Wahre Freunde

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Kapitel 26

"Na? Schöne Nacht gehabt?", fragte mich Fred grinsend, als ich zum Gryffindor Tisch kam.
"Was meinst du?", ein verwunderter Blick zierte mein Gesicht.
"Dein Hals verrät dich", grinste nun auch Harry.
"Was. Wo?", panisch tastete ich meine Hals ab und versuchte mit meinen Haaren die Stellen zu verdecken.

Wenn ich Draco in die Finger bekommen würde.
Er wollte vor dem Unterricht noch etwas erledigen und war deshalb nicht zum Ftühstücken mitgekommen.
Wenigstens musste ich jetzt nicht bei meinem Tisch essen.
Pansy war in letzter Zeit eh nur mit Blaise beschäftigt und hatte wohmöglich gar nichts von meinem Verschwinden bemerkt.

"Das bringt nichts", sagte Ron belustigt und mit vollem Mund, während er sich ein weiteres Stück Brot mit Aufstrich in den Mund schob.
"Ronald Weasley, kannst du nicht einmal aufhören zu Essen?", kam es nun von Hermine, die ihm gegen den Arm boxte.

Die beiden waren wie für einander geschaffen, stellte ich vergnügt fest.

"Kann ich mich zu euch setzten?", fragte ich nun, was ich schon die ganze Zeit fragen wollte"

"Natürlich", kam es sofort von Hermine, die mich nun breit anlächelte.

"Danke"
"Für was bedankst du dich denn bitte?", fragte Harry.

Ich überlegte kurz, wie ich es am besten Ausdrücken konnte.
"Naja, es ist nicht selbstverständlich, dass eine Slytherin am Gryffindor Tisch sitzt und außerdem wollte ich mich nochmals bei euch bedanken, für alles was ihr getan habt. Wir waren vorher noch nicht mal groß befreundet und trotzdem habt ihr mich gerettet. Das werde ich nie vergessen. Ihr wart da, als fast keiner meiner anderen, angeblichen Freunde da war. Also nochmals danke für alles"

Für eine Sekunde war es still am Tisch, dann umarmte mich zunächst Hermine und dann auch alle anderen. Sogar bei George fühlte ich mich wieder wohl.
Ginny war nach einiger Zeit auch zu uns gestoßen und küsste Harry, was zunächst sehr ungewohnt war.
Doch sie war wirklich nett und passte perfekt zu Harry.
Ich war glücklich, dass er es war.

Nachdem ich mich von meinen Freunden kurz verabschiedet hatte, um meinen Hals mit etwas Concealer zu verdecken, lief ich auch schon los Richtung Unterricht.
Heute stand Wahrsagen bei Professor Trelawny an.

Ich freute mich darauf, endlich wieder einen geregelten Ablauf zu bekommen. Zwar würde ich jetzt wahrscheinlich noch weniger dem Unterricht folgen können, als sonst, doch ich hatte ja einen brillanten Nachhilfelehrer.
Bei dem Gedanken, kam mir ein Schmunzeln über die Lippen.

Gerade als ich in den letzten Flur abbiegen wollte, stand Lucy Carter direkt vor mir.
Meine Versuche an ihr vorbei zu kommen, scheiterten und so entschloss ich mich ein Gespräch anzufangen.

"Was willst du?", fragte ich genervt.

"Etwas netter vielleicht?", versuchte sie mit einem grinsen zu kontern.

"Hör mal, ich hab jetzt dann gleich Unterricht bei Trelawny, genau wie du auch wahrscheinlich, also lass mich durch"

"Es wäre besser gewesn, sie hätten dich getötet"

Mir stockte der Atem, als ich hörte was sie gerade gesagt hatte.
"Woher weißt du-"
Mein Blick kreuzte ihren und da sah ich es.

Grün-leuchtende Augen blickten mir direkt ins Gesicht.
Sie...Sie hatte die selben Augen wie er.
Wie konnte das sein. Er hatte keine solche Verwandte- zumindest hatte er mir nichts von jemanden erzählt.
Wohmöglich bildete ich mir nur mal wieder etwas ein. Wäre ja nicht das erste mal, nicht wahr?
Ein schauer lief mir über den Rücken.

Plötzlich spürte ich kalte Hände an meiner Schulter.
"Ich glaube es wäre besser, wenn du jetzt gehen würdest, Carter", Draco's tiefe Stimme jagte mir ein kribbeln durch den ganzen Körper.

Noch einmal funkelte sie mich gefährlich mit ihren grässlichen Augen an, ehe sie an mir vorbei und dabei kräftig gegen meine Schulter lief.

Kurz legte ich meine Hand an die Stelle, doch der Schmerz war nichts im Vergleich dazu, was ich gerade fühlte.
Sie hatte das gleiche gemeine Lächeln wie er. Es war einfach grauenhaft.

"Alles in Ordnung"
Draco sah mich beunruhigt an.
"Ähm...ja klar alles gut"
"Bist du dir sicher? Das sah nämlich nicht nach 'nichts' aus"
"Nein, nein, wirklich es ist alles gut"

Zu meinem Glück beließ er es dabei. Er hatte in letzter Zeit schon genug für mich getan, da würde ich ihn jetzt nicht mit solch einer Sache beunruhigen, von der ich noch nicht mal sicher wusste, ob sie überhaupt stimmte.
Er sollte sich keine Sorgen mehr um mich machen müssen.

Er nahm meine Hand und lächelte mich an.
Dieses Lächeln beruhigte mich so ungemein gut, das ich wenig später alles verdrängt hatte.

Hand in Hand, liefen wir die Stufen zum Klassenraum hinauf, betraten es und ließen uns auf unseren Plätzen nieder.
Der restliche Tag verlief ereignislos, was ich nach der Situation von heute morgen gut gebrauchen konnte.

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Anna and Draco- A difficult LoveWhere stories live. Discover now