'Knacks'

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Kapitel 19

Ich eilte zu einer Unterrichtsstunde bei Hagrid. Es war mal wieder viel zu spät und ich würde vermutlich ein weiteres Mal zu spät kommen.
Über die Brücke lief ich den hügeligen Berg in Richtung Wald hinunter.
Anscheinend waren alle schon weg, weshalb ich mich alleine in das Gebüsch und zwischen die Bäume begab.
Ein Ast hing vor meinem Gesicht, welchen ich mit einer Handbewegung wegschlug.
Es war eiskalt. Warum mussten wir gerade heute draußen Unterricht haben?
'Knacks'
Ein Geräusch hinter mir, ließ mich aufschrecken.
Mit dem Gedanken, ein Tier gehört zu haben, lief ich, ohne mich umzudrehen und weiter darüber nachzudenken, weiter durch den hohen Schnee.
Von weitem konnte ich schon Stimmen wahrnehmen. Ich war nicht mehr weit entfernt.
Plötzlich ließ mich ein weiteres Knacksen zusammenzucken? Was war das?
Schnell drehte ich meinen Kopf nach hinten.
Bevor ich irgend etwas sehen konnte, wurde mir eine Hand vor den Mund gehalten.
Ich wollte schreien, um mich schlagen, einfach aus dem Griff der Gestalt kommen.
Doch dazu kam ich nicht mehr.
Jedes weitere Einatmen machte mich müder und schwacher, bis nach ein paar Sekunden alles schwarz wurde und ich zur Seite wegkippte.

Es war kalt. Ich spürte harte Steine unter mir. Wo war ich?
Langsam öffnete ich meinen Augen und musste sie zuerst an die Dunkelheit gewöhnen.
Am anderen Ende des Raumes schoss mir ein Stück Licht in den Blick. Von wo kam dieses Licht?
Noch immer benommen stand ich auf und lief auf große Gitterstäbe zu. Eine Treppe nach oben war zu erkennen.
Doch ansonsten nichts.
Ich bekam Panik. Irgendjemand hatte mich eingesperrt! Aber wieso? Was hatte ich getan?
Lauter Fragen schossen mir durch den Kopf.
Meine hysterischen Versuche um Hilfe zu schreien, brachten anfangs nichts, doch nach kurzer Zeit konnte ich Stimmen hören. Ein kleiner Mann rannte die Treppen herunter.

Er machte große Augen und hatte so etwas wie Hasenzähne und sehr wenig, blond-zerstreute Haare.
Diese Beschreibung passte nur auf einen...
"Wurmschwanz", ich biss die Zähne zusammen.
Harry hatte mir alles über ihn erzählt, der seine Eltern an Voldemort verraten hatte.
Er war ein Feigling- nichts weiter.
"Oh, Miss Gray. Wie schön, dass sie wach sind", er grinste mich heimtückisch mit seinen ekelhaften Ratten- Zähnen an.
"Lassen Sie mich sofort raus", ich schrie ihn an"
"Na, na. Nicht so stürmisch. Sie werden jetzt mit mir mitkommen und seien Sie still"
Ich hörte natürlich nicht auf ihn.
Wo wollte er mich denn bitte hinbringen?

Gerade als ich nach meinen Zauberstab greifen wollte, fiel mir auf, dass mir dieser natürlich weggenommen worden war.
Wie konnte es auch anders sein?
Pettigrew kam an die Eisenstangen und öffnete die Tür mit einem kleinen Schlüssel.
Danach packte er mich am Arm.
"Hey, los lassen", seine forderung vom still sein, erfüllte ich damit definitiv nicht.
Ich schrie mir die Seele aus dem Leib.

"Wurmschwanz! Was dauert das denn so lange?", eine erboste Stimme war zu hören.
Wer war das?
Pettigrew war einer der Gefolgsleute von Voldemort, doch was wollten sie von mir?
Ohne meine gescheiterten Um-Hilfe-Rufe weiter zu dokumentieren, zog er mich- gegen meinen Willen- die Treppe hinauf.
Wieder versuchte ich ihn zu treten, schlagen- doch es half alles nichts.

Wir kamen in einen großen Raum, der nur so von Kälte und Unfreundlichkeit protzte.
Ein grauenhafter Ort.
"Ah", hörte ich eine Stimme an meiner Linken sagen und drehte meinen Kopf in die Richtung.
Ein Mann mit langen, weißblonden Haaren kam langsam auf mich zu.
Sofort wusste ich wer das war.
"Malfoy", schoss es mir aus dem Mund.
Normalerweise war es eine Freude für mich diesen Namen in den Mund zu nehmen, doch diesmal war es purer Hass.
Zumal ich wusste, was dieser Mann, Draco alles angetan hatte.
"Richtig. Ich wusste gar nicht, dass wir uns schon einmal begegnet sind", er sah mich skeptisch und mit einer eiskalten Mine an.

"Was wollen Sie von mir?", begann ich in anzuschreien.
"Aber, aber. Wir haben noch genug Zeit dafür"
"Was meinen Sie damit"
"Naja, sagen wir es so: Sie werden von nun an einige Zeit hierbleiben"
"Und wieso sollte ich das tun?", ich schnalzte mit der Zunge und warf ihm einen bösen Blick zu.
"Nun ja. Sie haben keine andere Wahl. Entweder Sie bleiben oder sterben"

Ein ziehen zog sich durch meinen Magen und ich fühlte Übelkeit in mir hochkommen.
Nein! Das konnte ich nicht zulassen!
Draco's Vater hatte mich entführt und der Grund war mir noch immer unbekannt.
Hatte es etwas mit Voldemort zu tun? Oder hatte er etwa mitbekommen, was zwischen mir und seinem Sohn lief?
Ich konnte nur abwarten, bis er mir endlich Antworten gab.
Doch das sollte noch längere Zeit dauern...

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Anna and Draco- A difficult LoveWhere stories live. Discover now