Kapitel 25

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Kapitel 25

Der Engel flog ruhig, doch Saori spürte, dass er dabei langsam immer höher stieg.

Vor allem wegen der dünneren Luft. Hoffentlich hatte sie dieses Mal keine Probleme. Der Palast unter ihnen wurde kleiner und kleiner, bis die Insel nicht mehr zu sehen war. „Wir weit ist es bis dorthin?", wollte sie wissen, da sie keine Ahnung hatte, wo sie überhaupt war.

"Ein ganzes Stückchen", antwortete ihr Aaron wahrheitsgemäß. "Der Brunnen liegt noch über der Insel der Königin", erklärte er ihr und sie brachen sanft durch die Wolkendecke.

„Ganz schön weiter Weg", murmelte sie und seufzte. Wie lange sie wohl unterwegs sein würden? Was würde sie wohl dort erwarten? Ihre Augen kniff sie zusammen, als sie durch die Wolken flogen.

"Melde dich, sobald es unangenehm wird", murmelte er und man spürte die Kälte und den Wind immer stärker.

Das jedoch gefiel ihr unheimlich gut. Die Kälte war für sie erfrischend und Saori genoss den Ausflug sehr. Allerdings gab sie ihm das Zeichen anzuhalten, als sie spürte, dass sie Probleme mit der Luft bekam.

Aaron hielt nicht an, behielt aber die Höhe bei. Selbst für ihn war es schwierig in dieser Höhe mit zusätzlichen Gewicht, auch wenn Saori sehr leicht war, auf der Stelle zu schweben.

„Vielleicht ist es besser, umzudrehen ...", meinte sie nachdenklich. Es war es nicht wert, so etwas zu riskieren. Ihre Rippe würde auch so heilen. „Bitte dreht um. Ich möchte nicht, dass es Euch schlecht geht", bat sie ihn eindringlich.

"Ich habe kein Problem damit", meinte er leise. "Es ist auch ein gutes Training für mich", fügte er hinzu. "Ich war schon oft dort oben, nur ist es gerade zu riskant mit meinem Flügel auf der Stelle zu fliegen. Du musst wissen, dass das ein wirklich schweres Manöver ist und viele Engel es gar nicht beherrschen."

„Dann dreht endlich um!", sagte sie nervös. „Ich muss mich nicht wandeln! Es wird auch so gehen!", meinte sie flehend. Ihre Angst um ihn wuchs, denn sollte sein Flügel noch nicht ganz geheilt zu sein und irgendwas würde passieren, wäre das sehr schlecht.

"Schau mal dort", meinte er und wechselte das Thema. Es war bereits zwischen den Wolken das Wasser zu sehen, das scheinbar aus dem Himmel fiel. Doch sah man daran hinauf, konnte man bereits die Insel sehen.

Saori hielt die Luft an, denn das Schauspiel war atemberaubend schön. Damit schaffte er allerdings die Ablenkung, dass sie ruhig war. Andächtig sah sie hinauf und konnte den Blick gar nicht davon abwenden.

"Wir fliegen in einer Spirale um den Wasserfall langsam nach oben. Ich möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst, denn die Luft dort, ist wirklich sehr dünn", erklärte Aaron ihr, der langsam einen Kreis um den Wasserfall drehte.

Er bekam ein Nicken zur Antwort, allerdings wanderten ihre Augen neugierig hin und her. Sie versuchte auch, so ruhig wie möglich zu atmen und nicht in Panik auszubrechen, wenn die Luft dünner wurde. Ihre Arme hatte sie heruntergenommen, damit sie nach den Wolken greifen konnte. Da sie jedoch gleich zerbrachen, kicherte sie. Es war nicht einfach, solche schönen Dinge zum Fassen zu kriegen.

Aaron flog für einen kurzen Moment so nah an das Wasser heran, dass sie leicht nass wurden, bevor er wieder abdrehte und sich langsam immer weiter nach oben schraubte.

„Lasst mich doch einfach da. Hier würde ich mich wohlfühlen. Allerdings nur mit den Katzen", lachte die Dämonin mit dem langen, silbernen Haar. Die Kälte hier war sehr schön für sie, auch wenn es für andere wohl eisig war. „Wie kann das Wasser eigentlich bei den Temperaturen noch fließen?", fragte sie den Engel.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt