~21. Kapitel~

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Luca sah mich verwundert an, doch ich beachtete ihn nicht. Ich bin schließlich nicht mehr seine Freundin und lege somit auf seine Meinung auch keinen Wert. Tust du wohl! Ich seufzte leise. Wieso war sie jetzt wieder da? Hätte sie nicht einfach sterben können oder so?! Ich sah wie die Jungs die Shots mit Tequila füllten und schon ging es los.

Kiro:,, Ich habe noch nie einen Zungenkuss gehabt".

Jeder trank sein Glas auf ex und sofort wurde es wieder aufgefüllt. Was war auch anderes zu erwarten? War ja klar das jeder von denen schon mal einen Zungenkuss gehabt hat. Du doch auch! Sei leise!

Justin:,, Ich habe noch nie mit jemand anderem in meinem Alter zusammen geduscht".

Alle tranken ihr Glas bis auf Tracy und ich, was mich wunderte. Tracy hatte noch nie mit jemandem zusammen geduscht? Oh Wunder! Die Gläser wurden erneut aufgefüllt.

Abby:,, Ich habe noch nie Sex gehabt".

Alle tranken bis auf mich. Sofort schnellte der Blick von Justin fragend in meine Richtung. Ich erwiderte seinen Blick und zuckte unschuldig mit den Schultern, setzte aber ein sexy Lächeln auf. Luca warf Justin kurz einen warnenden Blick zu und schon ging es weiter.

Irgendwann hatten wir keine Lust mehr also wechselten wir zu Flaschendrehen. Angetrunken war mittlerweile jeder, aber wir konnten alle noch klar denken. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Dieses Spiel hatte noch nie zu meinen Lieblingsspielen gehört. Manchmal wurde man zu Dingen gezwungen die man gar nicht wollte und man musste sie trotzdem tun. Dieses Spiel war eigentlich alles andere als witzig und trotzdem fand es auf jeder Party statt. Ich weiß zwar nicht was Leute dazu veranlagte, aber sie taten es trotzdem und wie der Zufall es wollte, musste ich mit spielen, aber wollte ich überhaupt? Ich seufzte und sah auf die Flasche, die gerade in der Mitte unseres Sitzkreises platz gefunden hatte.

Ich atmete tief durch und bereitete mich schon mal mental auf dieses Desaster vor. Gut enden tat das bestimmt nicht, aber dafür war dieses Spiel ja bekannt. Leider spielte ich es gerade mit sechs angetrunkenen Jungs, was diese Situation nicht viel besser machte.

Cem drehte die Flasche. Alle starrten sie an und warteten darauf das sie hielt. Sie landete auf Dom.

Cem:,, Wahrheit oder Pflicht"?

Dom:,, Pflicht".

Cem:,, Zieh Abby auf deinen Schoß und küss sie so lange, bis dein kleiner Freund eine Reaktion zeigt".

Ich musterte Dom und bemerkte seinen kurz anhaltenden angeekelten Blick, der mich grinsen ließ. Ich hätte sie auch nicht freiwillig geküsst. Widerwillig zog er sie auf sich und küsste sie. Auch wenn sie sich bewegte, dauerte es ziemlich lange. Nach zehn Minuten löste er sich, mit dem Kommentar:,, Sie geilt mich einfach nicht auf". Die Jungs brachen in Gelächter aus und auch ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. Abby setzte sich beleidigt auf ihren alten Platz und schon wurde dieses Spiel fort geführt und oh Wunder die Flasche zeigte auf mich.

Dom:,, Wahrheit oder Pflicht"?

Michelle:,, Wahrheit".

Er sah sich um und grinste mich dann Siegessicher an.

Dom:,, Liebst du Luca"?

Ich musterte ihn mit einem wütenden Blick, dann sah ich ihn normal an. Liebte ich Luca noch? Er hatte mich so sehr verletzt, aber waren meine Gefühle schon weg? Nein! Aber konnte ich es sagen? Vor allen anderen? Ich würde mich selbst bloß stellen. Auch wenn es Wahrheit hieß, setzte ich meine kalte Maske auf und ließ ein gleichgültiges Nein aus meinem Mund gleiten. Alle sahen mich an und Domenik seufzte laut. Ich drehte die Flasche um von mir ab zu lenken und sie landete auf Justin.

Justin:,, Pflicht".

oho er lässt mich nicht mal fragen.

Michelle:,, Du schreibst dir morgen in der Schule "ich bin Schwul" auf die Stirn und darfst es erst abends bevor du schöafen gehst entfernen".

Er seufzte laut und frustriert, was mich amüsierte. Er drehte die Flasche und sie zeigte auf Tracy.

Justin:,, Wahrheit oder Pflicht"?

Tracy:,, Wahrheit".

Justin:,, Mit wie vielen Jungs hast du schon geschlafen"?

Tracy:,, 17 oder so".

Ich sah sie schockiert an. Sie schämte sich nicht mal. Sofort wurde mir klar, was Jungs an solchen Mädchen so toll fanden. Sie waren sofort zu haben und stellten keine Ansprüche. Um sie musste man nicht kämpfen. Sie drehte die Flasche und sie zeigte auf Luca, der ohne zu überlegen Pflicht wählte.

Tracy:,, Gut... zieh Michelle auf deinen Schoß und küss sie mindestens fünf Minuten lang mit Zunge"!

Ich funkelte Tracy wütend an. Das war doch Absicht. Was wenn ich das nicht wollte hm?! Du willst! Schnauze jetzt! Wenn Blicke töten könnten, würde Tracy schon lange nicht mehr leben!

Bevor ich weiter meinen Hass auf Tracy richten konnte, spührte ich zwei Hände auf meiner Hüfte. Sofort durchfuhr mich eine angenehme Wärme. Ich wurde kurz hoch gehoben und fand mich kurz darauf auf dem Schoß von dem Jungen den ich liebte wieder. Er sah mir tief in die Augen und kam mir immer und immer näher. Seine Augen fesselten mich und sein warmer Atem auf meinem Gesicht verpasste mir eine Gänsehaut. Er schien seine Wirkung auf mich und lächelte. Sein Blick sagte mir Du-liebst-mich-doch-noch!

Ich schluckte schwer. Wenn ich es verhindern wollte, dann jetzt. Ich musste es verhindern. Mein Kopf schrie, das ich aufstehen soll, doch nichts regte sich. Mein Körper hörte auf mein Herz und das sagte mir, das ich sitzen bleiben soll.

Er war mir mittlerweile so nah und ich hatte das Gefühl, dass das alles nicht passiert war. Das wir ein glückliches Paar waren, das keine Wette existierte, das jeder uns unser Glück gönnt, das uns keiner unsere Beziehung kaputt machen will und vor allem das er mich liebt. Bei dem Gedanken stieg die Trauer in mir auf, doch mein Gesicht wurde rechtzeitig wieder kalt und dennoch wartete ich so sehr auf den Kuss. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, doch es waren nur wenige Sekunden.

Er legte seine Lippen auf meine. Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper und ich erwiderte seinen Kuss, auch wenn ich mich so sehr dagegen sträubte. Seine Zunge strich sanft über meine Unterlippe und ich gewährte ihm Einlass. Unsere Lippen passten perfekt aufeinander und bewegten sich im Einklang, während unsere Zungen miteinander spielten. Unser Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde leidenschaftlicher und ich musste ihn sofort unterbinden, doch ich konnte nicht. Mein Kopf schaltete sofort aus und für mein Herz war in diesem Moment alles perfekt, auch wenn es danach wieder gebrochen sein würde.

Kurz bevor die 5 Minuten zu Ende gingen, erschienen die Bilder von Abby und Luca vor meinen Augen. Augenblicklich löste ich mich von ihm, stand auf, schenkte jedem einen kalten Blick und verließ den Raum. Ich rannte aus dem Haus und lief die Straße entlang nach Hause. Immer mehr Tränen liefen meine Wange runter, aber ich wollte nicht mehr wegen ihm weinen, also verwandelte sich meine Trauer in Wut und ich lief nur noch schneller. Ich hatte gerade so Glück gehabt, denn bevor mich ein Auto erwischte, stoppte ich und stand nun mitten auf der Kreuzung. Mein Herz setzte ein paar Schläge aus und mein Atem ging unregelmäßig. Meine Beine schleppten mich nur gerade so nach Hause. Ich öffnete die Haustüre, trat ein, schloss die Türe und ließ mich dann an der Haustüre runter sinken. Ich zog meine Beine an meinen Körper und umschloss sie mit meinen Armen, dann legte ich meinen Kopf dazwischen und holte öfters tief Luft.

~He changed it~Where stories live. Discover now