Kapitel 26

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Kapitel 26

Sie nickte und seufzte erneut. „Wenn Ihr unbedingt mich hochheben wollt, tut Euch keinen Zwang an", meinte sie schulterzuckend und sie verwandelte sich erneut. Dieses Mal ging es ein wenig schneller, aber das Ergebnis war das Gleiche. Abwartend sah sie den Engel von unten an. Dabei wirkte sie wie ein unbeholfenes Kind.

Aaron wirkte überrascht, dass sie sich noch einmal verwandelt hatte. Er hockte sich wieder zu ihr nach unten und begann sie zu streicheln, wie er es normalerweise bei den Katzen getan hätte.

Das schien ihr zu gefallen, denn sie schloss genüsslich die Augen und gab quietschende Töne von sich. Sie ließ sich sogar zur Seite fallen, damit er die Unterseite kraulen konnte, wenn er wollte.

Aaron ließ in stummen Staunen seine Hände über ihr Schuppenkleid wandern. Es fühlte sich wirklich gut an und er genoss es genau so sehr, wie sie.

Saori machte sogar ein Geräusch, was man mit einem Lachen vergleichen konnte. Das geschah erst, als er die Unterseite berührte. Anscheinend war sie kitzelig dabei, aber es fühlte sich dennoch gut an. Ihre kurzen Beinchen strampelten vergnügt und sie rollte sich in dem warmen Gras.

Allerdings nicht lange, denn plötzlich nahm Aaron sie hoch und setzte sie sich auf den Schoß, da er sich im Gras niedergelassen hatte.

Erstaunt darüber hörte sie für einen Moment auf zu strampeln und ihre Krallen krallten sich in seine Tunika. Nicht, weil sie Angst hatte zu fallen, sondern nur, um besseren Halt zu haben. Ihren Kopf mit den hübsch geschwungenen Schnurrhaaren hob sie einen Moment lang hoch und die blauen Augen starrten ihn an.

Aaron starrte zurück, bevor er sich nach hinten fallen ließ, bis er mit dem Rücken im Gras lag. Saori zog er auf seine Brust, bevor er sie weiter ausgiebig kraulte.

Ruhig blieb sie dort liegen, legte ihren Kopf sogar auf der muskulösen Brust ab und schloss die Augen für einen Moment vor Wohlwollen. Selbst als Drache war sie federleicht, sodass es ihm wohl nicht weh tat, wenn sie auf ihm lag. Der kleine Schwanz wedelte leicht hin und her, sodass die Glocke läutete. Irgendwie hörte es sich so an, als würde sie ein Lied spielen.

Das war sehr beruhigend. Das sanfte Gras, das einen feinen Geruch verströmte, die Sonne, die frische Luft und das Glöckchen, sowie Saoris leise Geräusche sorgte dafür, dass Aaron am liebsten die ganze Zeit so gelegen hätte.

Nach einer Weile allerdings bewegte sie wieder in die Flügel und wollte von ihm herunterfliegen, doch alles, was sie schaffte war, herunter zu rollen.

Aaron lachte leise. "Was machst du denn da?", fragte er und setzte sich neugierig auf, damit er sie besser sehen konnte.

Saori tapste auf den Flügel zu, der verletzt gewesen war und sah zuerst ihn und dann Aaron an. Sie hoffte, dass er den Wink verstand. Sie konnte ihn heilen, wenn er noch nicht ganz gesund war.

"Der Flügel ist geheilt", bemerkte Aaron. "Allerdings bin ich trotzdem neugierig, wie es sich anfühlt."

Ein Schnauben ertönte, bevor Saori ihr kleines Mäulchen sanft an den Flügel legte und ihre Zunge vorsichtig darüber fahren ließ.

Aaron erzitterte und ein Schauer rann ihm über den Rücken. Es fühlte sich warm und gut an, was sie da tat.

Auch ihre Lippen ließ sie dort vorsichtig entlangfahren, bevor sie zurückwich. Plötzlich verwandelte sie sich erneut und keuchte auf, als sie in ihrer dämonischen Gestalt neben ihm saß. Sie hatte Blitze durch ihren Körper gespürt, als sie seinen Flügel abgeleckt hatte.

"Alles in Ordnung?", fragte Aaron besorgt und hielt sie an den Schultern fest, damit sie nicht umfiel.

„Ja", keuchte sie und rieb sich das Gesicht. „Ich habe einen seltsamen Blitz gespürt, als ich Euren Flügel geleckt habe. Außerdem war es wahnsinnig anstrengend, so lang in der Drachenform zu bleiben", gestand sie leise und ließ sich rückwärts ins Gras fallen. Sie war erschöpft davon, aber wenigstens war ihre Rippe geheilt. Deswegen holte sie auch tief Luft und genoss die kalte Luft um sie herum.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now