Neur Tag, Neues Zimmer

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1. Kapitel

Ein winziger, warmer Sonnenstrahl kitzelte mich an der Nase. Ich begann zu lächeln. Es war ein herrliches Gefühl, von der Sonne geweckt zu werden. Langsam machte ich meine Augen auf und sah vor mir (wie eigentlich jeden Tag) einen Jungen liegen. Ich konnte zunächst nicht ganz ausmachen, wer es diesmal gewesen war- zu sehr machte mir die Müdigkeit zu schaffen. Erst nach ein paar Minuten war ich wach genug, um festzustellen, dass es sich bei dem Jungen um Cedric Diggory handelte. Er sah friedlich aus und mit seinen dunkel blonden, beziehungsweise fast schon braunen Haaren, machte er einen niedlichen Eindruck. Es war nicht das erste mal gewesen, dass ich mit ihm geschlafen hatte. Ich wusste zwar nicht mehr genau, wann wir es das erste Mal getan hatten, doch es musste schon ein bisschen länger her sein.

Ein Blick auf die Uhr, verriet mir, dass ich schleunigst aufstehen musste, wenn ich nicht die erste Stunde verpassen wollte- und das wollte ich keines wegs. Wir hatten gleich 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' und ich liebte dieses Fach. Außerdem würde es Snape wahrscheinlich gar nicht gefallen, wenn ich wiedermal zu spät erscheinen würde. Ich stand also schließlich auf, suchte meine Kleidung, samt Unterhose und BH zusammen und zog schnell alles an. Um keinen Preis wollte ich noch hier sein, wenn Cedric aufwachte. Es war meistens einfach nur unangenehm, neben einen Jungen aufzuwachen, den man erstens gar nicht richtig kannte und auch nichts für ihn fühlte.

Als ich fertig war, drehte ich mich noch einmal um und ging schließlich zur Tür. Ich öffnete sie leise und steckte meinen Kopf hindurch, um zu überprüfen, ob jemand da war. Es war zwar allen bekannt, dass ich die meiste Zeit mit allen möglichen Jungs Spaß hatte, jedoch musste ja nicht jeder wissen, wann das der Fall war. Ich schlüpfte durch die Tür und schlich die Treppen des Huffelpuff- Gemeinschaftsraumes hinunter. 'Puh. Zum Glück hatte mich niemand bemerkt', kam es mir in den Sinn. Mit meinem übergroßen, weißen T-Shirt und einer kurzen, schwarzen Hose ging ich also den Flur entlang zum Slytherin Geminschaftsraum. Ich sagte das Passwort und trat in den großen, steinernen Raum ein. Durch die dunkel grünen Vorhänge am Fenster, schien Licht hindurch und warf einen grünen Farbton in den Raum. Dies war mein Zuhause und ich fühlte mich hier wohl, auch wenn das nicht alle so empfanden.

In meinen Gedanken versunken, lief ich plötzlich gegen etwas hartes. Ich verlor mein Gleichgewicht, doch eine warme Hand griff nach mir und hielt meinen Arm fest, sodass ich nicht umfallen konnte. Mein Blick blieb zunächst an schwarz-glänzenden Schuhen hängen. Als ich mich wieder gesammelt hatte sah ich weiter nach oben und blickte in ein grinsendes Gesicht. "Malfoy", sagte ich erschrocken. "Na Gray, was gibt's denn so eiliges. Mal wieder ne schöne Nacht gehabt?", spottete er. Ich wusste zwar nicht wieso, doch ich konnte in seinen hellgrauen Augen einen funken Eifersucht sehen. Allerdings blinzelte er schnell und der Augenblick war verschwunden. "Sag mal, hast du nichts besseres zu tun, als hier zu stehen und mir so einen dämlichen Spruch an den Kopf zu werfen, Malfoy?" Er sah mich perplex an. Damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. Meistens ging ich einfach weiter und schluckte solche Sprüche runter. Doch in seinem Fall, war es einfach nötig. Er war einfach ein Arsc*und dazu noch gemein. Er wusste einfach nicht wann es genug war. "Na hat es dir jetzt etwa die Sprache verschlagen?", fragte ich ihn belustigt. Er sah mich noch einmal mit seinem typischen Draco-Malfoy-Blick an und ging dann ohne etwas zu sagen weiter. Ich blickte ihm verwundert hinterher. 'Was war das denn', fragte ich mich in Gedanken.
Um ehrlich zu sein, gehörte er zu einen von wenigen Jungs, mit denen ich noch nichts hatte. Obwohl mich das sehr wunderte. Nachdem, was man so von ihm hörte, sollte er anscheinend auch mit einer Menge Mädchen schon im Bett gewesen sein. Doch das war der Tratsch der in Hogwarts umher ging. Konnte man solch etwas wirklich vertrauen?

Ich kam an meinem Zimmer an. Als ich eintrat, begrüßte mich meine schwarze Eule Amalia. "Auch schön dich zu sehen", lächelte ich die kleine Eule an und streichelte über ihre Federn. Sie war ein Geschenk meiner Mutter gewesen, kurz bevor sie starb. Das ganze war nun knapp 3 Jahr her. Es gab keine Minute, in der ich sie nicht vermisste und an sie dachte. Oft fragte ich mich, ob mein Leben anders verlaufen würde, wenn sie noch leben würde.

Nun musste es aber schnell gehen. Kurzerhand entschloss ich mich einen kurzen, grauen Rock mit einer weißen Bluße und natürlich der Slytherin Krawatte anzuziehen. Ich schnappte mir meine schwarze feder, ein Buch und meinen Notizblock und machte mich auf den Weg.

Gerade noch rechtzeitig betrat ich den Raum und setzte mich auf einen freien Platz in der letzten Reihe. Ich hatte Pansy heute noch nicht gesehen. Doch ich hatte so eine Ahnung, wo sie sein könnte. Seit mehreren Wochen hatte sie etwas mit Blaise Zabini am laufen. Die zwei gaben echt ein tolles Paar ab. Auch wenn es anfangs komisch war die beiden Hand in Hand zu sehen, doch sie waren echt süß zusammen.
"Mrs Gray, hätten Sie denn die Ehre meinem Unterricht zu folgen?", hörte ich Snape plötzlich laut sagen.
"Oh, ja natürlich Professor", stammelte ich verlegen und fing an etwas in mein Notizblock zu kritzeln.
Kurze Zeit später ging die Tür auf und natürlich war es er....Draco Malfoy trat in den Klassenraum. "Mr Malfoy, schön dass sie uns auch mit ihrer Anwesenheit beehren.", sagte Snape sarkastisch. "Entschuldigen Sie ,Professor Snape. Ich musste noch etwas erledigen", sagte er kühl. "Nun dann, setzen sie sich neben", er sah im Raum herum und blieb schließlich an mir hängen,"Mrs Gray". 'Natürlich. Immer ich!', ging es mir durch den Kopf. Doch ich sagte nichts weiter und würdigte ihn keines Blickes. Nicht als er seine Bücher auf die Bank legte und auch nicht als er irgendetwas unvertändliches grummelte. Von der Seite nahm ich wahr, dass Cedric zu uns schaute. Doch auch zu ihm konnte und wollte ich meinen Blick nicht wenden. Gestern war es das letzte Mal gewesen mit uns beiden und das hatten wir auch gemeinsam so beschlossen. Danach würden wir uns aus dem Weg gehen. Ich war kein guter Umgang für ihn. Er verdiente ein treues, süßes Mädchen und nicht jemanden wie mich, die jeden Tag mit jemanden anderen rummachte. Ich wollte ihm einfach die Chance geben jemanden nettes kennenzulernen. Außerdem war er nicht so ganz mein Typ.
Plötzlich schlug Professor Snape auf unseren Tisch. Er stand nun genau vor mir. "Nach dem Unterricht zu mir, Mrs Gray", zischte er, "Und Sie Mr Malfoy, bleiben auch hier." Dann ging er schnellen Schrittes wieder nach vorne und fuhr mit dem Unterricht fort.

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Anna and Draco- A difficult LoveWhere stories live. Discover now