Kapitel 65

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Kapitel 65

Die kleine Dämonin spürte ihre eigenen Schmerzen kaum, was sie der Anspannung und der Aufregung zu verdanken hatte. Ronny, aber auch Myuvi leckten Aaron dort ab, wo er nicht verletzt war.

"Du musst dich verarzten", beharrte Aaron, der sich nicht mehr ganz so schwummrig fühlte, auch wenn sein Blick noch nicht richtig klar war.

„Könnt Ihr nicht einmal ruhig sein, wenn ich mich konzentrieren muss? Isst meine Gefühle und seid ruhig", sagte sie barsch mit zusammengebissenen Zähnen. Aaron war schwer zu bewegen, wenn sie ihn drehen musste.

"Werde ich sein, sobald du dich selbst verarztet hast. Wenn du mir verblutest, versohl ich dir den Hintern", brachte er müde hervor.

Dass sie sehr blass war, bemerkte sie gar nicht. Erst jetzt, als er das sagte, spürte sie es, wie viel sie verloren hatte. Genau wie er. „Es ist mir egal, ob es passiert oder nicht, aber ich lasse Euch nicht sterben!", beharrte Saori und hielt ihm die Hand vor den Mund, bevor er etwas sagen konnte.

Allerdings spürte sie, wie sie landeten. Doch sie konnten doch noch lange nicht da sein.

Leika riss die Tür auf und starrte die beiden an. Die ganze Zeit lag Aaron ihr in den Ohren, dass sie Saori verarzten sollte und so langsam ging ihr das auf die Nerven.

Erschrocken sah Saori die ältere Dame an und schluckte. Bevor Leika allerdings irgendwas tun konnte, schüttelte die Dämonin den Kopf. „Ich werde mich nicht verarzten lassen, bis er versorgt ist", sagte sie mit fester Stimme. „Fliegt weiter, damit er so schnell es geht zu Ikaia kommt. Das ist wichtiger als alles andere."

"Er wird keine Ruhe geben, solange du dich nicht verarzten lässt. Er wendet zu viel seiner Kraft dafür auf, mich damit zu nerven, also sei nicht so stur und lass mich dich verarzten", erklärte Leika, die einfach eines der Laken nahm, die wohl als Zudecken geplant waren. Sie lagen auf den Bänken und Leika riss einen Streifen davon ab, um Saoris Flügel damit notdürftig zu verbinden.

Seufzend hielt sie still und unterdrückte einen Schrei, sobald Leika ihren Flügel berührte. Die Schmerzen, die durch ihren zierlichen Körper gingen, waren unerträglich. Es brachte nichts, sich zu wehren, dazu war sie einfach zu schwach. Selbst im gesunden Zustand hätte sie sich nicht wehren können.

Schließlich war sie notdürftig verarztet. "So und jetzt leg dich zu ihm. So hilfst du ihm am besten", wies Leika sie an.

Das hatte sie auch vorgehabt. Sobald er verarztet gewesen war. Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie gehorchte und sich vorsichtig zu ihm legte. Nichts, aber auch rein gar nichts konnte Saori. Nicht einmal heilen. Jemanden, den sie mochte.

So vorsichtig sie konnte, legte sie sich neben ihn, doch bevor sie sich niederliess, beugte sie sich über ihn. Die Dämonin spürte den Ruck, als die Kutsche wieder anfuhr. Dadurch verlor sie ihr Gleichgewicht und fiel auf den Engel, wobei sich ihre Lippen aus Versehen vereinten.

Sie spürte, wie die Blitze durch ihren Körper zuckten und auch Aaron zuckte zusammen, aber nicht, weil er Schmerzen hatte. Es fühlte sich so an, als würden dutzende Blitze durch ihn hindurchzucken und seine Lebensgeister wecken.

Sich von ihm zu lösen war jedoch nicht einfach. Durch das Ruckeln und Wackeln konnte sie sich nicht halten, weshalb ihre Lippen länger als nötig auf seinen lagen.

Sein Blick wurde ein wenig wacher und wärmer. Ihr Kuss hatte seinen Überlebenswillen angeregt und er spürte ebenfalls eine gewisse Kraft in sich aufsteigen. Jedoch nicht stark genug, um die Verletzungen einfach zu heilen. Dennoch war da eine gewisse Kraft in ihm.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now