Kapitel 70

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Kapitel 70

Aaron seufzte. "Mach dir nicht so viele Sorgen darum, was sich gehört und was nicht", bat er sie und küsste ihr noch einmal die Wange, bevor er sie aufforderte noch einen Schluck zu nehmen.

„Ihr holt Euch gerade Belohnungen ab, die ebenfalls für die Zukunft gelten, vergesst das nicht. Das heißt, solltet Ihr so weitermachen, ohne es verdient zu haben, werde ich es nicht mehr erlauben", versuchte sie zu scherzen. Dabei gefiel es ihr sogar irgendwie, wenn seine Lippen ihre Haut berührten. Die kleinen, sanften Blitze, die sie jedes Mal verspürte, waren ein Genuss und löste etwas in ihr aus, was sie nicht beschreiben konnte.

"Denkst du nicht, dass ich etwas gut habe, weil du mir solche Angst gemacht hast?", fragte er und küsste sie noch einmal. Dann trat er auf seinen Schrank zu und holte einen Morgenmantel hervor, den Saori anziehen konnte. Er sollte ihr genug Platz für den Flügel lassen und nicht zu sehr auf die Nähte drücken.

Der Morgenmantel war in einem weinrot gehalten, sodass die Blutspuren wohl nicht so leicht zu erkennen waren. Falls die Wunden anfangen würden, zu bluten. „Was soll ich dann sagen? Habt Ihr mir etwa keine gemacht?", fragte sie herausfordernd und legte sich den Mantel um, den sie entgegengenommen hatte. Einfach war das nicht, weil sie durch die Verbände, Nähte und Schmerzen eingeschränkt war.

Aaron half ihr und Saori bemerkte, dass dieser Morgenmantel sehr groß war. Er wirkte nicht, als wäre er für eine so zarte Frau gemacht, wie für Saori.

Doch genau das mochte sie, denn dadurch konnte sie sich vor ihm verstecken. Er fühlte sich schwer an, was wohl nur eine Einbildung war. Saori versank beinahe in dem weichen Stoff, der sie umhüllte. Sobald sie den Gürtel leicht geschlossen hatte, begann sie, die Seidendecke darunter zu lösen, um sie abstreifen zu können.

Aaron fuhr ihr durch die Haare. "Fühlst du dich jetzt sicherer?", fragte er sanft und wartete geduldig, bis sie fertig war.

Zufrieden nickte Saori und seufzte. Ja, wenn sie sich verstecken konnte, fühlte sie sich sicherer. Es hatte ihr überhaupt nicht behagt, dass sie beide so gut wie keine Kleidung mehr angehabt hatten.

Aaron strich ihr beruhigend über den Kopf. "Brauchst du etwas?"

„Nein, nur Eure Nähe", murmelte Saori verlegen. Dabei wusste sie, dass er andere Dinge zu erledigen hatte.

"Ich bleibe bei dir", versprach er ihr. Dennoch hatte er Angst sie anzufassen, weil er ihr Schmerzen zufügen konnte.

Für eine Weile schwieg sie, wobei sie auf ihren Saft starrte. Saori sah nachdenklich aus, als würde sie versuchen zu verstehen, was wirklich passiert war. „Wie lange dauert es, bis Ihr wieder gesund seid?", wollte sie leise von ihm wissen.

"Nicht so lange, wie es scheint. Was auch immer du getan hast, als du mich geküsst hast, es hat mich von innen heraus gewärmt und heilt mich jetzt", erklärte er ihr und setzte sich neben sie.

„Es war keine Absicht ... zumindest der erste", gestand das Dämonenmädchen ihm. Den zweiten hatte sie gewollt, als sie gemerkt hatte, dass es ihm etwas besser gegangen war.

"Das macht es nicht besser", bemerkte Aaron nüchtern und stahl sich erneut einen flüchtigen Kuss. "Ich mag es doch, dich zu küssen. Aber als ich gesehen habe, wie schlecht es dir danach ging ... Ich will dir nicht schaden."

Das Mädchen warf ihm einen seltsamen Blick zu, den er nicht deuten konnte. „Vielleicht hat sich meine restliche Energie einfach nur übertragen, anstatt Euch zu töten", versuchte Saori nach einer Erklärung zu finden. Sie wollte selbst nicht, was passiert war, nur dass sie sich schwacher gefühlt hatte. Vielleicht hatte die Energie ausgereicht, ein kleines bisschen zu heilen.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now