~5. Kapitel~

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Ich wachte auf und atmete erst mal tief durch. Die Sonne schien durch meine Vorhänge und erhellte so den Raum. Ich wagte langsam einen Blick auf die Uhr erschrak. Es war 13:02 Uhr. Normalerweise schlafe ich maximal bis zehn.

Ich schwang meine Beine aus dem Bett und ging ins Bad, wo ich mir erst mal eine lange Dusche gönnte. Das warme Wasser auf meine Haut ließ mich entspannen. Ich liebte dieses Gefühl einfach. Nachdem ich duschen war ging ich zurück in mein Zimmer, zog mir Unterwäsche, eine zerrissene Hot pants und ein pinkes Tank Top an. Ich kämmte meine Haare und machte sie zu einem hohen Zopf, danach ging ich in die Küche. Meine Mutter stand am Herd und kochte. In mir stieg ganz leicht die Wut auf. Sie war wirklich zu weit gegangen, auch wenn sie meine Mama war. Diese Aktion ging gar nicht.

Mein Vater kam gerade in die Küche und musterte mich. Anscheinend hatte ihn das Gespräch von gestern bis tief in die Nacht verfolgt, denn er sah wirklich müde und kaputt aus. Ich ging auf ihn zu und nahm ihn einfach in den Arm:,, Ich habe Luca nicht geküsst". Erklärte ich und drückte etwas fester zu. Er nickte und schloss mich ebenfalls in seine Arme. Auch wenn er schweigend arm in arm mit mir zusammen in der Küche stand, wusste ich das er innerlich eine dicke Party feierte. Er versuchte zwar es sich nicht anmerken zu lassen, doch nachdem ich das gesagt hatte, entspannte sich seine ganze Haltung. Es ließ mich leicht schmunzeln.

Nach einer Zeit lösten wir uns und sahen zu meiner Mam. Sie war gerade dabei die Nudeln ab zu schütten als es klingelte. Gut gelaunt lief ich zur Türe und öffnete sie. Mike fiel mir quasi in die Arme und weinte gegen meine Schulter. Verwundert legte ich meine Arme um sie und drückte sie an mich:,, Was ist denn los"? Fragte ich sie sanft. Sie löste sich von mir und sah mir verheulten Augen ins Gesicht. Sofort war mir klar das sie schon länger weinte. Ich schloss die Türe hinter ihr und führte sie in mein Zimmer, wo ich ebenfalls die Türe schloss. Wir setzten uns auf mein Bett und ich sah sie abwartend an.

Sie atmete ein paar mal tief ein und aus. Nebenbei schluchzte sie ein paar male:,, Noah". Sagte sie leise, legte ihre Hände auf ihr Gesicht und weinte weiter. Ich zog sie wieder an mich und strich ihr über den Rücken:,, Was hat er gemacht"? Fragte ich sie. Meine Stimme war voller Sorge und sollte er sie gegen ihren Willen angefasst haben bring ich ihn um. Niemand verletzt meine Süße! Sie war seid dem Kindergarten meine aller beste Freundin und niemand konnte uns trennen.

Mike:,, Er... er hat nur mit... mit mir ge.. gespielt. Er... er wollte bloß d... das e.. eine von m... mir".

Stotterte sie unsicher. Ich sah sie geschockt an, denn gestern sah es so aus als ob sie wirklich Spaß gehabt hatten. Ich hatte den Eindruck, das aus den zwei wirklich etwas werden kann und das er es vielleicht mit ihr ernst meint. Ich schüttelte enttäuscht den Kopf. Wo waren die Gentlemans hin? Die die eine Frau wie eine Köigin behandelten, die für sie kämpften? Gab es sowas heute überhaupt noch? Ich denke nicht.

Erneut zog ich sie fest an mich:,, Er ist deine Tränen nicht wert! Kein Junge dieser Welt ist das"! Sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie nickte bloß leicht:,, Eis, Schokolade und ein Film"? Fragte ich sie grinsend und zog die Augenbrauen zweimal hoch. Sie nickte erneut. Ich wischte ihre Tränen weg und spazierte dann runter. Ich nahm das Eis aus dem Eisschrank, die Schokolade aus dem Süßigkeitenschrank und die Cola aus der Vorratskammer, dann ging ich hoch. Erst jetzt merkte ich das ich keine Löffel hatte, also legte ich die Sachen auf mein Bett und sprintete runter. Ich nahm mir zwei Löffen, erklärte meinen Eltern das ich nicht mit essen konnte und lief dann wieder raus. Wir suchten einen Film raus und entschieden uns für Hangover.

Wir aßen das Eis, lachten wegen dem Film, tranken Cola und naschten ab und zu Schokolade. Alles in eine fand ich es sehr schön, auch wenn die Umstände für diese Situation nicht gerade toll waren, aber wenigstens lachte sie und ich wusste das es echt war.

Wir beschlossen das sie das Wochenende hier schlafen würde, da sie nicht nach Hause wollte. Ihre Eltern waren sehr streng, aber da sie mich liebten stimmte sie zu. Meine Mutter war nicht da und mein Vater arbeitete im Büro, also war ich nicht ganz so einsam.

Das Wochenende verging recht schnell. Wir lachten sehr viel und von dem Liebeskummer war nichts mehr zu sehen. Ich hatte meine Arbeit erfolgreich hinter mich gebracht. Lachend lagen wir am Sonntagabend im Bett in den Decken eingekuschelt und quatschten über Zeiten von damals. Ich liebte solche Wochenende einfach. Sie waren einfach schön und würden mir für immer in Erinnerung bleiben. In Erinnerung mit ihr. Die schöne Zeit und auch die schwierige die wir zusammen durch gemacht hatten. Es erinnerte mich immer daran wie stark unsere Freundschaft war, selbst wenn sie uns auf die Probe stellte. Ich konnte ihr alles anvertrauen. Sie war einfach die perfekte Freundin. So eine wie sich jeder eine wünschte.

Als wir am nächsten Morgen von meinem Wecker geweckt wurde, standen wir auf und gingen ins Bad. Wir putzten unsere Zähne und sie ging raus, damit ich duschen konnte. Als ich mit dem Speedduschen fertig war, ging sie und in der Zeit schminkte ich mich dezent, danach ging ich zu meinem Kleiderschrank und nahm mir die gleiche schwarze Hot Pants raus, wie die, die sie dabei hatte und das gleiche grüne Tank Top. Wir entschieden uns für einen Partnerlook.

Sie schminkte sich genauso wie ich. Nun diskutierten wir darüber, wie wir unsere Haare machen sollten. Wir entschieden und dafür das sie mir einfach meine Haare lockte und wir sie dann offen ließen. Einen letzten Blick in den Spiegel und dann gingen wir runter. Meine Eltern waren beide schon wieder weg.

Ich machte uns Rürei und sie deckte den Tisch. Ich schnitt noch ein paar Scheiben Brot und dann begannen wir zu Essen. Nach dem Frühstück gingen wir raus und atmeten tief durch. Man könnte heute wirklich vom Verhalten und auch vom Aussehen davon ausgehen das wir Zwillinge sind, aber leider waren wir das nicht.

Lachend stiegen wir in den Bus ein und sofort lagen alle Blicke auf uns, doch das war uns egal. Sie hatte heute keine Schule, also begleitete sie mich, was meine Laune ums zehnfache verbesserte.

Als wir den Schulhof betraten sahen uns alle an. Wirklich alle, sogar die eingebildeten beliebten, die sonst niemanden außer sich selbst eines Blickes würdigten. Wir grinsten und gingen einfach weiter. Plötzlich blieb sie abrupt stehen. Ich folgte ihrem Blick und sah Noah bei Luca und Kiro stehen. Was will der denn hier?! Fragte ich mich und sah dann zu Mike. Sie schluckte, drehte sich wieder geradeaus und ging mit mir Arm in Arm weiter. Na das konnte ja ein Schultag werden.

~He changed it~Where stories live. Discover now