Kapitel 43 - Karibik?!

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Eigentlich hatte ich gedacht, dass wir heute schön ausschlafen, frühstücken und uns langsam fertig machen, um dann etwas schönes zu unternehmen.

Aber William musste uns mal wieder in die Quere kommen.

Also mussten wir uns jetzt beeilen, um wenigstens noch halbwegs pünktlich zu kommen. Keiner von uns beiden hatte nämlich gestern einen Wecker gestellt, und wir sollten schon früh da sein.

Nachdem wir uns in Windeseile fertig gemacht hatten, zogen wir uns Schuhe und Jacke an und gingen mit schnellen Schritten zum Auto.

Als wir uns hingesetzt hatten, startete Justin auch schon den Motor und fuhr los. Ich erinnerte mich wieder daran, als ich mit Justin hier drin saß vor ein paar Wochen oder sogar nur Tagen. Wir waren auch auf dem Weg zu William, da hatten wir Ryder noch nicht verloren. Und Justin lag noch nicht im Krankenhaus. Und...er hatte noch nicht mit dieser anderen rumgemacht.

Warum sollte das alles passieren? Warum war all das geschehen?

Und jetzt saßen wir beide wieder hier. Und hoffentlich würde diesmal nichts passieren. Ich würde sämtliche Hoffnung und Kraft verlieren. Aber ich musste positiv bleiben. Es würde schon hoffentlich alles gut gehen.

Wenige Minuten später kamen wir an und stiegen aus. Mir war ziemlich mulmig zu mute. Ich war einfach nervös. Immer noch wollte ich einfach nur, dass Ryder irgendwie geschnappt und umgebracht werden konnte.

Wir gingen direkt in den Raum, indem wir Ryder auch die letzten zwei Male geortet hatten.

Alle waren bereits da, aber Jaden fehlte. Mit ihm war irgendwas nicht in Ordnung, dass hatte ich schon bemerkt, als ich hier neu war. Kurz nachdem ich entführt wurde. Mittlerweile fand ich sogar, dass ich hier dazugehörte. Ich war definitiv krank, zumindest nicht mehr normal. Aber genau so wenig konnte ich hier weg.

Justin und ich setzten uns nebeneinander, sodass wir beide einen relativ guten Blick auf den Bildschirm hatten. Ich war ehrlich gesagt ziemlich gespannt, wo Ryder sich befand.

"Jaden kommt nicht. Aus welchem Grund auch immer.", ließ Daniel uns wissen und John startete das Programm zum Orten.

Jaden war echt komisch. Aber wahrscheinlich werde ich nicht herausfinden, was mit ihm los war. Es sei denn Justin würde es mir sagen. Aber ich glaubte nicht, dass es mich etwas anging.

Schon wenige Sekunden nachdem ich das gedacht hatte, erschein das große Bild einer Karte von der ganzen Welt auf dem Bildschirm.

Ich glaube, wir alle mussten erstmal ganz genau suchen, um den ziemlich kleinen, roten Punkt zu entdecken. Er war auch immerhin da, wo wir ihn nicht vermutet hätten.

"Was zur Hölle macht Ryder in der Karibik?", fragte Justin ziemlich irritiert.

"Sich verstecken, denke ich mal.", meinte William, der jetzt ebenfalls gesehen hatte, wo genau Ryder sich befand.

"Dann müssen wir wohl in den nächsten Tagen dahin, bevor er uns wieder abhaut. Generell ist das riskant, weil er vielleicht wöchentlich seinen Standort ändert.", meldete sich jetzt auch John wieder zu Wort.

"So schlau ist er nicht. Er hat ja auch nicht gemerkt, dass er einen Peilsender in seiner Jacke hat, und wir ihn deswegen orten können.", meinte Justin.

"Stimmt. Er ist dumm. Ein Wunder, dass er in diesem Geschäft überlebt hat.", sagte Daniel und verdrehte dabei seine Augen.

"Ja gut. Also wir werden vielleicht schon heute Abend fliegen, wenn wir das schaffen, sonst morgen früh. Ich gebe euch gleich Bescheid und dann treffen wir uns am Flughafen."

Alle nickten, während ich die ganze Situation nur beobachtete. Wir werden in die Karibik fliegen?

Ich konnte das irgendwie alles nicht richtig realisieren. Für mich war es etwas ganz besonderes, mal in die Karibik zu reisen. Schon immer, selbst als ganz kleines Kind, fand ich es so schön dort. Ich hatte mir oft stundenlang Bilder angeguckt von dem hellen Strand, dem türkisblauem Meer und den schönen grünen Palmen. Aber meine Eltern konnten es mir leider nie ermöglichen, dort mit mir Urlaub zu machen.

Und jetzt erfahre ich plötzlich, dass ich in weniger als 24 Stunden da sein werde. Und der Grund dafür gefällt mir gar nicht. Aber einer meiner Kindheitsträume würde wahr werden, und das, obwohl es halt einen ziemlich unguten Grund hatte.

Aber trotzdem freut euch mich darauf, etwas Zeit mit Justin an einem der schönsten Orte der Welt zu verbringen. Denn meiner Meinung nach, war die Karibik einer der schönsten Orte überhaupt.

Ich freute mich ebenfalls darüber, dass wir Ryder's Leben endlich ein Ende setzten konnten, auch wenn das ziemlich brutal klang. Beziehungsweise William und so, denn ich hatte da nichts zu melden.

Mittlerweile waren alle aufgestanden, was ich ihnen wenige Sekunden später nachtat. Zu sehr hatte ich daran gedacht, was ich in den nächsten Tagen sehen und erleben werde.

"Ich sage euch dann Bescheid, ne?", fragte John zum Abschied, bevor auch er in sein Auto stieg.

Alle nickten, sagten ja oder machten irgendein anderes Zeichen.

Jetzt saßen Justin und ich wieder zusammen in seinem Audi R8 auf dem Weg zurück in die Villa.

"Wahrscheinlich werden wir schon heute Abend fliegen, so wie ich John und William kenne. Deswegen sollten wir gleich mal damit anfangen, unsere Tasche zu packen."

"Ich habe doch überhaupt keinen Koffer.", bemerkte ich.

"Ich hab noch einen."

Ich nickte und es bildete sich wieder eine angenehme Stille.

"Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte ich Justin vorsichtig.

Justin schaute fragend zu mir und wartete auf eine Antwort meinerseits.

"Kannst du da bitte aufpassen? Ich will nicht, dass so etwas nochmal passiert....du weißt schon..", sagte ich, wobei ich am Ende immer leiser wurde.

Justin schaute mich jetzt fürsorglich und liebevoll an, bevor er nickte.

"Ich versuche es, dir zu liebe. John wird mich wahrscheinlich aber zwingen, gut mitzuhelfen, und wenn ich ihn sehe, dann brennen alle Sicherungen bei mir durch. Hallo? Er hat dich...", als er bemerkte, was er sagen wollte, hörte er plötzlich auf und blickte mich traurig an.

"Tut mir leid."

"Schon gut.", lächelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Ich will ja nur nicht, dass ich dich wieder im Krankenhaus besuchen muss. Nochmal halte ich das nicht aus."

"Versprochen", sagte Justin und lächelte mich aufmunternd an.

Out of ControlHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin