Kapitel 69

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Kapitel 69

„Dann zieht Euch was an", kam die leise Bitte von ihr. Die war zusammengezuckt, als sie seine Finger an ihrer Wange spürte.

Aaron seufzte, erhob sich kurz und legte sich einen Morgenmantel um. "Habe ich", meinte er und klang sogar eine Spur belustigt.

Erst jetzt öffnete sie langsam ihre Augen und ihre blauen trafen seine eisblauen.

Aaron hockte sich wieder zu ihr, damit sie auf Augenhöhe waren und Saori es leichter hatten. Seine Hand legte sich an ihre Wange. "Bitte tu das nie wieder", bat er und in seinem Hals steckte ein Klos.

„Was?", wollte sie von ihm wissen. Ihr war nicht bewusst, von was er gerade sprach. Jedoch ließen die Schmerzen ein wenig nach, was es ihr einfacher machte, zu sprechen. Das war anfangs nicht leicht gewesen.

"Als ich dich gesehen habe", begann er leise, "so voller Blut und so schwach." Seine Stimme brach und Tränen füllten seine Augen. "Ich hatte solche Angst um dich", gestand er leise.

Nach dem Tod seiner Eltern hatte er geglaubt die Welt wäre in Dunkelheit getaucht und würde nie wieder heller werden. Doch dann kam sie. Eine Dämonin, die sein Leben erhellte. Mit einem Strahlen, das ihm Wärme schenkte und das er nie wieder missen wollte.

„Das ist nicht schlimm. Solange Ihr überlebt ...", entgegnete sie schwach und ein leichtes, ehrliches Lächeln erschien auf ihren Lippen. Er brauchte keine Angst um sie haben. Wenn sie starb, würden viele Probleme aus dem Weg geräumt werden. Und sie wäre dann für ihn gestorben, was es auf jeden Fall wert gewesen wäre.

Aaron schüttelte leicht den Kopf. "Du bist das Licht, das mich aus meiner Dunkelheit geholt hat", sagte er leise. "Wenn dieses Licht verlöscht, gibt es für mich keinen Grund mehr, auf dieser Welt zu bleiben." Die Vorstellung ohne Saori weiter zu leben, war für ihn, als fiele er in ein tiefes, dunkles Loch.

„Hört auf, so einen Unsinn zu reden", erwiderte sie ärgerlich. „Ihr seid der Herrscher dieser Insel. Die Leute und Angestellte würden um Euch trauern und wüssten nicht, wohin sie gehen würden", fuhr sie mit leiser Stimme fort.

"Sie finden schon etwas", sagte er leise und küsste sanft ihre Wange. "Aber ich weiß, wie ich vor dir gelebt habe. Ohne Interesse an irgendetwas zu empfinden", sagte er leise und küsste noch einmal ihre Wange.

„Setzen Euch die Schmerzen zu oder warum redet Ihr so verwirrtes Zeug?", wollte sie müde wissen. „Euch sollte klar sein, dass ich Euch in jeder Situationen mit allem beschützen würde, was ich zu bieten habe. Auch wenn es nicht viel ist."

Einen kurzen Moment stöhnte sie leise, als sie sich bewegte, um die Position zu ändern. Es fiel ihr schwer, das zu tun, obwohl die Schmerzen nachgelassen hatten.

"Und dir sollte klar sein, dass es für mich keinen Grund mehr gäbe weiter zu leben, wenn du es nicht überlebst", erklärte er und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ich will nicht mehr ohne dich leben."

„Was habt Ihr getan, um Euch Belohnungen einfach abholen zu dürfen?", wollte Saori wissen. Sie klang amüsiert darüber, dass er sie einfach geküsst hatte, obwohl sie in einer wirklich unmöglichen Position auf dem Bauch lag. Aaron war wahnsinnig, wenn er solche Dinge sprach. Er konnte sein Leben nicht von ihrem abhängig machen. Sie hatte nichts zu verlieren, er hingegen sehr viele Personen.

"Ich meine es ernst", sagte er und seine Stimme klang nicht, als würde er scherzen. "Wenn du gehst, werde ich dir folgen. Also überlege es dir das nächste Mal sehr gut, ob du leichtsinnig dein Leben riskierst, denn meines steht ebenfalls auf dem Spiel."

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now