"Natürlich", lachte er. Ihren Boxer spürte er kaum. Sie war einfach viel zu sanft dafür. "Du genießt es doch auch, wenn ich dich kraule."

Abstreiten brauchte sie es nicht. Das wäre sonst eine Lüge. Deshalb nickte sie und lächelte. „Es ist trotzdem etwas anderes, wenn Ihr mich krault oder ich Euch. Man ... tut das nicht, ohne gefragt zu haben. Vor allem nicht bei einem Meister", murmelte das Mädchen. Anstatt aufzustehen, legte sich die Dämonin wieder vorsichtig auf seinen Flügel. Den Schreck, den sie beim aufwachen bekommen hatte, musste sie erst einmal verdauen.

Ihre blauen Augen starrten an die Decke und sie begann zu lächeln. „Ich habe geträumt, endlich fliegen zu können. Ihr habt es mir beigebracht. Es war so ... ein schönes Gefühl, allein zu fliegen", erzählte das Mädchen ihm.

Aaron lächelte. "Vielleicht hast du Glück und deine Flügel wachsen noch", meinte er und streichelte ihren Kopf. "Dann kann ich dir das Fliegen beibringen", schlug er vor.

Leicht schüttelte sie den Kopf, bevor sie ihn zu Aaron drehte. „Nein, sie wachsen nicht mehr. Ich bin ausgewachsen", gestand sie ihm. Die Mitglieder der Akilah Familie wuchsen generell schnell, um mächtig und stark zu werden. Außer Saori.

"Vielleicht aber auch nicht. Vergiss nicht, du bist anders, als andere Dämonen", versuchte er sie aufzumuntern. Seine Theorie bezog sich auf ihre Mangelerscheinungen, die wahrscheinlich auch das Wachstum der Flügel beeinflusst hatten.

„Das liegt leider nicht daran. Die Wachstumsphase ist mit 100 Jahren abgeschlossen. Es ist eine Verkümmerung, die sich nicht ausgleichen oder ändern lässt", erklärte Saori ihm und lächelte leicht. „Aber man kann nicht alles im Leben haben. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe und bin. Solange ich mir selbst treu bleibe, ist es in Ordnung."

Aaron fuhr mit seinen Fingern weiter durch ihre Haare. "Wir können wieder zusammen fliegen, wenn du das möchtest", schlug er lächelnd vor. Er hatte es genossen mit ihr zu fliegen. Obwohl sie ihr eigentliches Ziel erreicht hatten, wollten er es gern noch einmal machen.

„Vergesst nicht, dass Ihr genügend Arbeit habt", erinnerte sie ihn lächelnd daran. „Und ich genügend mit den zwei hier. Die werden nur wieder Unsinn anstellen", seufzte Saori und nahm Ronny auf ihre Brust, da er sie eifrig am Hals abgeschleckt hatte.

"Habe ich mir denn keine Pausen verdient?", fragte er und klang fast bettelnd, als er die Lider senkte und Saori beobachtete.

„Natürlich. Pausen sind wichtig, um genauso energiereich weitermachen zu können", grinste sie. „Ich habe nicht gemeint, dass Ihr Euch nicht erholen dürft", fuhr sie fort und schloss die Augen, um seine Berührungen zu genießen. Aaron war sehr sanft, wenn er durch ihre Haare streichelte und das mochte sie. Es kribbelte dann jedes Mal so angenehm in ihr.

"Du bist für mich Erholung", gestand er ihr leise. "Egal, was für ein Chaos du gerade machst", fügte er hinzu und lachte leise.

„Das war ich nicht!", beharrte Saori eifrig. „Und ich dachte, ich bin eine lästige Extraarbeit für Euch ..." Sie boxte ihn erneut in die Seite und kicherte.

Aaron schlang seine Arme um sie, damit sie das nicht mehr so leicht machen konnte und blickte sie direkt an. "Nein, du bist Entspannung", beharrte er.

Saori sah zu ihm nach oben und lächelte leicht. „Wenn das so ist ... dann sehr gerne", sagte sie leise. „Aber dann müssen die zwei mitkommen. Auf eine derartige Wiederholung bin ich nicht aus."

Aaron lachte. "Zum Fliegen wird das schwierig", gestand er. "Aber zu allen anderen Dingen, wäre es nicht schlecht, bis du ihnen erklärt hast, was richtig und falsch ist."

„Ronny mag es überhaupt nicht, wenn ich mit Euch allein bin", gab sie zu. Die Dämonin erinnerte sich daran, was für ein Chaos er hinterlassen hatte, als sie nur Myuvi dabei gehabt hatte.

"Ronny will deine Aufmerksamkeit. Ich kann ihn verstehen", lachte der Engel und streichelte Saori mit seinen Federn.

„Er bekommt genügend. Seine Schwester ist auch noch da. Er ist nicht der Einzige, der Aufmerksamkeit will", kicherte das Mädchen mit den blauen Augen. Seine samtweichen Federn kitzelten sie richtig. Doch es fühlte sich so gut an, dass sie dabei entspannte und eine Gänsehaut bekam.

"Stört es dich, dass ich so viel Aufmerksamkeit von dir will?", wollte Aaron wissen, klang dabei jedoch entspannt und träge.

„Ist es nicht eher andersherum?", fragte Saori ihn. Ihr kam es so vor, dass sie eher zu viel Aufmerksamkeit wollte. Ihre Hand ging langsam zu seinem Gesicht und strich ihm eine silberne Haarsträhne davon weg.

"Mir wäre nicht aufgefallen, dass du mich um Aufmerksamkeit angefleht hättest", bemerkte er trocken und lächelte sanft.

„Nicht direkt ... aber ich habe angefangen, die Zeit mit Euch zu genießen und bin dankbar, wenn Ihr es tut", gab sie zu.

"Da bin ich froh", gestand er leise und küsste sie auf die Haare. "Was möchtest du heute tun?"

„Ihr habt Eure Arbeit und ich die Katudjalls", kicherte sie. „Ihr seid viel zu sanft", stellte sie fest. Der Kuss auf die Haare hatte sich wie ein Hauch angefühlt.

"Möchtest du nicht, dass ich sanft zu dir bin?", fragte er überrascht und blickte zu ihr nach unten.

„Doch schon, aber ich bin es nicht gewohnt", gestand sie. „Meine Brüder waren es nicht. Und ich habe Angst, dass doch noch etwas passiert. Etwas, was wieder weh tut", fuhr sie fort.

Aaron wollte ihr versprechen, dass er ihr niemals weh tun würde, aber das konnte er nicht. Er wusste sehr gut, wie sehr er ihr weh getan hatte, als er sie zur Königin gebracht hatte und das konnte er nicht verhindern. "Ich möchte dir nicht weh tun", sagte er leise und sanft.

„Ich meine körperlich. Sie waren sehr grob. Vor allem, wenn sie mich gezwungen haben, mir etwas ... grausames anzusehen", murmelte Saori leise. In ihren Augen stiegen Tränen auf und ihr Körper erschauerte. Die Erinnerungen waren alles andere als toll.

Sofort schlang Aaron seine Arme und Flügel enger um sie. "Ich bin hier. Du wirst dir niemals wieder so etwas Grausames ansehen müssen", versprach er ihr.

„Das werdet Ihr nicht verhindern können", begann sie zu weinen. Es würde viele schlechte Dinge noch geben. Das war das Leben und es ließ sich nicht verhindern.

"Wenn ich es kann, dann werde ich es versuchen", sagte er leise und mochte es gar nicht, dass sie auf einmal so traurig war.

Das war etwas, was bei Saori sehr schnell ging. Ihre Gefühle waren zart und zerbrechlich. Aber sie konnte diese auch nicht verstecken. Bei Aaron hatte Saori das Gefühl, einfach sich selbst sein zu können. Ihr Gesicht vergrub sie an seiner Brust. Sein Flügel gab ihr ein beschützendes Gefühl.

Aingeru Aroha - Dämonenherz (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt