ich hatte dem Gespräch nicht zugehört.
Justin schien irgendwie zu merken, dass ich ihm nicht folgte, weshalb er sich fragend zu mir umdrehte.

"Kommst du, oder bist du da unten festgewachsen?", fragte er schmunzelnd.

"Äh.. Nein, Ich komme ja schon."

Damit folgte ich ihm und landete wenige Sekunden später in einem riesigen Raum. In der Mitte stand ein riesiges Doppelbett. Das war dann wohl das Zimmer von mir und Justin.

"Gefällt's dir? Du sagst ja gar nichts."

"Es ist einfach mega schön hier.", sagte ich und sprach damit das aus, was ich mir schon die ganze Zeit, seitdem wir hier angekommen waren, dachte.

"Dachte ich mir doch."

"Warst du hier schon mal, oder warum gehst du hier durch, als wenn du schon mal hier gewesen wärst?"

"Ich war hier noch nie, aber William hat mir ein paar Fotos gezeigt."

Ich nickte. Trotzdem fragte ich mich, wie sie in der Zeit eine so große Villa auftreiben könnten, oder warum sie sie sogar schon hatten.

"Bist du noch müde?", fragte Justin, was ich verneinte. Irgendwann hatte ich auch mal genug geschlafen. Aber was sollte man denn jetzt noch machen? Es war Abend. Die Sonne war bereits untergegangen.

"Komm mit. Lass uns hier doch mal ein wenig umsehen.", meinte er und hielt mir seine Hand hin, welche ich ergriff.

Von den Anderen war keine Spur. Wahrscheinlich räumten sie ihre Taschen aus oder so. Aber eigentlich war mir das ganz recht. Ich wollte nicht, dass wir den anderen noch erklären mussten, was wir als nächstes taten. Man durfte sich ja wohl mal umschauen.

Angekommen im großen Eingangsbereich öffnete Justin die große Tür. Draußen war es noch ziemlich warm. Man brauchte hier definitiv nie eine Jacke.

Hand in Hand machten wir uns auf den Weg, die Insel bei Nacht zu begutachten.

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