"Potter"

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Kapitel 13

Es war schon kurz vor drei und eilig suchte ich mir noch etwas bequemeres zum Anziehen heraus. Ich fand eine schwarze Leggins und einen großen, grauen Pullover, den ich bei dieser Kälte draußen wohl gut gebrauchen konnte. Zu allem Übel, hatte es heute Nacht geschneit und der Schnee bedeckte die sonst grünen Felder komplett. Für gewöhnlich liebte ich Schnee, doch auf die Kälte konnte ich gerne verzichten.
Der Pullover ging mir zwar fast bis zu den Knien, jedoch war er flauschig und warm. Schnell schnappte ich mir noch meinen grünen Schal und verabschiedete mich von Amalia.
Keine Minute später, lief ich schon durch den Menschenleeren Gemeinschaftsraum und hoffte, dass ich es noch rechtzeitig schaffen würde.
"Anna", rief plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und konnte einen Jungen mit braunen Haaren und einer runden Brille sehen.
"Potter", sagte ich verwundert und zugleich genervt,"Was willst du?"
"Mit dir reden"
"Ich hab jetzt keine Zeit. Und vorallem nicht für dich", setzte ich hinterher und wollte gerade weiterlaufen, als er mich am Handgelenk festhielt. Sofort schlug ich seine Hand weg und sagte:"Fass mich nicht an"
Jetzt war er es der mich verwundert ansah:"Was ist den los mit dir? Habe ich irgendwas falschgemacht?"
"Ist das dein Ernst, Potter?"
"Ja, ich würde gerne einfach nur wissen, wieso du mir plötzlich aus dem Weg gehst und nicht mehr mit mir sprichst"
"Hmm, ich würde einfach mal darüber nachdenken und dann kannst du wieder zu mir kommen", sagte ich stumpf und rannte in die Richtung los, in die ich eigentlich wollte.
Sein Blick lag förmlich auf mir- das konnte ich spüren, doch ich drehte mich nicht mehr um und bog schließlich bei der nächsten Ecke ab.
Harry war mein bester Freund, nicht nur, seit ich nach Hogwarts gewechselt war, sondern auch schon davor kannten wir uns recht gut. Wir waren damals auf der selben Muggel-Schule und waren immer etwas anders, als unsere Klassenkameraden. Mein Vater war zwar ein Zauberer, trotzdem bestand meine Mutter darauf, mich in eine solche Schule zu schicken. Er war mit der Zeit wie ein Bruder für mich geworden und war mir vor einem Jahr eine unglaublich große Stütze gewesen. Ohne ihn hätte ich das wohl alles nicht geschafft.
Doch in letzter Zeit, war er nicht mehr oft da und unternahm wenn dann etwas mit Hermine und Ron. Woran das lag, wusste ich nicht, doch ich war ziemlich enttäuscht gewesen und das sollte er auch verstehen. Natürlich musste er nicht jede freie Minute mit mir verbringen, doch es wäre schön gewesen, ihn innerhalb von nun drei Wochen mindestens einmal außerhalb des Unterrichts zu sehen.
Gerade war mir das aber auch so ziemlich egal und ich rannte den ausgetrammpelten Weg zum Quidditchfeld hinunter. Das einzige an das ich denken konnte war-
"Draco", rief ich, als ich ihn von weitem sehen konnte.
Ich verlangsamte meine Geschwindigkeit ein bisschen. Er sollte ja nicht gleich denken, dass ich wie ein Kleinkind angerannt kam und mich freute. Auch wenn ich innerlich fast zerplatzte, wollte ich ihn ein wenig zappeln lassen. Ein bisschen Spaß musste sein, nicht wahr?
"Na, ich hab schon auf dich gewartet", grinste er, als ich näher kam.
"Ich wurde....aufgehalten"
"Von wem denn?", fragte er mit einem interessierten Blick.
"Potter", sagte ich.
"Potter? Was wollte er? Sich wieder bei dir einschleimen?"
Ich spürte eine gewisse Art von Eifersucht in seinen Augen aufsteigen. Er wusste zwar, dass ich zurzeit Stress mit ihm hatte, jedoch wusste er nichts von früher.
"Reden", sagte ich deshalb nur schnell,"Wollen wir jetzt nicht Quidditch spielen?"
"Nein"
"Nein?", wiederholte ich seine Antwort und sah ihn verwundert an.
"Ich hab was viel besseres", sagte er mit seinem typischen grinsen im Gesicht.
"Und das ist was?", hakte ich nach.
"Ne Überraschung"
Schon hatte er mich am Arm gepackt und zog mich hinter sich her.
"Hey, Nicht so schnell", rief ich.
Er gab allerdings keine Antwort darauf und lief weiter Richtung Wald. Es erinnerte mich ein wenig an unseren ersten Ausflug in den Wald, doch diesmal Bogen wir in eine andere Richtung ab. An den Bäumen hatten sich kleine Eiszapfen gebildet und auf den Zweigen lag schon etwas Schnee. Auch auf dem Boden war es weiß und so musste ich aufpassen, nicht hinzufallen.
"Verrätst du mir nicht vielleicht wo wir hingehen", flehte ich ihn an.
"Nein. Sonst wäre es ja keine Überraschung mehr."
Er drehte seinen Kopf, um mich anzusehen, und ich konnte seine Mundwinkel zucken sehen. Ich war für Überraschungen einfach zu ungeduldig- das wahr wohl klar. Das lag vielleicht auch daran, dass ich als Kind schon immer beispielsweise einen Monat vor Weihnachten, nach meinen Geschenken gefragt hatte.
Die Äste unter meinen Schuhen knaksten verdächtig und ich hoffte, dass hier keine versteckte Höhle oder sonstiges vergraben war.
Dracos Haare wippten, wegen seines schnellen Schrittes, nur so vor sich hin.
"Augen zu", forderte er plötzlich und blieb abrupt stehen. Ich konnte gerade noch stehen bleiben, andernfalls, wäre ich wohl gegen ihn gerannt.
"Wieso?", fragte ich misstrauisch.
"Vertrau mir einfach". Er grinste nun schon wieder so auffällig
"Nun ja, dass wäre einfacher, wenn du nicht immer so grinsen würdest, als wenn gleich genau das Gegenteil der Fall wäre", sagte ich und verschloss meine Arme vor der Brust.
"Augen zu", wiederholte er nun ein zweites Mal und klang dabei ein wenig ernster als vorhin.
Also tat ich, was er von mir verlangt hatte.

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Anna and Draco- A difficult LoveWhere stories live. Discover now