Kapitel 67

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Kapitel 67

„Der Flügel wird länger dauern. Er ist schlimm zugerichtet", meinte er, als er vorsichtig Aarons Flügel ausbreitete, um ihn zu betrachten. Hier und da berührte er den Flügel und begann, diesen zu versorgen. Risse und Löcher waren zu sehen, die er versuchte zu behandeln.

"Er sah schonmal schlimmer aus", bemerkte der Engel und seufzte. Er nahm Kontakt mit einem jüngeren Engel auf, der ebenfalls für ihn arbeitete. Er war ein Botenjunge, der normalerweise die Befehle an sein Heer weitergab. Aaron hatte sich die letzten Tage wegen seiner Verletzungen zurückgezogen und auch, weil er andere Dinge im Kopf hatte. Dennoch gab es Engel, die auf seiner Insel lebten und für den Kampf ausgebildet waren. Diese sollten sich für nächtliche Rundflüge bereit machen. Er wusste nicht, ob der Dämon ihnen gefolgt war.

Kurz informierte Aaron den jungen Engel, dass Jaromir ein gefährlicher Dämon ausgebrochen war, der es wahrscheinlich auf die Insel abgesehen hatte. Diese Information sollte er nicht nur seinen Truppen weitergeben, sondern auch direkt an das Königshaus leiten.

Dieser Botenjunge versprach dem Engel, alles in die Wege zu leiten. Sollte etwas sein, würde er es als Erstes erfahren.

„Ihr solltet Euch hinlegen. Soll ich Euch helfen, in Euer Zimmer zu gelangen oder wollt Ihr hierbleiben?", erkundigte sich Ikaia bei ihm.

Aaron erhob sich und mit einer Bewegung hatte er Saori auf den Armen. Wie ein Baby lag sie da und wog auch nicht viel mehr. "Danke, ich schaffe es bis dahin", meinte er und hoffte, dass er niemanden begegnete.

„Sie sollte hier bleiben, falls es Probleme gibt", bemerkte der Arzt mit hochgezogenen Augenbrauen. Es war nicht gut, wenn sie mit ihm alleine war. Jetzt, nachdem sie kein Halsband mehr trugt, war sie noch gefährlicher.

"Dann sollte sie erst recht nicht hier allein bleiben", meinte Aaron, der sie eng an sich drückte, als wär sie etwas sehr kostbares für ihn. Was auch so war.

„Ich werde hier bei ihr bleiben. Aber sie muss das Halsband tragen", bestimmte er. „Es wäre nicht gut, wenn Ihr mit ihr alleine seid."

Aaron bedachte Ikaia mit einem kurzen Blick, bevor er sich samt Saori umdrehte und auf die Tür zusteuerte. "Sie bleibt bei mir", bestimmte der Engel.

„Ihr riskiert Euer Leben für einen Dämonen", sagte er spitz. „Dann bleibt wenigstens mit ihr hier. Falls es Euch schlecht geht, kann ich eingreifen", versuchte er den Engel umzustimmen. Aber auch, weil es wirklich gefährlich war, wenn sie so weit entfernt waren.

Aaron atmete tief ein und aus. "Du willst nur, dass ich hier bleibe, damit du überwachen kannst, dass sie mich nicht tötet", bemerkte er das offensichtliche.

„Richtig", gab er auch unumwunden zu. Warum lügen, wenn es der Wahrheit entsprach? Aber er machte sich auch Sorgen um seinen Meister.

"Sie wird mir nichts tun", versicherte er ihm. "Sonst würde sie nicht so mitgenommen aussehen. Sie hat mich mit ihrem Leben beschützt."

Schnaubend schüttelte er den Kopf. An so etwas glaubte er nicht, aber wenn Aaron es so wollte ... „Gebt mir Bescheid, falls Euer Zustand sich verschlimmert."

"Werde ich", seufzte der Engel und war froh endlich gehen zu können. Er wollte sich hinlegen und Saori im Arm halten.

Froh darüber war Ikaia allerdings nicht. Dazu mochte er den Meister zu gern, als dass er wollte, dass ihm etwas passierte. Saori hatte selbst zugegeben, dass es ihre Schuld gewesen war.

Die Katudjalls warteten bereits vor der Tür, um sie zu begleiten, wobei Lica den Kater im Maul hatte, falls er Aaron angreifen wollte.

Saori lag leblos in seinem Arm, leichenblass und wie eine kleine Puppe.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now