Kapitel 47

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Kapitel 47

„Manchmal frage ich mich, woher die Dienstmädchen wissen, wann sie etwas bringen sollen. Das ist direkt unheimlich", gestand Saori leise. Die Dämonin nahm sich Gemüse, welches sie in den Frischkäse dippte. Auch sah sie einen Krug mit Wasser da stehen und sie nahm sich einen großen Schluck, nachdem sie sich eingeschenkt hatte. Aaron wurde einfach ein Glas in die Hand gedrückt, obwohl sie nicht gefragt hatte. Aber tanzen machte sie durstig, weshalb sie dachte, dass er es auch war.

Aaron lächelte und nippte an dem Glas. "Ich kann mit Leika ebenfalls mental kommunizieren."

„Wie geht das eigentlich?", fragte sie neugierig. Musste man dafür Magie anwenden oder war das nur einigen Vorbehalten und eine angeborene Fähigkeit?

Aaron runzelte die Stirn. "Das ist schwierig zu sagen", gestand er und wusste nicht so genau, wie er es ihr erklären sollte.

Leicht lächelte das Mädchen und ihre Augen wanderten über den Gemüseteller, um zu sehen, was sie als Nächstes essen würde. „Ich muss nicht alles wissen", wehrte sie mit einer Handbewegung ab. Neugierig war sie auf jeden Fall, aber wenn sie was nicht erfuhr, war das auch nicht schlimm.

"Es ist einfacher so etwas zu zeigen, aber ich glaube, das sollten wir noch nicht probieren", meinte Aaron, der ein Stück grünes Gemüse nahm, um es Saori vor den Mund zu halten.

Ihre blauen Augen weiteten sich ein Stück vor Erstaunen. Meinte er das Ernst, dass er sie füttern wollte? Ein angenehmer Schauer lief ihr über den Rücken, als sie vorsichtig abbiss. Ausgiebig kaute sie und schluckte hinunter, bevor sie sprach. Noch immer hielt Aaron den Rest des grünen Gemüses in der Hand. „Wie kann man etwas zeigen, wenn es nur mental und im Kopf ist?", lautete ihre Frage. Gleichzeitig tippte sie sich an den Kopf, um zu verdeutlichen, was sie meinte.

Ihre schlanken Finger griffen ein Stück Gemüse, tauchte es in den Käse und sah Aaron abschätzend an. Anscheinend war Saori sich nicht sicher, ob sie das gleiche tun sollte oder nicht.

"Es ist etwas, was man spürt", versuchte er zu erklären. "Als würdest du plötzlich meine Gedanken hören können", erklärte er, auch wenn er selbst wusste, dass es sich seltsam anhören musste. Dabei blickte er auf das Gemüse und fragte sich, ob sie sich trauen würde.

„Das würde ich lieber nicht wollen. So seltsam wie Ihr Euch manchmal benehmt ist es sicherlich besser, das nicht zu können", lachte Saori. Böse war das nicht gemeint, sie konnte nur nicht glauben, wie man so etwas überhaupt lernen konnte.

Noch immer zögerte das Dämonenmädchen, doch schließlich hob sie es hoch, sodass er es nehmen konnte, wenn er wollte.

Brav öffnete Aaron den Mund und nahm das Stückchen von ihren Fingern. Dabei küsste er sanft ihre Fingerspitzen, mit denen sie das Gemüse gehalten hatte. Dann tauchte er sein Stückchen noch in den Frischkäse und hielt es ihr wieder hin.

„Ich hätte nicht geglaubt, dass Ihr das tut", gestand das Mädchen. Sie war wirklich verwundert deswegen. Vor allem, dass er ihre Fingerspitzen geküsst hatte. „War das absichtlich oder unabsichtlich?", wollte sie wissen.

Aaron grinste. "Was davon möchtest du denn gern glauben?", fragte er, was eigentlich schon eindeutig war.

„Was ich glauben will und was die Wahrheit entspricht, wird wohl weit auseinander liegen", bemerkte sie trocken. Tief in ihrem inneren hatte sie es schön empfunden und irgendwie sogar gewollt.

"Ach wirklich?", fragte Aaron und klang noch immer belustigt, bevor er ihre Hand nahm und ihre Finger ableckte, weil dort noch immer Frischkäse klebte.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt