~23. Kapitel~

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Er musterte erst mich und dann sah er zu Justin. Ohne zu fragen kam er rein, packte Justin am Shirt und drückte ihn etwas höher gegen die Wand. Sein Brustkorb hob sich unregelmäßig und wenn man ihn so betrachtete konnte man echt Angst vor ihm bekommen.

Luca:,, Fass sie nie wieder an"! Brüllte er.

Justin:,, Sonst was"?!

Luca:,, Willst du mich verarschen Junge"?!

Justin:,, Lass sie doch entscheiden wen von uns sie lieber bei sich hat"! Grinst er.

Luca ließ ihn los, aber nicht um ihn in Ruhe zu lassen, sondern um ihm mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen. Es knackte einmal laut und kurz darauf floss Blut aus Justins Nase. Die war mit Sicherheit gebrochen. Justin sah Luca geschockt an und fasste sich an seine Nase. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, ich allerdings auch nicht. Verzweiflung stieg in mir auf und ich fragte mich was ich jetzt tun sollte. Ich konnte doch nicht einfach so zu sehen, wie sie sich prügelten.

Kurz nach meinem Gedanken boxte Justin  Luca in den Magen, so das dieser sich vor Schmerz kruz krümmte, allerdings stand er sofort wieder gerade und seine Augen verengten sich zu schlitzen. Er schlug immer und immer wieder auf Justin ein. Er verpasste ihm zu guter letzt noch einen Kinnhaken, danach schubste er ihn auf den Boden und trat ihm in den Magen:,, Wenn du sie auch nur noch einmal anfasst bring ich dich um Montaner"! Knurrte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

Ich stand wie gelähmt da, nicht fähig etwas zu unternehmen. Ich weiß das es zu spät war, aber mein Körper wollte sich einfach nicht bewegen. Luca kam auf mich zu und sah mich an. Sein Blick sah irgendwie verletzt aus, aber wie konnte ich das schon von einem Jungen beurteilen den ich kaum kannte.

Er legte meine Hände in seine und nun konnte ich mich auch wieder bewegen. Ich wich ein paar Schritte von ihm zurück, denn ich hatte Angst vor ihm. Justin lag regungslos am Boden und versuchte durch zu atmen. Ich hatte Angst das er mich schlagen würde, wenn ich etwas falsches sagte, also ging ich weg. Ich brachte einen Sicherheitsabstand zwischen ihn und mich. Er kam auf mich zu, doch ich ging wieder zurück, bis ich an der Wand ankam.

Als er meinen Blick bemerkte wurde sein Blick wieder weicher und sein Körper entspannte sich. Jetzt war ich mir sicher, das er verletzt war. Er kam wieder auf mich zu und ich presste meinen Körper gegen die Wand. Luca öffnete den Mund, doch dann schloss er ihn wieder. Er fuhr sich mit der Hand durch sein Haar und seufzte.

Luca:,, Michelle...".

Michelle:,, Nicht...".

Luca:,, Ich will nicht das du Angst vor mir hast".

Michelle:,, Ha-habe i-ich nicht". Stottere ich.

-Wow das war aber seeehr überzeugend!-

Wieso muss meine innere Stimme jetzt zu mir zurück kehren?

-Wieso nicht?-

Bitte sei einfach leise. Ich habe gerade andere Problem. Und wow, sie blieb wirklich still. Ich fühlte mich auf einmal in Luca's Nähe unwohl.

Luca:,, Michelle ich würde dir niemals weh tun".

Michelle:,, Hast du doch schon".

Luca:,, Es war keine Absicht. Du musst mir glauben, das mit der Wette war nur eine Phase".

Michelle:,, Das heißt das ich nur eine Phase war".

Und nun steigerte sich die Wut in mir. Meine Angst verschwand komplett und zurück blieb purer Hass den ich gegen ihn empfand. Er wollte gerade etwas sagen, doch ich zeigte ihm mit einer Handbewegung das er lieber schweigen sollte. Ich sah ihn durchdringlich an:,, Geh"! War das Einzige was ich noch raus brachte. Er sah mich erst verwundert und dann verzweifelt an, doch er ging ohne etwas zu erwidern.

Als er gegangen war hockte ich mich zu Justin und half ihm auf. Er stöhnte kurz schmerzerfüllt auf und sah mich dann traurig an. Ich stützte ihn und brachte ihn ins Wohnzimmer, wo ich ihn dazu aufforderte sein T-Shirt aus zu ziehen. Er widersprach nicht, sondern machte es einfach. Ich musste ihm ein wenig helfen, was mich aber nicht weiter störte. Es fiel mir wirklich schwer nicht hin zu sehen.

Ein perfektes sixpack zeichnete sich auf seinem Bauch ab und führte zu einer V-Linie, die in seine Shorts ging. Auf ihr zeichnete sich ein Tattoo ab, was ich musterte. Es war schwarz, stellte aber nichts da, also kein Tier oder so etwas. Es hatte mehrere enden, die in Spitzen endeten. Ich fuhr es vorsichtig wie hypnotisiert mit meinen Fingern nach.

Justin:,, Gefällt es dir"?

Michelle:,, Ja. Wie lange hast du es schon"?

Justin:,, Zwei Jahre".

Michelle:,, Da warst du erst 15".

Justin:,, Ja".

Ich sah ihn überrascht an, sagte aber nichts mehr dazu. Ich wollte meine Hände von ihm lösen, doch er zog mich zurück an sich und sah mir tief in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick. Seine braunen Augen fesselten mich.

Er beugte sich langsam zu mir runter. Ich könnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren, was mir eine Gänsehaut machte, aber es war anders als bei Luca. Ich atmete tief durch und schob ihn und diese Gedanken erstmal bei Seite und konzentrierte mich auf Justin, der sich mir Zentimeter für Zentimeter näherte.

Kurz bevor seine Lippen meine berührten löste ich mich von ihm und ging etwas auf Abstand:,, Ich hole kurz etwas um das Blut weg zu machen". Sagte ich und verschwand in der Küche, wo ich mehrmals tief ein und aus atmete. Mein Herz schlug wie verrückt, aber irgendwie anders. Nicht so verliebt... ich seufzte und holte einen Lappen, den ich nass machte, dazu holte ich eine Creme.

Als ich zurück ging saß Justin auf der Couch, mit dem Blick auf den Boden gerichtet und seinem Kopf abgestützt auf seinen Händen. Er tat mir irgendwie leid. Ich räusperte mich kurz und bekam somit seine Aufmerksamkeit.

Ich lächelte ihm aufmunternd zu und ging zu ihm. Zuerst entfernte ich das Blut von seiner Nase und schmierte sie danach mit der Salbe ein. Das Gleiche tat ich auch bei seiner Platzwunde und der aufgeplatzten Lippe, danach widmete ich mich seinem Bauch, wo sich schon ein großer blauer Fleck abzeichnete. Auch diesen salbte ich ein und brachte die Sachen danach weg.

Ich holte ein Glas Wasser und eine Schmerztablette und ging zurück. Justin hatte sich bereits wieder angezogen und sah mich abwartend an. Ich reichte ihm die Sachen und musterte ihn danach.

Michelle:,, Du solltest zum Arzt gehen. Das sieht nicht gut aus".

Sagte ich ehrlich und er nickte bloß. Ob er sich so verhielt weil ich den Kuss nicht wollte? Ich seufzte leise und stand auf. Er tat es mir gleich:,, Ich gehe lieber". Sagte er woraufhin ich nickte. Er nahm seine Jacke und sein Handy, umarmte mich kurz und verschwand dann aus der Türe. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, das es kurz nach zwei war. Ich gähnte kurz und stapfte danach hoch ins Zimmer, wo ich mich umzog und danach in mein Bett legte.

Ich ließ den Abend nochmal Revue passieren und dachte darüber nach. mich wunderte Luca's Verhalten sehr. Ich bekam ein mulmiges Gefühl im Bauch, als ich daran dachte, wie er Justin geschlagen hatte. Eine ganze Weile versank ich noch in meinen Gedanken, bis ich letzten Endes unruhig und vertieft einschlief.

~He changed it~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt