~57. Kapitel~

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Ein immer wieder erklingendes Geräusch holte mich aus meiner Traumwelt. Als das Geräusch das nächste mal erklang, zuckte ich zusammen. Es war ein seltsames Geräusch, als würde jemand etwas gegen einen anderen Gegenstand werfen. Vielleicht meine Eltern? Unmöglich. Ich seufzte und versuchte durch die Blitze die von draußen erschienen etwas zu erkennen, schaffte es aber nicht. Mit zittrigen Händen beugte ich mich zu meiner Nachttischlampe vor und drückte den Schalter um, allerdings ohne Erfolg. Von draußen drang das Geräusch des Donners durch meine Zimmerwände zu mir. Vergeblich suchte ich nach meinem Handy, doch es war nicht da. Wieder ertönte dieses Geräusch und ließ mich erneut zusammen zucken. Von meinem Boden aus kam immer im selben Takt ein blaues Licht, was den Raum für kurze Zeit erhellte. Ich war mir sicher das es mein Handy war, also beugte ich mich langsam vor um nach zu sehen. Ich war schon fast über mein Bett gelehnt, als das Geräusch ertönte und ich erneut zusammen fuhr. Ich saß kerzengerade im Bett und versuchte vergeblich etwas zu erkennen. Es blitzte, also sah ich mich schnell um, konnte aber nichts finden. Plötzlich, wie auf Knopfdruck ging meine Nachtischlampe an, ohne das ich sie berührte. Der Strom war also wieder da. Mit dem kleinen Licht, was den Raum etwas erhellte, beugte ich mich über mein Bett und sah mein Handy. Es lag unmittelbar vor mir, aber irgendwie hatte ich Angst danach zu greifen. Ich kam mir vor, wie in einem schlechten Horrorfilm und wenn ich jetzt unter mein Bett fasse, kommt ein Mörder, packt mich und verschleppt mich. Dann, bringt er mich um. Ende! Ich seufzte.

,, Michelle jetzt reiß dich zusammen"!

Mahnte ich mich selbst und beugte mich leicht vor. Ich griff blitzschnell nach meinem Handy und richtete mich sofort wieder auf. Mein Herz schlug so schnell gegen meine Brust, das ich Angst hatte es könnte raushüpfen. Wieder erklang das Geräusch, nur dieses mal lauter. Ich bin mir mittlerweile sicher, das es vom Fenster kommt, allerdings habe ich zu große Angst nach zu sehen. Mein Handy blinkte auf und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. Ich entsperrte es und sofort machte mein Herz einen Satz. So viele Nachrichten und alle von dieser einen Person...

Von: Luca

01: 52 Uhr: Hey, komm mal an dein Fenster.

01: 57 Uhr: Langsam wird es kalt hier unten...

02: 06 Uhr: Wie lange willst du mich noch hier stehen lassen?! :D

02: 12 Uhr: Ich waaarteee!

02: 25 Uhr: Ich gehe gleich wieder...

02: 34 Uhr: Kannst du mal aufstehen?!

02: 37 Uhr: Omg Licht :D jetzt bist du also schon mal wach. Ist auch besser so, denn so langsam geht mir die Erde zum werfen aus...

02: 41 Uhr:,, Wie lange brauchst du um an dein Fenster zu gehen!?

Oh mein Gott! Ich sprudelte nur so vor Freude. Ich warf blitzschnell einen Blick auf die Uhr. 02:43 Uhr. Ich grinste zufrieden und stand auf. Die Angst war wie weggeblasen, denn meine Gedanken kreisten nur um ihn. Mit hunderten Schmetterlingen im Bauch lief ich zum Fenster und öffnete es, wo ich erstmal einem Klumpen Erde ausweichen musste. Der Klumpen hing jetzt an meiner Leinwand. Na super. Aber es war mir jetzt egal. Mit einem breiten Lächeln lehnte ich mich vor und sah meinen "geliebten" vor meinem Fenster stehen.

Michelle:,, Warte ich lasse dich rein"!

Sagte ich schnell, als ich ihn husten hörte. So lange wie er da schon im Regen stand war es auch kein Wunder, wenn er krank werden würde. Ich schloss mein Fenster und sprintete zur Türe, die ich sofort aufreißen wollte, allerdings ohne Erfolg. Mit meinem gesamten Anlauf lief ich gegen die Türe und prallte wieder ab. Sofort fiel mir ein, das ich sie abgeschlossen hatte. Ich stöhnte genervt auf und rieb mir die Stirn, dann drehte ich den Schlüssel rum und joggte leise die Treppe runter. Wenn meine Eltern Luca um diese Uhrzeit... nein, wenn meine Eltern Luca überhaupt in unserem Haus sehen würden, wäre ich dran. Ich schlich leise zur Türe und öffnete sie. Ein komplett durchnässter Luca musterte mich mit einem Lächeln auf den Lippen. Als ich ihn sah, stiegen mir Freudentränen in die Augen und ich fiel ihm sofort um den Hals. Er legte seine Arme um mich und drückte mich fest gegen sich, als hätte er Angst das er mich verlieren könnte.

Michelle:,, Komm".

Flüsterte ich so leise wie möglich und reichte ihm meine Hand. Er schloss die Türe hinter sich und nahm dann meine Hand in seine. Gemeinsam gingen wir die Treppe hoch und dann in mein Zimmer. Ich schloss die Türe hinter ihm und drehte den Schlüssel wieder um. Mit einem leisen Klick war die Türe wieder abgeschlossen. Luca zog derzeitig seine Jacke aus und legte ich über die Heizung.

Ich musterte ihn bei all seinen Bewegungen. Ich kam mir vor wie in einem wunderschönen Traum, der niemals enden sollte. Als er sich zu mir drehte und mir in die Augen blickte, fesselten mich seine meeresblauen Augen wie sonst auch. Ich konnte es immer noch nicht glauben, doch als er zu mir kam und meine Hände in seine nahm, wusste ich das es real war. Dass das alles hier passierte.

Luca:,, Ich habe dich vermisst".

Michelle:,, Ich dich auch".

Meine Stimme war bloß ein Flüstern und trotzdem konnte man die Freude aus ihr raus hören, doch eine Frage quälte mich, seid ich seine Nachrichten gelesen hatte.

Michelle:,, Luca"?

Es dauerte etwas bis er mir mit einem "Hm"? Antwortete. Ich biss mir auf die Unterlippe und fragte mich, wie ich meine Frage am besten stellen sollte. Ich wollte nicht, das er etwas falsches dachte, oder die Frage falsch auffasste. Ich seufzte leise und sah dann wieder zu ihm hoch.

Michelle:,, Wie kommt es, das du hier und nicht im Gefängnis bist..."?

~He changed it~Where stories live. Discover now