Kapitel 38

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Kapitel 38

"Ich stelle mir das sehr trostlos vor", gestand Anoshka ihr und schauderte ein wenig. "Ich glaube mir würde die Sonne sehr fehlen."

„Ich kann leider nicht sehr lange in der Sonne sein. Sie tut sehr weh, wenn sie mich berührt. Vor allem verbrennt sie mich schnell", sagte Saori traurig. Sie würde genau wie andere gerne in der Sonne spazieren können und sich nicht nur im Schatten aufhalten.

"Das kann ich mir vorstellen, wenn du in den Tunneln aufgewachsen bist", sagte Anoshka und klang ein wenig bedauernd. "Aber hier herrschen auch extreme Verhältnisse. Vielleicht würde es dich auf anderen Inseln nicht so stören."

Leicht zuckte sie die Schultern. „Es ist nicht so schlimm, wenn man nur damit aufwächst."

"Vielleicht", meinte Anoshka und lächelte dann. "Soll ich dich zurück auf dein Zimmer bringen oder möchtest du, dass ich noch ein wenig Zeit mit dir verbringe?", fragte sie neugierig.

„Ganz wie Ihr möchtet. Allerdings wird Eure Familie warten und die Katudjalls auf mich", lächelte sie schüchtern. Es war seltsam, wenn jemand anderes es mit ihr aushielt.

"Dann bringe ich dich zurück auf dein Zimmer und wir hoffen, dass die Katudjall es nicht zerstört haben", lachte die Weberin und drehte sich vom Fenster weg, um Saori fragend anzusehen.

Diese nickte. „Ronny ist dafür verantwortlich. Seine Schwester ist viel ruhiger", lachte Saori. Es machte nichts, wenn sie dann wieder aufräumen musste. Sie mochte es, Zeit mit ihnen zu verbringen.

"Ein kleiner Wirbelwind also", lächelte Anoshka und öffnete die Tür. Die Gänge waren um diese Zeit mit magischen Steinen beleuchtet, die unterschiedlich farbiges Licht erzeugten.

Die Dämonin lachte. „Er ähnelt dem Meister sehr. Ungehobelt und frech", gab sie zu. „Er muss nur erzogen werden." Saori staunte, sobald sie die Farben sah. Es sah richtig gemütlich und schön aus.

Anoshka lachte. "Ungehobelt und frech?", fragte sie belustigt. "Da bist du wohl die einzige, die ihn so sieht. Alle anderen würden charmant und gutaussehend eher wählen."

„Zu mir ist er oft frech und spöttisch. Charmant ist er nur, wenn er etwas will", behauptete Saori kichernd. „Ich habe sowieso von allem generell eine andere Ansicht."

"Ja, spöttisch kann er durchaus sein. Aber frech habe ich ihn noch nie erlebt", meinte Anoshka nachdenklich, während sie mit Saori durch das Schloss wanderte.

„Schade. Das scheint bei ihm in meiner Gegenwart normal zu sein. Ich hoffe, deine zukünftige Frau wird ihn ordentlich erziehen", meinte Saori schulterzuckend, aber sie grinste breit. Warum war er bei ihr so anders?

Anoshka lachte. "Ich hoffe einfach, dass seine Zukünftige das ist, was er verdient", meinte sie geheimnisvoll.

„Ich kenne sie nicht. Er meinte, sie ist noch zu jung. Aber in fünfzig Jahren wird er es sehen", meinte sie. Schon von weitem hörte sie, wie die Katudjalls in ihrem Zimmer spielten. „Mal schauen, was er jetzt wieder angestellt hat", seufzte Saori.

Anoshka betrachtete die junge Dämonin und lächelte schief. Scheinbar verstand sie nicht, dass Aaron die Engelsfrau nicht heiraten wollte. Aber dazu war sie womöglich auch noch nicht lange genug hier.

Allerdings war es wohl seine Pflicht, eine Engelsfrau zu heiraten. So wie sie es verstanden hatte. Aber an so etwas dachte Saori gar nicht. Sie drehte sich zu Anoshka um und dankte ihr für den schönen Tag, als sie gleichzeitig die Tür zum Schlafzimmer öffnete und Ronny auf sie zusprang und sie fleißig abschleckte. Seine Schwester kam mit elegantem Schritt heraus und schien zufrieden zu sein.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)On viuen les histories. Descobreix ara