Kapitel 21 - Konzentration, oder auch nicht..

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"Also Ly- ähh...Evelyn und ich waren heute bei Ryder. Die beiden treffen sich nächste Woche Freitag allein.", sagte Justin. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen, weil er erst Ly gesagt, und sich dann korrigiert hatte. Irgendwie fand ich das süß. Okay. Eigentlich fand ich alles an ihm süß. Aber darum ging es jetzt nicht. Ich musste aufpassen, was sie jetzt besprachen. Immerhin betraf es auch mich.

"Okay..", begann William und schien zu überlegen. "Am besten erklärt Richard einfach, wie das am besten geht. Er hat den Plan gemacht."

Justin fing leise aber fast unbemerkbar an zu lachen. Nur ich konnte es hören, worauf ich grinsen musste. Es war schön ihn lachen zu hören, auch wenn es wegen William war. William schien selbst nicht zu wissen, um was für einen Plan es ging. Das fand ich schon dezent peinlich. Er spielte sich immer auf, und jetzt kann er noch nicht mal ein Wort dazu ergreifen.

Richard lächelte ebenfalls belustigt, wurde dann jedoch wieder ernst. Er schien noch kurz zu überlegen, bevor er anfing zu sprechen.

"Okay..Dann bekommst du am Freitag diesen Peilsender. Daniel und Jaden werden da mit hinfahren, weil wer weiß was da sonst noch passiert. Du sagst einfach, dass du um 16:00 Uhr gehen musst. Wenn du dann 10 Minuten danach immer noch nicht wieder da bist, kommen wir dahin."

Ich nickte verständnisvoll. Eigentlich war das ja ok, aber ich fragte mich, warum überhaupt noch jemand außer Jus mitkommen sollte. Warum interessierten sie sich dafür, was mir passierte, oder ob mir was passierte?  Sollte ihnen das nicht eigentlich egal sein? Oh mein Gott, ich verstand das alles nicht mehr.

"Aber ich hab noch eine Frage. ähm.. Wie und wo soll ich den Peilsender anbringen?", versuchte ich möglichst selbstsicher zu sagen.

"Am besten sagst du, dass du auf die Toilette oder so musst. Dann bringst du den Sender schnell in seiner Jacke an. Aber bitte so, dass er es nicht sieht, wenn er sich seine Jacke anzieht."

Ich nickte erneut. Ich hatte eigentlich alles verstanden. Konnten wir jetzt nach Hause? Ich war immer noch todmüde. Ich wollte einfach nur in mein Bett, mit Jus. Und ich war definitiv krank im Kopf.

"Okay..Den weiteren Plan hatten wir noch nicht besprochen. Also wie es dann weitergeht. Wollen wir das jetzt noch schnell machen?", fragte diesmal John. Ich hatte bisher generell ziemlich wenig von ihm gehört. Nur, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte er viel gesagt. Jetzt fragte ich mich, ob er überhaupt sprechen konnte. Ich dachte eigentlich John wäre so etwas wie das Oberhaupt oder der Boss. Deshalb war ich ein wenig verwirrt.

"Von mir aus ja. Dann müssen wir uns nicht noch mal alle zusammen treffen.", meinte Daniel.

Justin guckte mich fragend an. Wahrscheinlich, weil er wissen wollte, ob das ok für mich war. Und das war es. Ich war zwar müde, aber ich wollte nicht noch mal hier hin. Das konnten wir auch alles jetzt machen. Ich nickte, müde lächelnd. Er lächelte entschuldigend zurück und bejahte auf John's vorhin gestellte Frage.

Richard ergriff wieder das Wort, um nun den ganzen Plan genauer zu erklären. "Ok. Also wenn wir die Truppe dann orten können, wissen wir schon mal, wo deren Revier ist. Ich denke mal, dass ihr alle noch geübt seid, wie ihr mit euren Waffen umgeht?"

Alle nickten. Nur ich saß dämlich in einem der Sessel und verfolgte das ganze mit fast zufallenden Augen. Ich wusste jetzt schon, dass ich gleich einschlafen würde. Aber ich versuchte trotzdem wach zu bleiben, und mich halbwegs zu konzentrieren.

"Gut, dann müssen wir auch nicht mehr trainieren. Wir suchen uns dann einfach einen Tag, an dem sie in dem Revier sind. Wir stürmen das Haus, und erschießen die kleinen Bastarde. Eventuell müssen wir das Haus noch in die Luft jagen, aber das entscheiden wir spontan."

All nickten wieder. Ist ja auch vollkommen normal ein Haus in die Luft zujagen.

Eigentlich sollte jetzt alles geklärt sein, hoffte ich. Das war der ganze Plan. Mehr musste doch nicht getan werden. Konnten wir dann jetzt bitte nach Hause fahren? Ich wollte nicht noch 2 weitere Stunden hier verbringen. Mittlerweile war es schon 21 Uhr. Nicht,  dass das spät war, aber ich war wie gesagt, todmüde.

"Okay..dann müssen wir..-"

Mehr bekam ich nicht mehr mit, da ich in den Schlaf fiel. Ich wusste, dass ich einschlafen würde. Egal, dann musste Justin mich halt tragen, so wie er es mir angeboten hatte.

Irgendwann spürte ich, dass mich jemand hochhob, sodass ich meine Augen langsam öffnete. Justin trug mich von William's Gebäude, oder was auch immer es war, zu seinem Auto.

"Na? Gut geschlafen?", fragte Justin amüsiert.

Ich nickte so, dass er es sehen konnte und kuschelte mich anschließend näher an seine Brust. Justin fing an zu lachen. Das merkte ich erstens an dem Geräusch, bei dem die Schmetterlinge in meinem Bauch immer wild umherflatterten, und zweitens weil seine Brust vibrierte. Ich musste ebenfalls lächeln, schloss jedoch wieder meine Augen.

Jus setzte mich ins Auto, und setzte sich selbst auf den Fahrersitz. "Willst du noch etwas essen?", fragte Justin, als er noch nicht losgefahren war, und wir einfach nur saßen.

"Wenn du auch Hunger hast ja..Sonst nicht." Ich wollte ihn nicht irgendwie zwingen, noch irgendwo hinzugehen. Mittlerweile war es echt spät. "Hat überhaupt noch irgendwas auf?", fragte ich deshalb.

"Okay..Ja natürlich. Wie wär's mit McDonalds?", fragte Justin und guckte mich mit einem frechen Grinsen von der Seite an.

Ich fing an zu Lachen und stimmte ein. Ich war schon ewig nicht mehr bei Mcdonalds.

Also fuhren wir zu McDonalds und aßen. Erstaunlicherweise war es hier noch ziemlich voll. Es hatten wohl viele die gleiche Idee wie wir, oder Justin.

Als wir fertig gegessen hatten ging wir wieder zum Auto, und fuhren in Richtung Villa. Jetzt wollte ich aber wirklich schlafen. Das Essen hatte mich nur noch müder gemacht. Da ich auf dem Weg fast wieder eingeschlafen wäre, trug Justin mich hinein. Er ging die Treppen hoch und legte mich auf mein Bett.

Jetzt bemerkte ich, wie Justin mein Oberteil auszog. Ich öffnete irritiert meine Augen.

"Ich ziehe dich um. Ich denke mal nicht, dass du so-" er zeigte auf mich "schlafen willst.."

Ich nickte und lies ihn weiter machen. Er zog mir ein anderes T-shirt an, bei dem ich sofort feststellte, dass es seins war. Es roch unglaublich gut. Er zog noch meine Hose aus, und deckte mich schließlich zu.

Dann fiel ich auch schon in einen ziemlich tiefen Schlaf.

Out of ControlWhere stories live. Discover now