~36. Kapitel~

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Ich schluckte und nickte dann leicht. Ohne etwas zu erwidern stand er auf und ging einfach aus der Klasse. Die Lehrerin sah ihm verdattert nach. Ich bekam ein mulmiges Gefühl im Bauch und packte meine Sachen wieder zusammen.

Luca:,, Beweg dich"!

Brummte er, woraufhin die ganze Klasse kurz zusammen zuckte. Ich stand auf und ging mit gesenktem Blick aus dem Klassenzimmer. Mein Blick schweifte durch ihn Flur und als ich ihn sah, ging ich zu ihm. Er lehnte sich gegen die Wand und tippte auf seinem Handy rum. Als er mich bemerkte, sah er mich kalt an und baute sich vor mir auf. Seine Haltung war angespannt. Er machte mir Angst und ich wäre am liebsten weg gelaufen, aber ich blieb stur stehen. Er kam einen Schritt auf mich zu und ich ging einen zurück. So ging das weiter bis ich die Wand hinter mir spührte. Ich seufzte leise. Immer dieses Klischee!

Luca stand nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt. Erneut musst ich schlucken. Wieso hatte ich Angst vor ihm und wieso war er so? Ich hatte keine Antwort darauf. Luca stützte seine Arme rechts und links von meinem Kopf ab. Ich konnte seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren, als er sich langsam zu mir vorbeugte. Seine Lippen streiften meine Wange und gingen zu meinem Ohr.

Luca:,, Halt dich von mir fern! Du warst bloß eine Wette für mich, also Spiel dich nicht so auf, als wärst du die Königin von allem und jeden. Ich sollte dich ins Bett bekommen, mehr aber auch nicht".

Flüsterte er mir zu. Selbst wenn er leise sprach, klang seine Stimme bedrohlich. Mein Magen zog sich zusammen und meine Augen brannten. Mein Herz schien einen Moment stehen zu bleiben und nun unter seinen eiskalten Worten zu erfrieren. Er entfernte sich quälend langsam von mir und sah mir in die Augen. Ich konnte seinem emotionslosen Blick nicht standhalten, also sah ich zur Seite und atmete tief durch. Ich zitterte am ganzen Körper und wartete darauf, das er ging, doch er stand dort wie angewurzelt. Es schien so, als wollte er eine Reaktion meinerseits, doch ich schlug einfach nur seine Hände weg und rannte los.

Mein Weg führte mich auf die Mädchentoilette, wo ich mich einschloss. Ich weinte leise vor mich hin und hoffte das keiner die Toilette betreten wird, doch mein Schicksal war gegen mich. Die Türe wurde geöffnet und jemand trat ein.

Person:,, Michelle"?

ch antwortete ihm nicht, sondern schluchzte einmal laut. Die Person begab sich mit langsamen schritten auf meine Kabine zu und klopfte. Ich reagierte nicht.

Person:,, Michelle, bitte mach die Türe auf".

Flehte er doch ich ließ ihn nicht rein. Er redete weiter auf mich ein und bittete mich dazu, diese scheiß Türe zu öffnen, doch ich war nicht in der Lage dazu. Ich wollte weder ihn, noch Luca, noch sonst wen sehen. Er gab ein frustriertes Seufzen von sich. Ich atmete tief ein und aus und überwand mich, die Türe dennoch zu öffnen. Vor mir stand ein aufgelöster Domenik, der mich sofort in seine Arme zog.

Dom:,, Nimm ihn nicht ernst... er meint es nicht so".

Michelle:,, Doch".

Sagte ich aufgelöst und entfernte mich von ihm. Luca meinte es genauso wie er es gesagt hatte. Eine Wette mehr nicht. Seine Worte versetzten mir immer noch ein Stich im Herz.

Domenik:,, Michelle, du weißt wie er ist er".

Michelle:,, Wie ist er denn he!? Wie ist er! Sag mir wie er ist"!?

Schrie ich hysterisch und erneut wurde die Toilettentüre aufgerissen. Amy sah uns abwechselnd an. Ihr Gesichtsausdruck wurde sofort bemitleidend und verletzt. Sie zog mich an sich und ich schluchzte in ihr Shirt. Sie entfernte sich nach einiger Zeit wieder von mir und sah mich an.

Amy:,, Shh... alles wird gut".

Flüsterte sie mir zu und ich nickte. Sie schickte Dom weg und zu meinem verwundern hörte er auf sie und verließ die Toilette. Amy nahm ihr Tasche und stellte sie auf das Waschbecken, dann schminkte sie mich ab und fing an mich neu zu schminken, da mein Makeup total verschmiert war.

Wir schweigen uns an, was mir aber auch lieber war. Ich wollte meine Ruhe, was Amy verstand, ohne nachzufragen. Als sie fertig war verließen wir das Klo und liefen durch den Gang. Jeder starrte uns an, doch ich ignorierte die ganzen Blicke auf mir, während Amy sie mit einem kalten Blick alle verscheuchte.

Der Schultag verlief nur drückend und zog sich unnötig in die Länge. Luca würde in einer Stunde vorbeikommen um das Referat fertig zu stellen. Ich gähnte und setzte mich auf die Couch. Ich hatte keine Lust auf Luca und genau genommen wollte ich ihn auch nicht sehen. Seine Ansage war deutlich genug, also mussten wir auch jetzt nicht noch unsere Freizeit füreinander opfern, aber die Schule sah das anders. Wir hatten unsere Lehrerin darum gebeten unsere Gruppe aufzulösen, aber sie wollte nicht. Ich musste da wohl durch. Meine Mutter war nicht zu Hause, was mir aber auch lieber war. Sie sollte mein ganzes Drama nicht mitbekommen. Sie würde sich unnötige Sorgen um mich machen, weil ich ja ihr kleines Mädchen bin. Ich seufzte und atmete tief durch u8nd genau in diesem Moment klingelte es an der Türe.

~He changed it~Where stories live. Discover now