"Sie ist...."

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Kapitel 31

Die Tür öffnete sich überraschenderweise leise. Falls Draco also schon da war, konnte er mich noch nicht gehört haben.

Ein frischer Luftstoß kam mir entgegen. Auf dem ersten Blick sah ich nur Dunkelheit. Meine Augen mussten sich zuerst daran gewöhnen. 

Mit langsamen Schritten ging ich auf das Geländer zu. Doch noch immer war niemand zu sehen. Ach, hatte er es sich jetzt doch anders  überlegt und war bei seiner "ach so tollen" Freundin geblieben? 

Wundern würde mich gerade im Moment wirklich nichts mehr.

Als sich jedoch plötzlich kalte Fingern an meine Hüfte platzierten, zuckte ich stark zusammen.

"Hey, alles gut. Ich bins", eine mir wohlbekannte Stimme flüsterte in mein Ohr. Ich konnte seinen Atem an meinem Hals spüren.

Auch wenn es sich gut anfühlte, ihn bei mir zu haben, hatte ich noch immer nicht vergessen, was Draco mir angetan hatte.

Also löste ich mich genervt und sauer von ihm und entfernte mich einige Schritte.

Er hatte wohl gemerkt, dass das nicht die beste Idee gewesen war und kratzte sich verlegen an seinem Nacken.

Hm, das ich das noch erleben durfte. Der große Draco Malfoy war doch tatsächlich verlegen.
Das war eine Welt-Sensation- ach was sage ich eine Sensation für das gesamte Universum.

"Hat es dir jetzt die Sprache verschlagen?", spottete ich also darauf los, "Bei deiner kleinen 'Bekanntschaft' war das ja anscheinend nicht so"

"Es war nicht so wie du denkst"
"Malfoy, ich denke nichts, weil ich es doch genau gesehen ha-"

Er unterbrach mich: "Anna, ich weiß wie es ausgesehen haben muss, aber es war nicht so"

"Aber natürlich. Du hast ihr bestimmt nur gezeigt, wie man am besten Wäsche bügelt", lachte ich kurz sarkastisch auf, wurde dann aber wieder ernst.

"Lässt du es mich nun erklären oder willst du die ganze Zeit dazwischen reden?", in seiner Stimme lag ein leicht genervter Ton.

Was gab ihm denn jetzt das Recht darauf genervt von mir zu sein? Meines Erachtens nach, war er es, der ziemlich tief in der Scheiße steckte und da auch nicht mehr so einfach raus kommen würde.

Trotzdem nickte ich und ließ ihm somit zu Wort kommen.
Ich wusste zwar nicht ob  ich es hören wollte, aber es fühlte sich richtig an.

"Ich war gerade aus Dumbledors Büro gekommen und wollte in den Gemeinschaftsraum, um auf dich zu warten.", begann er erstaunlich ruhig zu erzählen, "Als ich dann aber um die Ecke bog, sah ich Lucy Carter dort stehen und erinnerte mich an das, was sie damals gesagt hatte, bevor wir zu unserem Anwesen geflogen sind, um dich zu retten"

"Und was hatte sie gesagt", hackte ich nach und verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Sie wusste wo du bist"
Kurz schwieg er.

"Ich habe ihr gesagt, dass sie mir noch Rechenschaft schuldig ist, woher sie das wusste. Und dann habe ich sie gestern das erste mal seitdem alleine gesehen und hab versucht möglichst viel Information aus ihr raus zu bekommen"

"Und das ging natürlich nicht anders, als ihr gleich die Zunge in den Hals zu stecken oder wie?", spottete ich weiter.

"Nein!", er klang wieder wütend und ein stück weit entsetzt.

"Sie hat versucht weg zu gehen. Da habe ich sie festgehalten und sie an die Wand gedrückt, damit sie nicht flüchten konnte"

"Wer's glaubt", zischte ich ihn an.

"Ich hab Beweise dafür, dass es genau so war"

"Was meinst du mit Beweise", fragend blickte ich ihm in seine hellgrauen Augen.

"Naja sie hat mir dann etwas erzählt, dass ich zuerst nicht glauben wollte, aber wie ich sie dann genauer betrachtet habe, ist mir die Ähnlichkeit aufgefallen"

"Kannst du jetzt endlich mal mit der Sprache rausrücken, Malfoy", sagte ich genervt.

"Sie ist die Schwester von Ryan", platzte er nun mit der Wahrheit heraus.

"Was?!", ungläubig sah ich ihn an.

Das konnte doch nicht sein? Seit wann hatte er eine Schwester und vor allem: Was verdammt noch mal tat sie hier?

"Gerade als ich sie mehr darüber ausquetschen wollte, bist du um die Ecke gekommen und hast das alles komplett falsch aufgenommen", begann er weiter zu reden, doch ich hörte ihm nur noch halb zu, "Jedenfalls bin ich dir dann sofort hinterher, und wollte das alles klarstell-"

"Was will sie hier?", unterbrach ich ihn und wusste, dass er darauf ebenfalls keine Antwort hatte. Es war mehr eine rhetorische Frage gewesen. Das merkte auch Malfoy und verstummte. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren. Meiner war allerdings nur auf den Boden fixiert. Der kalt wirkende Steinboden, beruhigte mich etwas und half mir dabei nicht komplett durchzudrehen.

Als Malfoys Worte meinen Namen formten, riss er mich allerdings wieder aus meinen Gedanken und mein Blick wanderte wieder in sein Gesicht.

"Anna, ich hoffe du weißt jetzt, dass ich dich niemals betrügen würde. Ich werde immer für dich da sein, dich beschützen und alles dafür tun, das dich dieser Ryan dich nicht mehr belästigen kann, auch wenn ich dafür mein Leben opfern müsste. Du bist mehr, als ich mir je erträumt habe und wenn ich ehrlich bin, hätte ich nie gedacht, dass mich so ein wunderbarer Mensch jemals mögen könnte"

Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach: "Ich liebe dich, Anna Chloe Gray"

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Anna and Draco- A difficult LoveWhere stories live. Discover now