Kapitel 6

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Kapitel 6

Erneut fühlte sich das Dämonenmädchen in einen geschützten Kokon gehüllt, als sie schlief. Dieses Gefühl war so schön, weil es etwas warm war, aber nicht bedrückend warm. Aarons Umarmung half dem Mädchen, sich im Schlaf zu erholen, obwohl er von ihr genommen hatte.

Das erste, was sie bemerkte, als sie erwachte, war seine Wärme und sein Geruch. Noch immer lag er neben ihr, sein Flügel über die gebreitet, was ihr ein Lächeln entlockte. Er schien noch zu schlafen und Saori stellte fest, dass er unschuldig und niedlich aussah. Das war auch der Grund, warum ihre Hand vorsichtig über sein Haar fuhr, welches schön weich war.

Das sie ihn damit aus dem Schlaf weckte, war ihr gar nicht bewusst, denn er blieb weiter so, wie er gerade war.

Engel schliefen nicht sonderlich fest und jedes Gefühlsregung konnte sie wecken und Saori hatte gerade sehr starke Gefühle.

Richtig liebevoll und zärtlich tat sie das. Mit Bedacht, ihm nicht weh zu tun. Sie hatte Angst, dass ihm die Berührung der Todesbringerin schadete. Für sie war es das erste Mal, dass sie so etwas tat, aber es war schön, das zu tun.

Aaron spürte es sehr genau und genoss es, weshalb er sich auch nicht bewegte. Dazu waren ihre Berührungen einfach viel zu sanft.

Sogar seine weiche Haut an der Wange fuhr sie nach. So, als würde sie die Blumen streicheln. Es war ihre Art, ihn kennenzulernen und zu erkunden.

Und Aaron gefiel diese Art sehr. Er ließ sie erkunden und ihn berühren, wie sie es wollte.

Zärtlich und behutsam ließ sie ihre Finger tanzen. Dabei schien sie in Gedanken zu sein, als würde sie überlegen, ob es sich so anfühlte oder nicht und was sie davon halten sollte.

Aaron, der nicht wollte, dass sie aufhörte, aber wusste, dass sie aufstehen sollte, zuckte ein wenig mit den Flügeln, als Zeichen, dass er wach wurde.

„Ihr habt lange durchgehalten", stellte sie schmunzelnd fest. Saori hatte bemerkt, dass sein Atem nicht so regelmäßig und gleich war, als würde er schlafen.

Aaron schlug langsam die Augen auf. "Und wüsste ich nicht, dass wir gleich Besuch bekommen, hätte ich noch weiter geschlafen", sagte er leicht schmunzelnd. Dann zog er die Decke über sie beide, als auch schon die Tür aufging und Leika das Frühstück hereinbrachte. Dieses bestand aus einem Teller Gemüse und einer Schale Jogurt, sowie Getränke. Als sie den Engel im Bett sah, wirkte sie überrascht.

"Guten Morgen. Ich wusste nicht, dass ihr heute Nacht hier geschlafen habt", sagte sie leise und entschuldigend, stellte die Dinge auf den Tisch und verschwand wieder.

„Woher wusstet Ihr das?", fragte Saori erstaunt, sobald Leika verschwunden war. Sie kicherte leise, denn es fühlte sich in dem Moment verboten an. Und sie mochte es, verbotene Dinge zu tun. Aber sie war froh, dass der Engel so schnell reagiert hatte.

"Ich habe ihre Gefühle gespürt", meinte Aaron lächelnd und warf die Decke zurück. "Sie hat die Aufgabe, sich um dich zu kümmern."

„Danke", flüsterte Saori und richtete sich auf, damit er aufstehen konnte. Solange sie lag, ging das nicht.

Der Engel setzte sich langsam auf. "Komm, lass uns etwas Essen", meinte er und erhob sich langsam, bevor er sich streckte. Dabei streckte er auch seine Flügel komplett aus und das Silber, das jeder seiner himmelblauen Federn zierte, malte ein Muster über seine Flügel, das schimmerte.

„Was bedeutet das?", fragte das Mädchen und sah das Schauspiel erstaunt zu. Das hatte sie bis jetzt noch nicht gesehen und fand es faszinierend.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)On viuen les histories. Descobreix ara