Kapitel 8

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Kapitel 8

Aaron hielt sie fest, damit sie sich ein wenig beruhigen konnte. Noch würde sie so weite Strecken nicht schaffen, das war ihm klar. "Wir üben morgen noch einmal", sagte er sanft und fuhr ihr durch die Haare. "Heute habe ich noch andere Dinge mit dir vor."

„Wenn Ihr das so sagt, heißt dass, dass Ihr mich erschrecken werdet", stellte die Dämonin mit dem silbernen Haar trocken fest. Dennoch konnte sie ihre Freude darüber, wieder fliegen zu dürfen, nicht verstecken.

"Ich hoffe doch, dass es dich nicht erschreckt, aber ich möchte dir gern neue Dinge zeigen", meinte er. "Und weil mein Flügel jetzt wieder gesund ist, heißt dass, dass ich dich wieder einige Stunden allein lassen muss und ich möchte, dass du Gesellschaft hast", sagte er geheimnisvoll und mit einem Lächeln.

„Ihr lasst mich aber auch gar nicht allein", bemerkte sie spöttisch. Manchmal war es zu viel, wenn sie nicht allein sein konnte, aber sie hatte auch gleichzeitig Angst, dass Ethan sie irgendwo abfangen würde.

Aaron lachte leise. "Stimmt, ich möchte ja nicht, dass du dich einsam fühlst", meinte er grinsend. Der Zauber fiel wieder von ihnen ab, als er den Stein berührte und sie kehrten zurück in Saoris Zimmer.

„Habt Ihr noch nie davon gehört, dass ein wenig Einsamkeit auch gut tun kann?", fragte sie neckend. Vielleicht war das bei Engeln nicht so, dass sie allein waren. Wobei Dämonen auch nicht wirklich allein waren. Außer Saori. Sie war es beinahe ihr gesamtes Leben gewesen.

Aaron grinste. "Glaub mir, du wirst es mögen", meinte er und schien ähnlich aufgeregt, wie sie zu sein.

„Seid Ihr etwa aufgeregter als ich?", wollte sie mit hochgezogen Augenbrauen wissen. Was war denn in ihn gefahren? Irgendwie war das verdächtig, sodass das Mädchen nicht wusste, was sie davon halten sollte. Im allgemeinen war sie sehr misstrauisch.

"Vielleicht", gestand er. "Ich möchte einfach dein Gesicht sehen", bemerkte er leise und reichte ihr den Arm. "Komm, lass mich dir etwas zeigen."

Lächelnd nahm sie seinen Arm an und hakte sich bei ihm unter. „Ihr wollt Euch nur lustig darüber machen, dass ich die Dinge, die für Euch normal sind, nicht kenne, nicht wahr? Ihr wollt Euch nur amüsieren", stellte sie lächelnd fest. Ihr Herz schlug aufgeregt, was wohl noch an dem Flug lag.

"Vielleicht", meinte er neckend und ging mit ihr hinaus aus dem Zimmer und führte sie in einen anderen Gang, bevor sie zu einer Seite hinaus gingen, wo sie bisher noch nicht gewesen war. Es war der Haupteingang.

„Wo sind wir?", fragte sie erstaunt. Selbst von hier sah es imposant aus, dass sie sich überrascht und auch ehrfürchtig umsah.

"Das ist der Haupteingang", erklärte er ihr und führte sie zu einer Seite. "Dort befinden sich die Stallungen", sagte er ihr.

„Stallungen? Für was?", wollte sie wissen. Manchmal kam sie sich kindisch vor, wenn sie so viel fragte.

"Fliegende Pferde", meinte er mit einem Schmunzeln.

„Fliegende Pferde? Das klingt sehr interessant. Ich wusste gar nicht, dass Ihr so etwas habt", staunte sie und wurde richtig aufgeregt deswegen. Sie erinnerte sich an das Pferd, welches er in einer Illusion erschaffen hatte.

"Die sind aber heute nicht unser Hauptziel. Nicht solange deine Rippe nicht geheilt ist, möchte ich nicht, dass die reitest. Das könnte es nur schlimmer machen. Aber wenn du sie sehen möchtest, können wir kurz vorbei schauen", meinte er mit einem Schmunzeln.

Die Pferde waren hier sehr bekannt, denn irgendwie mussten die Engel ihre nicht flugfähigen Bewohner hin und her transportieren.

„Reiten? Wie kommt Ihr denn auf die Idee? Ich wage mich nicht darauf, so schwach wie ich bin, würde ich doch sowieso nur herunterfallen", schnaubte sie empört, wobei sie aber verschmitzt lächelte. Sie würde kein Risiko eingehen, das war klar, doch sie freute sich sehr darauf, die Pferde sehen zu können.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Where stories live. Discover now