Kapitel 1

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Ich spürte das Gras unter meiner linken Wange und zwischen meinen Fingern. All meine Knochen taten mir weh. Ich musste wohl schon ein paar Stunden hier liegen. Was hatte ich zuletzt getan? Mein Kopf war leer, wie in Watte gepackt. Keine Erinnerung lies sich greifen. Ich öffnete meine Augen und sah...
NICHTS. Ich blinzelte, doch es änderte sich nichts daran.
Ich blinzelte noch einmal und nochmal. Panik stieg in mir auf. Ich hasste Dunkelheit. Doch das hier war nicht nur einfach Dunkelheit, es war reine Finsternis. Ich atmete mehrfach tief durch. Der Anflug von Panik blieb.

"Hallo?", rief ich. Keine Antwort. "Hallo, ist hier wer?" Doch auch diesmal wieder tat sich nichts. Ich konzentrierte mich darauf ob ich etwas hörte. Alles war still. Kein Atem, weder von einem Mensch, noch irgend ein Tier. Auch kein Rauschen von Wind durch Blätter. Nur reine Stille. Die Panik war nur noch einen Hauch entfernt.
Ich wurde hektisch und durchforstete mein Hirn, was ich tun konnte oder sollte. So hilflos war ich noch nie gewesen. Es war beängstigend, grauenvoll. Wer hat mich hier her gebracht. Warum? Und was hatte er oder sie vor? Oder hatten sie mit mir schon was angestellt und mich hier "entsorgt"? Kommt er oder sie wieder. Zuviele Fragen ohne Antworten. Das half mir nicht weiter, schon garnicht die Panik nieder zu ringen.

Ich sollte wohl da anfangen, was ich sicher wusste. Was war das?
Ich hieß Lucy. Ich war 15. Ich kam aus Süddeutschland. Mit meinen Eltern bin ich nach Portugal gezogen. Wir sind durch Europa getingelt. Zuletzt waren wir am Strand in Portugal. Ich saß am Strand, kaum jemand war da. Das Meer war recht ruhig. Die Wellen rauschte gleichmäßig an den Strand... Oh nein, das war kein Gedanke den ich weiter zulassen sollte. Dieser Gedanke an mein heiß geliebtes Meer, machte mir noch mehr bewusst, wie still es um mich herum war.
Was sollte ich nun tun? Irgendwas musste ich machen, ob ich wollte oder nicht. Hier warten, bis mein Entführer vielleicht wieder kam? Land gewinnen und versuchen mich in Sicherheit zu bringen? Alles wohl keine guten Aussichten, wobei letzteres das wohl sinnvollste war.

Was mich auf dem Weg den ich nicht sehen konnte alles erwarten würde. Was mir begegnen könnte. Herr im Himmel, was hatte ich nur verbrochen das gerade mir das passierte. Sowas traf immer die anderen. Tränen der Verzweifelung stiegen mir in dir Augen. Ich wollte Schreien. All den Frust und die Wut und die Angst. Doch die Panik hing mir schon an den Stimmbändern und kein Ton kam aus meinem Mund...

DarknessWhere stories live. Discover now