~35. Kapitel~

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Er atmete tief durch und nickte dann. Es versetzte mir ein Stich im Herz das er eine Andere liebte, aber ich würde es akzeptieren. Er startete den Motor und fuhr los. Die Straßen waren leer und dunkel. Es hörte langsam auf zu regnen. wodurch das Fenster wieder meine Aufmerksamkeit erlangte.

Luca fuhr die Auffahrt des Friedhofs entlang. Ich war nicht gerne hier, besonders nicht im dunkeln, aber ich musste es tun, schließlich tat ich es für ihn. Er hielt an, doch er stieg nicht aus. Er sah einfach nur aus der Windschutzscheibe und tat nichts. Ich legte meine Hand auf seine, womit ich seine Aufmerksamkeit ergriff. Ich nickte ihm zu und wir stiegen aus.

Gemeinsam liefen wir über den Kiesweg. Ich war angespannt und zitterte leicht, weil ich Angst hatte und mir kalt war. Ein leichter Nebel bedeckte den Boden und das Mondlicht erfüllte den so einsamen Ort mit Licht. Er steuerte einen Weg ein, der von den anderen abzweigte. Ich lief ihm nach. Gemeinsam blieben wir vor einem großen Grabstein stehen, der mit einem Engel und Rosen verziert war.

Lucy Gregasz

Geb. 18.4.1996 Gest. 22.2.2011

Ich schluckte. Ein liebevoller Spruch zierte dir untere Hälfte des Steines. Luca beugte sich vor und hockte sich vor dem Grab hin. Er strich einmal über die Umrandung des Grabes und seufzte dann. Ich musterte ihn traurig. Er stand auf und sah mich kalt an, dann drehte er sich um und ging. Ich folgte ihm. Mir war bewusst das er jetzt nicht reden wollte, also schwieg ich.

Wir gingen zu seinem Auto und setzten uns rein, dann startete er den Motor. Seine ganze Körperhaltung war angespannt als er los fuhr. Er bog in meine Straße und parkte den Wagen in der Einfahrt, dann drehte er sich das erste mal wieder zu mir und sah mir in die Augen.

Luca:,, Ich habe sie geliebt, aber das ist schon drei Jahre her Michelle. Ich habe deinen verletzten Blick gesehen als ich von ihr geredet habe, aber wie gesagt, ich habe sie geliebt. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden".

Sagte er und seine Stimme klang fest. Ich musterte ihn verwirrt, sagte aber nichts. Heißt das, das er sie nicht mehr liebt? Fragte ich mich in Gedanken. Ich atmete einfach tief durch und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln:,, Wir sehen uns in der Schule Levin". Sagte ich und stieg aus. Ich spürte seine Blicke auf mir, doch ich hatte einfach nicht die Kraft dazu mich um zudrehen. Ich steckte den Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnete so leise es ging die Türe, dann trat ich ein.

So leise wie ich konnte schlich ich die Treppe rauf und warf mich aufs Bett. Ich atmete einmal tief durch und erhob mich wieder. Ich ging duschen. Das warme Wasser prasselte über meine Haut, was mich vollkommen entspannen ließ. Nach der Dusche verließ ich das Bad wieder und ging in mein Zimmer, wo ich mich in mein Bett legte. Diese Nacht war so anstrengend für mich gewesen, das ich sofort in einen traumlosen Schlaf verfiel.

~Nächster Morgen~

Nicht mein Wecker weckte mich, sondern meine Mutter. Sie sah mich schief an, grinste aber. Sie klopfte mir lächelnd auf die Schulter und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

Lara:,, Ich wusste das du zurück kommst! Und aufstehen mein Schatz. Heute ist Schule".

Trällerte sie fröhlich und verließ das Zimmer. Kichernd verdrehte ich meine Augen und rappelte mich auf. Ich ging ins Badezimmer und bändigte meine Löwenmähne, indem ich sie durchkämmte und zu einem hohen Zopf band, danach schminkte ich mich dezent. Ich verließ das Badezimmer und sah raus. Es regnete zwar nicht, aber von der Sonne war auch nichts zu sehen. Ich atmete tief durch und zog mir eine Leggings an, dazu einen grauen Hoodie.

Als ich fertig war schnappte ich mir meine Sachen und ging runter. Meine Eltern waren nicht da, da sie zum Flüghafen mussten, nachdem meine Mutter mich geweckt hatte. Die Arbeit macht sich halt nicht von alleine. Seufzend machte ich mir ein Nutellabrot und ging dann raus. Die frische Luft umhüllte mich und ich atmete erst mal tief durch, um meine Lungen mit Sauerstoff zu füllen, dann ging ich zum Bus.

An der  Schule stieg ich aus und jeder sah mich an. Sie beugten sich zueinander und fingen an zu tuscheln. Wenn man nichts besseres zu tun hatte, sollen sie das meinetwegen tun, auch wenn ich es besser finde, wenn sie es mir ins Gesicht sagen würden. Aber es ist immer wieder interessant mit an zu sehen, das manche Menschen kein eigenes Leben hatten.

Im Schulgebäude wurden ihre heimlichen Gespräche immer mehr und vor allem lauter. Ich verdrehte genervt die Augen und ging zu meinem Spind. Es klingelte, also nahm ich schnell meine Sachen und ging zu meinem Klassenraum. Wow, jetzt hatte ich Unterricht mit Abby, Tracy, Kiro, Luca und so, da ich eigentlich Politik hatte. Wie bereits erwähnt wurden diese Stunden für die Referate gekänzelt.

Die Flure waren bereits leer und ich war noch ziemlich weit entfernt von meinem Unterrichtsraum, also legte ich einen Schritt zu und verschnellerte meinen Gang. Als ich ankam klopfte ich an die Türe und wartete auf das "Herein", was keine zwei Sekunden später erklang. Ich öffnete die Türe und alle sahen mich an. sofort ging das Getuschel los. Ich verdrehte genervt die Augen.

Michelle:,, Haltet endlich eure Klappe! Oder habt ihr kein eigenes Leben"?!

Knurrte ich aggressiv, woraufhin alle sofort verstummten. Ich setzte mich in die hinterste Ecke und atmete tief durch. Eine Person setzte sich neben mich. Ein herber und dennoch wunderschöner Geruch stieg mir in die Nase und ich brauchte mich nicht zur Seite drehen, um zu wissen das es Luca war. Er atmete tief durch und ich spürte wie sein Blick mich durchbohrte. Er öffnete seinen Mund und begann zu reden. Seine Stimme war so kalt, das ich schlucken musste und mich ängstlich anspannte.

Luca:,, Wir müssen reden. Es geht um uns"!

~He changed it~Où les histoires vivent. Découvrez maintenant