~26. Kapitel~

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Gähnend wachte ich auf. Genau in dem Moment, indem ich meine Augen öffnete, klingelte mein Wecker. Ich seufzte genervt. Am liebsten hätte ich ihn gegen die Wand geworfen, aber ich lasse es mal lieber. Etwas wackelig auf den Beinen schlenderte ich ins Bad und duschte, danach föhnte ich meine Haare und ging ins Zimmer, wo ich mir eine dunkle Jeans und ein ein rotes Top anzog. Ich ging zurück ins Bad, kämmte meine Haare, putzte mir die Zähne und machte meine Haare dann zu Hollywood Locken. Zufrieden tapste ich in mein Zimmer und legte mir die Kette und große runde silberne Ohrringe an, danach ging ich runter.

Meine Mutter stand am Herd und bereitete die Spiegeleier zu, während mein Vater die Zeitung las. So wie in diesen Filmen. Ich musste leicht schmunzeln und wartete auf das Essen. Meine Mam stellte es mir vor die Nase und genau in dem Moment knurrte mein Magen. Sie und ich lachten, während Dad mich irritiert ansah. Ich schüttelte den Kopf und aß, danach stand ich auf und verabschiedete mich. Ich zog mir schnell meine schwarze Lederjacke und meine Adidasschuhe an.

Ich ging zum Bus und setzte mich auf einen freien Platz. Ich holte mein Handy raus, steckte die Kopfhörer ein und hörte ein wenig Musik. Gerade lief mein Lieblingscover. Still I Fly gecovert von Macy Kate und Austin Percario. Ich für meinen Geschmack finde das Cover sehr schön, aber zum Glück bildet sich jeder Mensch seine eigene Meinung.

An der Schule stieg ich aus und lief direkt auf das Gebäude zu, ohne jemanden zu beachten. Meine Miene war kalt und meine Körperhaltung angespannt. Wieder starrte mich jeder an, doch ich beachtete es nicht.

Die erste Stunde verlief recht harmlos, was auch gut so war. mitten in der zweiten Stunde kam dann die Durchsage, das sich alle Elfer- und Zwölferklassen in der Pause, in der Mensa befinden sollten. Ich seufzte und packte am Ende der Stunde meine Sachen, dann ging ich zur Mensa. Einige waren schon da und manche fehlten noch.

Als alle angekommen sind, stellte sich unser Schuldirektor mit einem Megaphon auf einen der Tische und sah uns alle einmal an, dann begann er zu sprechen.

Direktor:,, Liebe Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 und 12, ich werde euch nun einige wichtige Dinge mitteilen. Der Schulrat hat beschlossen, da sich immer mehr Schüler zurück ziehen und kaum Freunde haben, dass jeder von euch einen Projektpartner aus einer anderen Stufe bekommt. Die Namen werden ausgelost. Es soll dem Zweck dienen, das ihr mehr Kontakte knüpft und euch gegenseitig besser kennen lernt. Ihr habt zwei Wochen für dieses Projekt Zeit. Jeder Zweiergruppe bekommt ein eigenes Thema und dieses wird am Wochenende in zwei Wochen vorgestellt. Die Schule finanziert euch einen Wochendendtripp in die Berge, zu dem ihr verpflichtet seit. Eure Eltern durften mit entscheiden und fanden die Idee nicht so schlecht, also müsst ihr anwesend sein. Ihr werdet mit eurem Projektpartner in einer Hütte schlafen. Näheres dazu werde ich euch dann mitteilen. Kommen wir nun zu den Gruppen".

Ich schweifte komplett ab. Das konnte doch nicht der Ernst der Schule sein?! Was wenn ich mit Tracy zusammen arbeiten muss oder gar schlimmer zum Beispiel mit Abby und dann auch noch mit der in einer Hütter?! Die Schule verarscht mich doch. Wieso ist das Schicksal nur so gegen mich?! Was habe ich falsch gemacht?! Das ist nicht fair. Ich hoffte und betete nicht mit Tracy oder Abby zusammen arbeiten zu müssen. Es wäre mein Untergang! Vor allem scheinen die Anderen auch nicht begeistert zu sein, wenn ich mir deren Gesichter und getuschel so ansehe.

Direktor:,,Michelle García und...".

Tracy fiel schon mal weg. Domenik musste mit ihr machen. Der Arme. Ich bekam richtig Mitleid mit ihm, aber Abby hatte noch keinen Partner. Ich seufzte und sah mich um.

-Kann der jetzt mal weiter machen!?-

Zickte meine innere Stimme rum und ich stimmte ihr zu. Was macht der da solange?! Ist es so schwer einen Namen vor zu lesen? Ein Weltuntergang wird es wohl nicht sein, zumindest nicht für ihn. Der Direktor beugte sich kurz zu unserem Konrektor rüber und redete mit ihm. Ich wüsste gerne was er sagt.

Direktor:,, Die Listen haben sich leider verschoben und daher sieht die Gruppenverteilung auch so seltsam aus, aber da ich keine Lust habe, das ganze zu Sortieren machen wir das jetzt eben so"

Ja! Zieh es noch länger. Ich will doch nur den Namen meiner Partnerin wissen. Ist es zufiel verlangt einfach zwei oder drei Wörte zu sagen. Ich wollte mich gerade weiter aufregen als er den Mund öffnete und meinen schlimmsten Gedanken aussprach. Das konnte nicht wahr sein. Mein Mund öffnete sich und ich sah ihn schockiert an. Mir wurde der Boden unter den Füßen weg gerissen. NIEMALS! Dachte ich und meine innere Stimme schrie

-Tu was!-

Das kann einfach nicht gut gehen. Mein Partner Luca Levine kam gerade auf mich zu. Anscheinend wusste er nicht ob er sich freuen sollte oder nicht. Ich sah ihn kalt an. Er fuhr sich mit der Hand durch sein Haar und musterte mich:,, Am besten bringen wir das einfach hinter uns". Meinte er gleichgültig und ich stimmte ihm mit einem kalten Unterton zu.

Nach der Schule gingen wir ins Direktorat, da wir uns vorhin nicht darum prügeln wollten ein Thema zu bekommen. Wir klopften und wurden rein gebeten. Ich versuchte bei meiner guten Laune *hust hust Ironie hust hust* so nett wie möglich zu lächeln. Er kaufte es mir ab und erwiderte es.

Direktor:,, Michelle was kann ich für dich tun"?

Michelle:,, Luca und ich brauchen noch ein Thema".

Direktor:,, Ach so ist das". Er zwinkerte.

Ich schüttelte kurz den Kopf und zog eine Braue hoch. Er lachte und hielt sich den Bauch. -Der hat Probleme!- Da wart sie wieder, aber sie hatte Recht. Er hat wirklich Probleme. Der Typ ist gruselig!

Wir bekamen das Thema, Achtung haltet euch fest! Trommelwirbel bitteeeee. Tiere des Waldes. Ich seufzte. Luca und ich verließen das Büro. Schweigend liefen wir nebeneinander her, bis er stehen blieb und mich fest hielt.

Luca:,, Was sollte die Aktion mit deiner Mutter"?!

Michelle:,, Was kann ich denn dafür das sie zu deiner Mam rennt"?!

Luca:,, Das war klar! Ein bisschen Denken schadet dir wohl nicht"! Knurrt er.

Michelle:,, Was regst n dich jetz so auf"?!

Luca:,, Sprich nicht wie ein Assi mit mir"!

Michelle:,, Aber du darfst das"?!

Ich befreite mein Handgelenk aus seinem Griff und sah ihn sauer an. Was bildet der sich eigentlich ein?! Für wen hält der sich?! Gott? Ich seufzte genervt und sah ihn abwartend an.

Luca:,, Ich rede mit dir wie ich will".

Michelle:,, Ja ich werde das auch tun"!

Luca:,, Pass auf was du sagst Kleine"! Sagt er wütend.

-Halt besser den Mund Michelle!-

Riet mir meine innere Stimme und ich hörte auf sie. Ich schüttelte den Kopf, ging an ihm vorbei und verließ das Gebäude. So lasse ich mich nicht behandeln und schon gar nicht von ihm. Der kann was erleben!

Genervt ging ich nach Hause, schloss die Türe auf, schmiss meine Jacke und Tasche in die Ecke und knallte die Haustüre zu. Zum Glück war keiner zu Hause, denn das hätte sonst Ärger gegeben. Seufzend zog ich meine Schuhe aus und ging in mein Zimmer.

Ich erledigte meine Hausaufgaben und zog mir danach Sportsachen an. Ich ging in unseren Fitnessraum und wärmte mich auf, danach dehnte ich mich. Der rote Bockssack in der Ecke zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Früher so vor vier Jahren bin ich Kickboxen gegangen und habe zu Hause weiter trainiert, aber irgendwann hatte ich das Interesse daran verloren. Mittlerweile tat ich es nur noch wenn ich aggressiv war. Man konnte bei diesem Sport einfach alles raus lassen und danach fühlt man sich direkt viel besser. Genau das brauchte ich jetzt.

Lächelnd ging ich darauf zu und fing an. Erst ein paar leichte Kicks und Schläge, die mit der Zeit immer schneller und härter wurden. Nach ca. einer halben Stunde ließ ich mich erschöpft auf den Boden fallen. Ich war wirklich aus der Übung!

Nach fünf Minuten stand ich auf und ging duschen, danach zog ich mir einen Pulli und eine Leggings an. Ich ging in die Küche und machte mir einen Milchshake. Nachdem ich ihn ausgetrunken hatte, stellte ich das Glas in die Spühle und setzte mich ins Wohnzimmer, wo ich eine Runde Spongebob schaute. Ich weiß das es kindisch ist, aber manchmal brauche ich es einfach.

~He changed it~Where stories live. Discover now