Kapitel 68

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Kapitel 68

Aaron streichelte sanft ihre Wange und die Angst fiel von ihm ab, so dass Tränen der Erleichterung in seine Augen traten. "Du hast es überlebt", bemerkte er, wobei man hören konnte, dass er damit kämpfte nicht in Tränen auszubrechen.

„Hmm", brachte sie gerade noch hervor. Die Schmerzen waren sehr stark, die ihren zierlichen Körper heimsuchten. Nicht einmal der abgeschrittene Finger hatte so weh getan wie der Flügel.

"Brauchst du Schmerzmittel?", fragte er, weil er spürte, dass sie zitterte.

Saori schüttelte leicht den Kopf. So etwas gab es bei Dämonen nicht. Entweder sie hielten die Schmerzen aus oder überlebten nicht. Es gab keine andere Wahl. Das musste so sein, damit sie stärker wurden. Zumindest in der Theorie.

"Warum nicht?", fragte er sanft und besorgt. "Hast du Angst, dass es das noch schlimmer macht?", wollte er wissen und verstand nicht, warum sie die Schmerzen lieber ertrug.

Seufzend wollte sich Saori auf den Rücken drehen. „Ein Dämon braucht keine Schmerzmittel", brachte sie mühsam hervor, wobei sich ihr Gesicht verzog. Sie bat die Katzen leise, von ihr zu gehen, damit sie sich umdrehen konnte. Doch diese blieben nah bei ihr.

"Nicht umdrehen", meinte Aaron sanft. "Dein Flügel wurde genäht. Du darfst dich nicht direkt auf die Naht legen", erklärte er ihr. "Wenn dann leg dich bitte auf den Bauch."

Wenn sie keine andere Wahl hatte ... Saori drehte sich nur sehr langsam so, dass sie sich auf den Bauch legen konnte. Ihre kleinen Hände krallten sich in das Bettlaken, als sie endlich so gut es ging, bequem lag. Den Kopf hatte sie von Aaron weggedreht, weil sie ihn nicht nackt sehen wollte und sie sich schämte, unbekleidet unter der Decke zu liegen.

Ihr Flügel brannte wie Feuer, sobald sie diesen nur ein wenig bewegt hatte. Aber auch der Rücken war genauso.

"Kannst du dich als Drache heilen?", fragte Aaron leise, weil er ihre Schmerzen spürte.

„Ich habe keine Kraft mehr, mich zu wandeln", murmelte sie. Als Drache hatte sie sogar versucht, sich zu heilen, aber Aaron war wichtiger gewesen, weshalb sie all ihre Kraft darauf verwendet hatte.

"Verstehe", murmelte der Engel und nahm mit Ikaia Kontakt auf, um ihn zu sagen, dass Saori wach war und er wollte, dass sie Schmerzmittel bekam.

„Braucht Ihr auch etwas, Meister?", erkundigte er sich bei Aaron. Immerhin hatte er sich nicht gemeldet, seit er mit Saori auf sein Zimmer gegangen war. Und Ikaia machte sich wirklich Sorgen, genauso wie Tabitha, Leika und Anoshka.

"Mir geht es gut", behauptete der Engel und es war auch so. Zumindest den Umständen entsprechend. Seine Flügel waren dabei zu heilen und er fühlte sich lediglich erschöpft. Daher bat er Ikaia lediglich um einen Stärkungstrank aus Kräutern für sich selbst.

Der Arzt versprach ihm, so schnell wie möglich zu kommen. Nach ungefähr zehn Minuten ging die Tür zum Schlafzimmer auf, nachdem er kurz angeklopft hatte und trat herein. „Wie ist Eure Vergiftung?", erkundigte er sich bei Aaron, dem er den gewünschten Trank reichte.

Der Engel erhob sich langsam und nahm den Trank entgegen. "Es geht besser. Die Flügel heilen bereits und es brennt nicht mehr", gab er Auskunft an den Heiler, bevor er an dem Trank nippte.

„Das sind gute Neuigkeiten. Ich sollte Eure Verbände ebenfalls wechseln, die Wunden auswaschen und eincremen, bevor der neue angelegt wird", meinte Ikaia zu ihm, während er ohne ein weiteres Wort eine Spritze für Saori aufzog. „Haltet sie fest, wenn sie schon kein Halsband trägt", bat er ihn. Der Arzt war verwundert, warum sie überhaupt in seinem Bett lag. Noch nie war irgendjemand in seinem privaten Bett gelegen. Zumindest, soweit er sich erinnern konnte.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now