Todesser?

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Kapitel 10

"Du musst Anna Gray sein", sagte sie mit einem herablassenden Blick.
"Sieht so aus. Wieso willst du das wissen?", schoss es genervt aus meinem Mund.
"Ich bin Lucy Carter", stellte sie sich vor und sprach weiter,"Und du solltest dich besser von Malfoy fernhalten"
"Wieso sollte ich das? Du kennst ihn doch garnicht", zischte ich sie an.
"Oh doch, ich kenne ihn besser als du denkst. Er ist ein Todesser, genau wie sein Vater"
Ich sah sie geschockt an:" Was? Nein! Das würde er nicht tun. Er ist nicht wie sein Vater"
"Glaub mir, er ist ihm ähnlicher als du denkst"
"Und...Warte mal....woher willst du das eigentlich wissen?", fragte ich sie mit einer hochgezogen Augenbraue und verschlossenen Armen vor meiner Brust.
"Wie gesagt, ich kenn ihn besser als du", sagte sie mit einem vielsagenden Blick,"Und außerdem kannst du ihn ja mal fragen, ob er dir seinen Arm zeigt"
Danach verschwand sie wieder genau so schnell, wie sie gekommen war.
Konnte dieses Mädchen wirklich die Wahrheit sagen? War Draco ein Todesser? Genau wie sein Vater? Ich wollte es nicht wahrhaben, doch als ich Draco wieder zwischen den Menschen hindurchkommen sah, kamen sämtliche Gedanken von Betrug oder Lügen in mir auf. Ich wollte einfach nur einen schönen Abend hier auf der Party mit ihm verbringen, doch ich konnte nicht.
Er stand vor mir und wollte mir gerade ein Glas zu trinken reichen, da entschuldigte ich mich schnell von ihm und lief die steinerne Treppe wieder hoch.
Ich fühlte mich scheußlich, als ich in mein Zimmer stürmte und die Tür hinter mir zuschlug. Wohmöglich stimmte es gar nicht, doch das Gefühl, angelogen und enttäuscht worden zu sein, machte sich immer breiter in mir. Diese Situation erinnerte mich an die unzähligen male, an denen mein Ex mich betrogen hatte und mir eiskalt ins Gesicht gelogen hatte. Mir erzählte, wie sehr er mich liebte und wie wunderbar unsere Zukunft aussehen würde. Das schlimmste daran war, dass mein Vater davon wusste und mir nichts gesagt hatte. Er wollte mich aus dem Haus haben und am besten schon mit 16 mit ihm verheiraten. Auch Kinder hatten wir schon geplant und wo wir wohnen sollten, stand ebenfalls schon lange fest. Doch als ich es erfuhr, zog ich augenblicklich von zu Hause aus und wechselte die Schule. Seitdem hatte ich schon zirka ein Jahr nichts mehr von meinem Ex und meinem Vater gehört- und das war auch gut so.
Nie wieder wollte ich so verletzt werden und ich wollte keines Falls mit jemanden eine Beziehung eingehen, der ein Todesser war.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
"Anna? Bist du hier?"
Ich ging zur Tür und lehnte meine Kopf gegen die Tür, sagte jedoch kein Wort.
"Komm schon. Was ist passiert? Ich will dir doch nur helfen", flüsterte er die letzten Worte.
Ich musste ihn reinlassen. Lieber sollte er es mir jetzt gleich ins Gesicht sagen, anstatt dass ich mich von nun an vor ihm verstecken musste.
Also öffnete ich die Tür langsam und trat zur Seite, damit er eintreten konnte.
"Was ist los?", fragte er mich schließlich, als es mich ansah.
"Du!", fing ich an,"Du bist los"
"Und was heißt das jetzt genau?"
"Also ich muss dich jetzt was fragen und du musst versprechen ehrlich zu sein und des wenn dann gleich zu sagen"
"Anna, ich verstehe ni-", begann er zu reden, als ich ihn unterbrach.
"Bist du ein Todesser?", schoss es förmlich aus mir heraus.
"Was wie kommst du dar-?"
"Antworte mir!", fuhr ich ihn an.
"Nein! Nein bin ich nicht. Ich verstehe nicht wie du jetzt darauf kommst", sagte er verwirrt.
"Zeig mir zuerst deinen Arm", forderte ich.
"Vertraust du mir n-"
Wieder unterbrach ich ihn:"Arm! Jetzt!"
"Ja ok ist ja gut", zischte er zurück und erschrak mich dabei ein wenig.
Er zog den Ärmel seines Anzugs vor und ich sah....nichts. Er war tatsächlich kein Todesser. Ich war noch nie in meinem Leben so erleichtert gewesen.
Sofort fiehl ich ihm um den Hals. Überrascht nahm er jedoch meine Umarmung entgegen. "Tut mir echt leid", flüsterte ich in seine Armbeuge.
Wie lösten uns voneinander.
"Wie bist du jetzt darauf gekommen und vorallem wie konntest du denken, dass ich ein Todesser bin?", fragte er sprachlos.
"Naja das Mädchen mei-"
Diesmal war er es, der mich unterbrach.
"Welches Mädchen?"
"Hm, ich glaube sie hat sich als Lucy Carter vorgestellt"
"Die kann was erleben", sagte er wütend und wollte gerade Richtung Tür gehen, als ihn am Arm festhielt.
"Kannst du das nicht später machen?", fragte ich ihn.
Er drehte sich wieder um und sah mir nun tief in die Augen. Ich war völlig von mir überrascht, dass ich ihn diesmal berührt hatte und zog meine Hand schnell wieder weg. Doch er nahm sie wieder in seine und kam mir näher, bis er direkt vor mir stand. Ich konnte seinen Atem an meiner Wange spüren. Seine andere Hand wanderte zu meinen Haaren und strich mir eine Strähne aus meiner Stirn.
Er sah mich fragend an und ich nickte nur. Wir beide wussten, wie besonders dieser einen Moment für uns sein würde.
Er kam mit seinem Mund noch näher an mich heran und ich schloss meine Augen, bis ich seine Lippen auf meinen spüren konnte.

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Anna and Draco- A difficult LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt