Ein schrecklicher Traum

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Kapitel 5

Die Minuten fühlten sich wie Stunden an. Würde er wieder zurückkommen? Ich hoffte es sehnlichst. Er war der erste, der für mich da war und die ganze Zeit über nicht von meine Seite gewichen war.

Kurz darauf hörte ich Schritte. Und tatsächlich: Draco kam mit Madame Pomfrey im Schlepptau zurück. Ich war ziemlich erleichtert darüber. Er hätte auch einfach gehen und mich hier alleine lassen können- ich hätte es ihm nicht mal übel genommen.
"So. Wie geht es Ihnen Mrs Gray", fragte sie mich mit einem Lächeln im Gesicht, als sie vor meinem Bett stand. Auch Malfoy stellte sich neben sie.
"Ein bisschen Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, aber sonst fühle ich mich ganz gut", antwortete ich.
"Sehr gut. Sie werden die Nacht noch hier bleiben und ich denke, dass sie morgen wieder den Krankenflügel verlassen können"
"Ok immerhin, aber wieso bin ich denn überhaupt ohnmächtig geworden? Ich meine ich hatte genug Flüssigkeit zu mir genommen", überlegte ich laut.
"Das kann auch an zu viel körperlichem oder seelischem Stress liegen. Hatten sie denn in letzter Zeit viel Druck und Probleme, zum Beispiel in der Schule?"
"Hm...Nein eher nicht.", ich wusste genau woran es lag, doch ich hatte mir geschworen es niemanden zu erzählen und das würde ich auch einhalten- da war ich mir sicher.
Niewieder wollte ich so schwach wirken.
Die körperliche Sache wussten eh alle. Doch das andere war eine zu Private Sache, als das es alle zu kümmern hatte.

Nachdem Madame Pomfrey wieder gegangen war, stand Draco immer noch an der selben Stelle und hatte sich keinen Millimeter bewegt. Er hatte seinen Blick nach draußen gerichtet, um mich nicht anschauen zu müssen.
"Danke das du hier warst", brach ich schließlich das Schweigen. Es war mir ziemlich unangenehm, doch ich musste es einfach loswerden.
Er wendete seinen Blick wieder auf mich. "Ist doch selbstverständlich. Sowas tun doch....'Freunde'." Bei dem letzten Wort flüsterte er nur noch und klang tatsächlich etwas enttäuscht. Doch ich entschied mich dazu nicht weiter darauf einzugehen. Es war nicht in meinem Sinne, ihn nun ganz zu vergraulen.
Also schwiegen wir uns wieder an.
"Wenn du willst kannst du auch gehen", sagte ich schließlich langsam," Du musst nicht hier mit mir herumsitzen und Löcher in die Wand starren"
"Bist du sicher, dass du es ohne mich schaffen wirst?", grinste er mich an.
Und da war es wieder. Sein wunderschönes Lächeln. Auch wenn er es gerade ironisch meinte, konnte ich darin ein aufrichtiges und echtes Lächeln feststellen.
Ich grinste zurück:"Hmm das weiß ich auch nicht, aber wir können es ja mal versuchen" "Das ist ein Plan"
Er umarmte mich schließlich kurz, was meinen Herzschlag erhöhte, und ging aus dem Krankenfügel hinaus.
Ich wurde nicht richtig schlau aus ihm, doch ich war mir sicher, dass es ihm genau so gehen musste. Wir wollten es nur nicht zugeben.
Plötzlich überkam mich eine große Welle Müdigkeit und ich gähnte einmal kräftig. Keine Minute später, hatte ich bereits meine Augen geschlossen und war auf dem Weg ins Land der Träume.

Wer war das? Etwa....Nein, das war unmöglich. Es war einfach alles zu perfekt um wahr zu sein. Vor mir stand meine Mutter und lächelte mich liebevoll an. Ich konnte mich nicht zurückhalten und viel ihr sofort um den Hals. Tränen flossen über meine Wangen und trotzdem war es einer der schönste Moment in meinem Leben. Sie war wieder da, doch es ergab keinen Sinn. Große weiße Wolken zogen an uns vorbei. Die Luft war kühl und doch froh ich nicht. Was war das hier?
"Schätzchen", sagte meine Mutter plötzlich mit noch immer einen Lächeln im Gesicht. Früher hatte sie mich immer so genannt.
"Mama? Was...Wo bin ich hier?"
Doch sie sagte nicht mehr. Schweigend stand sie vor mir. Langsam verblasste ihr Lächeln wieder, bis auch sie selbst anfing dich aufzulösen.
"Nein, nein! Mama!", schrie ich weinend. Lauter schrekliche Bilder von damals schossen mir durch den Kopf. Ich wollte sie nicht noch einmal gehen lassen. Doch ich war völlig machtlos, musste mit zusehen wie sie ging- ganuso wie vor 3 Jahren.

Auf einmal spürte ich eine kalte Hand auf meiner Schulter, die mich rüttelte. Ich wachte auf und Schoss in die Höhe.
"Ahh, au", sagte ich und hielt mir die Hand an die Stirn.
"Hey, ist alles gut?"
Erst jetzt sah ich, wer da neben mir stand und mich geweckt hatte.
"Dra...Draco? Was...was machst du hier?", stotterte ich und zupfte mir schnell eine braune Strähne aus meiner Stirn.
"Ich wollte nach dir sehen und dann hast du plötzlich angefangen zu schreien und um dich zu schlagen", fing er zu erzählen an,"Ich konnte dich einfach nicht mehr leiden sehen"
'Ok, das war nun wirklich ziemlich süß von ihm gewesen'.
"Oh, danke", lächelte ich ihn an.
Mein Blick fiehl auf die Uhr. Es war gerade kurz vor 3 in der Nacht.
"Bist du extra aufgestanden um zu mir zu kommen?", fragte ich ihn kurze Zeit später und war gespannt, was er wohl antworten würde.
"Naja um genau zu sein...Bin ich schon seit 21:00 hier, weil ich Angst um dich hatte"
Nun war ich sprachlos. Er war tatsächlich fast 6 Stunden neben mir gesessen und ich hatte nichts bemerkt?
"

Was? So lange? Aber das hättest du nicht tun müssen. Ich hab dir doch gesagt, das es mir gut geht und du in Ruhe schlafen gehen kannst", sprudelte es wortwörtlich aus mir heraus.
"Anscheinend ja doch nicht. Wieso hast du so geschrien?", fragte er mich besorgt,"Hattes du einen Albtraum oder tut dir etwas weh?"
"Es war nur ein Albtraum", versicherte ich ihm und dachte wieder an die vielen Bilder die mir durch den Kopf geschossen waren.
"Möchtest du darüber reden?"
Langsam schüttelte ich meinen Kopf. Ich war noch immer nicht bereit dafür.
Mein lautes Gähnen unterbrach die Stille zwischen uns.
"Du solltest dringend weiterschlafen", grinste er mich mit seinen hellgrauen Augen an.
Ich lächelte zurück und legte mich schließlich wieder hin, so wie er es gesagt hatte. Ich konnte seine Hand spüren, die sich langsam in meine legte- fast so, als würde er auf eine Bestätigung warten. Und die bekam er. Ich verschloss meine Finger mit seinen und lächelt ihn noch einmal an. Gerade war ich tatsächlich so glücklich, wie schon lange nicht mehr.
Ich schloss meine Augen und schlief ein zweites Mal ein. Nur diesmal mit dem Gewissen, nicht alleine zu sein.

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Anna and Draco- A difficult LoveWhere stories live. Discover now