Eifersucht und ein Unfall

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Kapitel 4

"Wo warst du?", fragte mich Pansy, als ich gerade zum Frühstück an den Slytherin Tisch kam. Ich hatte zwar keine Hunger, doch ich wollte unbedingt Pansy sehen. Auch Draco saß dort. Er sah noch ein wenig verschlafen aus. Seine weißblonden Haare waren ganz zerzaust. Mein Herz machte einen Sprung und ich wurde augenblicklich aufgeregter.
Nun sah auch er zu mir auf und wartete, auf meine antwort.
"Ich musste noch...meine Bücher holen"
"Ah ja, natürlich", sagte sie grinsend und mit einem vielsagenden Blick.
"Hey, hör auf mich so anzusehen", ermahnte ich sie.
"Wer hatte denn diesmal die Ehre?"
"Ach, nicht so wichtig", murmelte ich nur schnell und setzte mich schließlich. Der Blick von Draco lag noch immer auf mir- das konnte ich spüren.
Ich wagte es nicht zu ihm zu schauen. Zu sehr war die Angst, was er jetzt wohl von mir dachte.
Würde er jetzt immer noch das selbe machen, wie gestern im Wald? Oder war er enttäuscht/wütend, weil ich schon wieder mit einem anderen geschlafen hatte.
Doch eigentlich konnte es ihm egal sein. Wir waren weder zusammen, noch war ich an ihn gebunden. Wir hatten rein gar nichts miteinander zu tun- und das sollte auch so bleiben.
Ich suchte keine Beziehung und erst recht nicht die 'Große Liebe', wie sie von allen immer genannten wurde. Ich war der Meinung das es diese nicht gab und ich würde mich jetzt auch nicht umentscheiden. Deshalb beschloss ich ihm aus dem Weg zu gehen und so wenig wie nur möglich zu beachten.
Das schien zumindest die beste Lösung für mein Problem zu sein. Und Malfoy war da wohl der selben Ansicht: Nach ein Paar langen Minuten, in denen er mich ununterbrochen angestarrt hatte, stand er plötzlich schnell auf und lief hastig aus der Großen Halle.
"Was ist denn mit dem Los?", schaute Pansy ihm überrascht hinterher.
"Keine Ahnung. Vielleicht hat er etwas wichtiges vergessen"
"Hmm ja genau. Weil Draco Malfoy es dann auch so eilig hätte.", grinste sie.
Ich wollte schnell von dem Thema ablenken.
"Wo ist eigentlich dein Freu-", weiter kam ich nicht, da ich eine Stimme hinter mir wahrnahm.
"Ich bin hier", grinste Blaise zu mir herunter, als ich mich umgedreht hatte.
"Oh, hey Schatz", hörte ich Pansy sagen. Er kam näher zu ihr und sie küssten sich über den Tisch hinweg.
Die beiden waren ein wirklich süßes Paar. Ich hoffte inständig für meine Freundin, dass sie lange zusammen blieben. Sie passten einfach perfekt zueinander. Ihnen war es vielleicht nicht immer bewusst, doch jeder der Augen im Kopf hatte, bemerkte diese Verbindung zwischen ihnen sofort.
Blaise setzte sich schließlich neben mich auf die rechte Seite. Er schielte auf meinen Teller:"Isst du den nichts?"
"Keinen Hunger", erwiderte ich müde und merkte, wie sich langsam alles zu bewegen begann und mir schwinelig wurde,"Ich sollte dann auch mal gehen und mich für den Unterricht fertig machen"
"Gut, aber wir müssen uns später unbedingt nochmal treffen", lächelte Pansy mich an.
Ich nickte nur kurz und stand sogleich auf. Ich verabschiedte mich von ihnen und hatte große Mühe damit, gerade aus zu Laufen und am besten nicht hinzufallen.
Alles verlief soweit gut und ich ging durch die große, schwere Tür, um in den Innenhof zu gelangen. Ein bisschen Luft würde mir jetzt gut tun.
Ich konnte es mir nicht leisten schon wieder im Unterricht bei Snape zu fehlen. Er würde mir sonst womöglich die Hölle heiß machen. Nur gedämpft nahm ich die Stimmen der anderen Schüler um mich herum wahr. Was war nur los mit mir?
Lag es etwa an Wassermangel? Doch ich hatte heute schon gut einen Liter getrunken. 'Das kann es schonmal nicht sein', überlegte ich. Allerdings kam ich zu keiner sinnvollen Erklärung.
Der Schwindel wurde immer stärker und meine Hände begannen zu zittern. Nur mühsam konnte ich mich aufrecht halten. Ich hielt mich schließlich an einer Mauer fest und hoffte, dass es bald wieder besser werden würde. Doch zu meiner Enttäuschung war dem nicht so. Mein Herz klopfte wie wild und mir wurde heiß und kat zugleich.
Irgendeine Stimme drang zu mir durch, doch ich konnte nicht ausmachen, welche es war. Das einzige was ich noch wahrnahm, war der Arm, der sich plötzlich um meine Taille legte und mich zu stützen versuchte.
Danach wurde alles komplett schwarz.

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*2 Stunden später*

"Madame Pomfrey, wieso wacht sie nicht auf?",wisperte eine Stimme an meiner linken Seite. Ich konnte eine warme Hand auf meinen Fingern spüren. "Sie sollte eigentlich bald wieder aufwachen, Mr. Malfoy", erklang plötzlich eine weibliche Stimme, "Aber sie sollten derweile schon zum Unterricht gehen. Ich werde gut auf sie aufpassen"
"Nein!", schrie Draco auf, "Ich werde nicht von ihrer Seite weichen."
Hatte das da gerade wirklich Draco Malfoy gesagt oder bildete ich mir das ein?
Kurz darauf hört ich Schritte weggehen. Langsam konnte ich mich wieder bewegen und öffnete meine Augen ein Stück weit, um zu schauen ob es wirklich Draco war, der da saß und seine Hand über meine gelegt hatte. Und tatsächlich.
"Anna! Endlich. Wie fühlst du dich?", fragte er mich behutsam und zog seine Augenbrauen besorgt zusammen. Ich war ganz überrascht von seinem besorgtem Gesichtsausdruck. So hatte ich ihn noch nie erlebt- und wenn ich ehrlich war, gefiel es mir, dass sich jemand so große Sorgen um mich machte.
"Besser", verließen schließlich diese Worte meine Lippen und ich zwang mir ein Lächeln auf,"Warst du etwa die ganze Ziet hier?"
"Natürlich. Seitdem ich dich hergebracht habe vor ca. 2 Stunden."
"Was? Wie? So lange? Wie kann ich den so lang bewusstlos sein? Ich...Wir müssen sofort zum Unterricht. Ich kann es mir nicht leisten noch mehr zu verp-", sagte ich geschockt und wurde plötzlich von Draco unterbrochen.
"Anna beruhig dich. Du musst jetzt erstmal garnirgends hin. Bevor du ohnmächtig warst, bist du auf deinen Kopf gefallen und hattest stark geblutet. Aber Madame Pomfrey sagt, dass es keine tiefe Wunde sei und es wieder von alleine verheilen würde. Du brauchst jetzt nur vielRuhe", sagte er,"Und ich werde bei dir bleiben"
"Aber wieso tust du das?", fragte ich ihn perplex,"Ich dachte du wärst enttäuscht von mir oder sauer"
"Wieso sollte ich sauer auf dich sein?"
"...Naja, wegen dem Gespräch mit Pansy vorhin", sagte ich vorsichtig.
"Achso deswegen. Natürlich hätte ich es lieber wenn ich dich für mich alleine hätte, doch wir sind nicht zusammen also kann ich da auch nicht so viel machen."

Hatte er das gerade wirklich gesagt. Wollte er mich etwa für sich alleine haben? Wollte er wirklich etwas festes mit...mir? Aber er kannte mich doch gar nicht. Ich meine mit einem Mädchen, dass keine Gefühle für irgendwas hatte und mit jedem x-beliebigen Typen schlief, eine Beziehung einzugehen, war vielleicht nicht unbedingt die beste Entscheidung. Machte er womöglich gerade einen Scherz, weil ich nicht so zurechnungsfähig war?
Anscheinden hatte er meinen verwirrten Blick entdeckt, denn er lächelte mich noch einmal leicht an, stand schnell auf und sagte, dass er Madame Pomfrey kurz holen würde, damit sie mich noch einmal durch checken könne. Und so war es auch. Er ging schnellen Schrittes aus dem Raum und ich hoffte inständig, dass ich nicht alles mit dieser Frage zerstört hatte.

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Anna and Draco- A difficult LoveOnde as histórias ganham vida. Descobre agora