Die Wahrheit

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Kapitel 11


Sie waren warm und weich. Zunächst waren wir beide zögerlich, bis er  mit seiner Zunge meine Lippen teilte und in meinen Mund eindrang. Auch ich tat es ihm gleich. Es fühlte sich einfach wunderbar an. Schon lange hatte ich niemanden mehr geküsst, für den ich wirklich etwas empfunden hatte.
Nach einiger Zeit lösten wir uns wieder von einander und ich war tatsächlich ein bisschen traurig darüber. Doch dieses Gefühl verschwand sofort, als Draco mich breit anlächelte. Hieß das etwa, dass es sich für ihn genauso angefühlt hatte wie für mich?
"Das war...unglaublich", sprach er mir aus der Seele.
Ich konnte nur ein nicken abgeben, da ich noch zu überwältigt von der gesamten Situation war.
Schließlich entschied ich mich auf mein Bett zu setzten und er tat es mir gleich. Ich legte vorsichtig meinen Kopf auf seine Schulter und konnte sein grinsen förmlich auf mir spüren. Er legte jedoch einen Arm um mich.

So saßen wir einige Zeit da, bis Draco mich plötzlich fragte:"Möchtest du mir eigentlich erzählen, was letztens los war?"
Ich erhob meinen Kopf von seiner Schulter und sah in verzweifelt an.
"Natürlich nur wenn du bereit bist", setzte er hinterher.
Ich wusste, dass ich ihm nicht ewig verheimlichen konnte, wieso ich so war, wie ich eben war. Wir waren komplett alleine in meinem Zimmer. Hätte er andere Absichten gehabt, hätte er es schon längst getan. Er war definitiv nicht so wie die anderen Jungs hier. Deshalb entschied ich mich ihm alles zu erzählen- das hatte er verdient, nachdem was er schon alles für mich getan hatte.
"Ich denke.... ich bin bereit", fing ich an und sah in seine erwartungsvollen und zugleich beruhigenden hellgrauen Augen.
"Also es war so: Nachdem Meine Mutter vor 3 Jahren gestorben ist, war mein Vater plötzlich ganz anders. Er wollte mich so schnell wie möglich loswerden und hatte sogar einen Jungen gesucht, mit dem ich mein Leben verbringen sollte.", ich schluckte kurz und begann weiter zu erzählen:"Auf jeden Fall verliebte ich mich in diesen Jungen, er hatte mir versprochen immer für mich da zu sein und für uns zu sorgen. Wir hatten sogar schon ein Haus gefunden in dem wir mit gerade mal 16 Jahren eingezogen waren, nur um meinen Vater einen Gefallen zu tun. Es fühlte sich alles perfekt an und ich dachte gar nicht an irgendwelche Sachen, die passieren konnten. Er wollte fast jeden Tag mit mir schlafen, auch ohne Kondome. Ich erfüllte im seine Wünsche, da er der einzige war, der noch mit mir sprach."
"Du...du hast ohne Kondome oder Verhütungsmittel mit ihm geschlafen?", sagte er nun beunruhigt.
"Ja. Ich war einfach noch zu jung um mich gegen ihn zu währen und außerdem liebte ich ihn von ganzem Herzen.", sagte ich und nahm für die nächsten Worte einen großen Atemzug,"Ich wurde....schwanger- Einen Monat nachdem wir zusammengezogen waren- und ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich entschied mich es ihm zu sagen. Er hat mich sitzengelassen und ist zu einer anderen gegangen. Nach einiger Zeit hat sich herausgestellt, dass er schon während unserer Beziehung mit ihr geschlafen und mich somit mehrmals betrogen hatte. Sogar mein eigener Vater wusste davon und hat mich trotzdem zu ihm geschickt.", beendete ich nun meine Geschichte.
Draco sah mich schockiert an und fragte schließlich:"Was, was ist mit dem Baby passiert?"
"Ich war alleine und hatte niemanden mit dem ich das Kind großziehen konnte. Eines Tages habe ich mein Kind abtreiben lassen", sagte ich schwerenherzens und begann zu weinen.
Er kam zu mir legte seinen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Es tut mir so leid, dass du so viel Leid erfahren musstest. Das hört sich schrecklich an. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich gefühlt haben musst. Wenn du willst kann ich mir diesen Idioten mal vorknöpfen."
"Nein! Ich möchte am besten nie wieder von ihm hören",entgegnete ich ihm.
"Kann ich verstehen.",Er drückte mich noch fester an sich und fragte vorsichtig, "Möchtest du, dass ich heute bei dir bleibe?"
Ich brauchte nicht lange zu überlegen, denn ich wusste ganz genau wie gern ich das wollte.
"Ja", schoss es aus mir heraus.
Er schien tatsächlich etwas erleichtert darüber. Ich gähnte einmal kräftig.
"Wollen wir uns zum Schlafen ferigmachen", fragte er mich grinsend.
"Sehr gerne", entgegnete ich ihm, nachdem ich bemerkt hatte, dass ich das wunderschöne Kleid noch an mir hatte.
Ich lief Richtung Bad und lächelte ihm nochmal zu, bevor ich darin verschwand.
Schnell zog ich das Kleid aus und eine angenehme, weiche Hose an. Meinen Oberkörper zierte nun ein schwarzes Top mit Spitze.
Nachdem ich mich abgeschminkt und meine Haare geöffnet hatte, trat ich wieder aus dem Badezimmer heraus und fand einen Oberkörperfreien Draco vor mir stehen. Er war gut gebaut, hatte viele Muskeln am Arm und ein Sixpack am Bauch. Er war so noch viel schöner und attraktiver als sonst.  Ich lief geradewegs auf ihn zu und sah ihn mit großen Augen an.
"Was denn? Soll ich mein T-Shirt wieder anziehen?", fragte er langsam und ruhig.
"Nein", schoss es aus mir heraus.
Er begann zu grinsen.
"Wusste ich doch, dass das dir gefällt"
Ich schlug ihn kurz auf den Arm und musste nun auch anfangen zu lachen.
"Hey, was soll das?", grinste er nun noch mehr.
"Hmm, was meinst du den", kicherte ich gespielt ahnungslos.
"Na warte"
Er packte mich und kitzelte mich einmal komplett durch.
"Haha hör auf",rief ich lachend.
Als ich ihm entkommen konnte, lief ich zu meinem Bett und legte mich schnell hinein.
Kurze Zeit später, kam auch er und legte sich neben mich. Seine Blick lag nun tief in meinem.

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Anna and Draco- A difficult LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt