Kapitel 12

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Kapitel 12

„Du bist eine gute Mutter", flüsterte sie heiser und räusperte sich, da ihre Stimme versagte. Die Dämonin sah, dass Lica die kleinen Kätzchen mit dem Ball spielen ließ und sie damit lernen konnten. Vorsichtig streichelte sie über den Kopf der Katudjall und war froh, dass sie noch immer die Handschuhe trug.

Allerdings schnappte Lica genau nach diesen Handschuhen und kurz darauf waren sie von Saoris Hand gerissen und die Katze schmiegte sich dagegen, was Aaron den Atem anhalten ließ. Die Vorstellung Lica könnte durch Saoris Hand verletzt werden, ließ für einen Moment Schock durch seinen Körper wandern, doch es passierte nichts.

Auch das Mädchen mit den blauen Augen hielt den Atem an. Wusste die Katze eigentlich, dass sie das Risiko eingegangen war, zu sterben? Ihr Herz klopfte heftig und sie bewegte für einige Sekunden nicht die Finger, bis diese schließlich anfingen, sie sanft zu streicheln.

Tränen rannten über ihre Wange, weil sie glücklich war, dass der Katze nichts passiert war. Sie hätte es sich nie verziehen, wenn sie das Tier von Aaron verletzt hätte.

Aaron atmete erleichtert aus. "Weißt du eigentlich, was Katudjall bedeutet?", fragte er leise, weil er Angst hatte, man würde hören, dass seine Stimme nicht ganz richtig war, wenn er lauter redete.

„Nein, aber sie sieht wie ein Dämonentier aus", gestand sie. Saori fand das eine Beleidigung für so ein sanftes Wesen, weshalb sie die Worte nur sehr leise ausgesprochen hatte.

"Es heißt Dämonenkatze", stimmte er ihr zu. "Ein sehr sanfter, liebenswürdiger Dämon", flüsterte er und fuhr ihr durch die Haare. "So wie du."

„Dämonenkatzen ... leben unter den Engeln?", fragte sie erstaunt. Lica hatte ihre Augen geschlossen, solange Saori sie kraulte und liebkoste. „Ist es deshalb, dass sie mich nicht anfaucht? Weil ich ein Dämon bin?"

"Dämonenkatzen leben in Wüsten. Sie waren die ursprünglichen Bewohner dieser Gegend. Wegen ihres Aussehens haben die Engel sie fast ausgerottet. Meine Eltern gaben ihnen ein Zuhause", erklärte er und kraulte eines der Kätzchen, das wieder zu ihnen aufs Bett gekommen war. "Ich glaube einfach sie mag dich."

Die restlichen spielten mit dem Ball eher tollpatschig und kümmerten sich nicht um die anderen. „Es ist Schade, dass sie beinahe ausgerottet wurden. Auch wenn sie im ersten Moment gewöhnungsbedürftig sind ... sie sind Lebewesen, die es verdienen, gut behandelt zu werden", erwiderte das Mädchen mit dem silbernen Haar und begann, die Ohren zu kraulen. Es war schön, wenn seine Eltern ihnen ein Zuhause gegeben hatten. „Sie mochte das Dienstmädchen nicht. Warum dann mich? Vor allem ... meine Berührung schadet ihr nicht."

"Ich glaube sie mag viele der Dienstmädchen nicht, weil sie von ihnen keine Aufmerksamkeit bekommt", erklärte er nachdenklich. "Oder weil sie weiblich sind. Ich bin nicht so ganz sicher", seufzte er und zuckte dann die Schultern. "Vielleicht stört es sie nicht, weil sie auch dämonisch sind?"

„Ich bin weiblich und in Eurer Nähe. Und sie will von mir gestreichelt werden. Ich weiß nicht, warum es dann bei den anderen anders ist", gestand Saori leise und wirkte nachdenklich.

"Ich auch nicht. Das Rätsel habe ich bis heute noch nicht gelöst", murmelte er. "Meine Mutter mochte sie auch", erklärte er schulterzuckend. "Ich bin mir auch nicht immer sicher, was sie riecht. Bei einigen wirkt sie immer so, als würde sie den Geruch nicht mögen."

„Hm", kam es von der Dämonin. Vieles war unverständlich für sie und nachvollziehen konnte sie es erst recht nicht. „Hoffentlich habe ich überhaupt eine Möglichkeit, in dem Bett zu schlafen. Sonst ziehe ich ernsthaft in die Badewanne." Ihr Finger fuhr sacht zwischen den Augen der Katze entlang, die ein Geräusch machte, als würde sie schnurren. „Ihr sagtet, dass sie Hitze mögen. Dann fühlen sie sich hier nicht wohl, weil es kalt ist."

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now