~4. Kapitel~

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Wir kamen an einem Tisch an. Noah schien jemanden zu begrüßen. Mike ließ mich los und musterte mich:,, Willst du nicht hallo sagen"? Fragte sie und wackelte mit den Augenbrauen. Was hatte sie denn jetzt schon wieder?! Ich sah an ihr vorbei und seufzte genervt:,, Nein"! Antwortete ich, warf Kiro, Luca und den anderen am Tisch einen missbilligenden Blick zu, drehte mich um und ging davon. Der Rasen machte es mir nicht gerade leichter mit meinen High Heels lebend hier durch zu kommen.

Aber wieso hasste ich ihn jetzt so? Wieso wollte ich von ihm weg? Was hatte er getan das ich ihn auf einmal so verachtete? Ich seufzte und setzte mich in die grüne Wiese. Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf in den Nacken, dann öffnete ich meine Augen und sah in die Sternendecke die sich über mir aus zu breiten schien. Ein Lächeln spielte um meine Lippen. Es war ein wirklich schöner Anblick.

Ich senkte meinen Blick wieder und sah durch die Menschen. Sie schienen alle viel Spaß zu haben während ich in meinen Gedanken versank. Aus dem Blickwinkel merkte ich wie sich jemand neben mir nieder ließ. Aus Reflex sah ich in diese Richtung und erkannte Luca mit einem roten Becher in der Hand neben mir sitzen. Ich zog eine Braue hoch, doch als er nichts sagte, wendete ich meinen Blick ab und sah wieder zu den Menschen. Eine Stille entstand zwischen uns, die ich weder zu angenehm noch zu unangenehm einordnen konnte. Es war einfach nur eine seltsame Stille.

Luca:,, Ein schöner Abend. Findest du nicht"?

Michelle(lächelte, sieht aber geradeaus):,, Ja".

Luca:,, Wieso bist du vorhin gegangen"?

Michelle:,, Ich weiß es nicht. Irgendwie wollte ich nicht in deiner Nähe sein".

Luca:,, Wegen Montag"?

Michelle:,, Ich glaube schon"?

Luca:,, Du glaubst"?

Ich nickte einfach nur. Ich war mir nicht sicher. Dies Frage, wieso ich so komisch zu ihm war, hatte ich mir eben schon einmal selbst gestellt, aber ich hatte keine Antwort. Irgendwie fühlte ich mich beobachtet, also sah ich zu Luca, doch als ich ihn ansah, sah er schnell weg. Ich nutzte die Gelegenheit und musterte ihn.

Luca:,, Nicht sabbern. Ich weiß das ich gut aussehe".

Michelle(schaut beschämt weg):,, Tust du nicht".

Luca:,, Wieso siehst du dann beschämt weg"?

Michelle:,, Ich konnte deinen Anblick nicht mehr ertragen.

Luca:,, Soll ich gehen"?

Sollte er? Ich war mir nicht sicher. Nachdem ich ihm nach längerer Zeit keine Antwort gegeben hatte, stand er auf. Wollte ich das er geht? Ich atmete tief durch, da ich keine Antwort hatte. Auf nichts. Aus irgendeinem Instinkt heraus hielt ich ihn am Handgelenk fest und hinderte somit das er ging. Ich fühlte mich schuldig. Klar er war nicht gerade der freundlichste Typ, aber ich war auch nicht gerade nett zu ihm.

Er musterte mich ausgiebig und ließ sich dann wieder neben mich fallen. Eine Zeit lang schwiegen wir uns an und saßen einfach nur so da. Ich weiß nicht wie lange wir das taten, doch immer mehr Menschen verschwanden langsam. Ein kühler Nachtwind wehte um meine Nase und verpasste mir eine leichte Gänsehaut. Ich hätte mich wärmer anziehen sollen! Ja hättest du! Klappe!

Wie ich diese innere Stimme manchmal verfluchte. Sie gehört schon zu einem und trotzdem ist die gegen dich, aber was soll man auch anderes erwarten. Die besten Freunde wären wir sicher nicht geworden, außerdem ist es krank mit sich selber zu diskutieren. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und schob die Gedanken weg, dann sah ich zu Luca, der mich bereits ansah. Wie lange er mich wohl schon ansieht? Ein kleines Lächeln schlich sich über meine Lippen und somit auch auf seine.

Ich sah tief in seine wunderschönen blauen Augen und schien mich darin zu verlieren. Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe. Ich wollte meinen Blick abwenden, doch ich konnte nicht. Wir verharrten eine Zeit lang so, bis er mir immer näher kam. Mein Herz schlug immer schneller, und mein Atem beschleunigte sich. Nervösität stieg in mir auf. Was hatte er vor? Will er mich etwa küssen?

Ich spührtebereits seinen warmen Atem auf meiner Haut, was mir wieder eine Gänsehaut machte. Unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt, als jemand plötzlich meinen Namen rief. Es war Mike. Meine Rettung! Sofort sah ich weg und stand auf. Sie kam gerade in ihrem schwarzen Kleid und den High heels auf mich zu gerannt, als ich sah wie sie umknickte und hin fiel. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Es sah wirklich lustig aus. Während ich mich darum bemühte leise zu sein, fing Luca laut an los zu prusten. War ja klar!

Ich ging auf meine beste Freundin zu und half ihr auf. Sie klopfte sich ihr Kleid ab und warf schwungvoll ihre Haare nach hinten, dann schenkte sie Luca noch einen Killerblick. Anscheinend hatte sie sich nicht verletzt, was mich bei high heels und diesem Boden wirklich wunderte, aber es war gut so. Obwohl man ihr an ihrem enttäuschten Blick ansah, das sie sich gerne den Knöchel verstaucht hätte. Wahrscheinlich, damit Noah sie wie eine Prinzessin zum Auto trägt und dann nach Hause bringt. Vor ihrer Haustüre währen sie ausgestiegen, er hätte sie nach oben getragen und so weiter. Wie so eine Märchen-Lovestory halt. Ich persöhlich glaube nicht an sowas. Disney vermittelt einem meiner Meinung nach eine falsche Einstellung Liebe gegenüber, denn genau genommen bringt Liebe dich um. Klar kann sie schön sein, aber sie kann auch verdammt weh tun und sie kann so schnell zu ende gehen. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und wandte mich an Mike, die aber gar nicht mehr da war. Verwundert sah ich mich um, doch ich sah bloß Kiro mit irgendeiner ziemlich knapp angezogenen Blondine. Ich denke mal das Mike mit Noah nach Hause gefahren ist, also machte ich mich einfach auf den Heimweg. Da meine Füße schmerzten, zog ich die High heels aus und lief barfuß die Straße entlang. Man war ich froh so nah an der Stadt zu wohnen, was mir einen langen Fußmarsch ersparte.

Als ich zu Hause ankam öffnete ich die Türe und trat ein. Der Fernseher lief, was bedeutete das irgendjemand zu Hause war. Ich stellte meine Schuhe ab und ging dann ins Wohnzimmer wo ich auf meine Eltern traf. Sofort fiel ich ihnen glücklich um den Hals und schloss sie in meine Arme, was sie herzlichst erwiderten.

Mam:,, Und wie war es mit Luca"?

Michelle:,, Wieso"?

Mam:,, Ja ihr seid doch zusammen auf das Fest gegangen. Wie war es"?

Dad:,, Wieso Luca"!

Ja, mein Dad mochte Luca nicht. Es ist eine längere Geschichte. Punkt ist das er ihn nicht leiden konnte, meine Mutter dafür aber umso mehr.

Mam:,, Ja Luca ist doch jetzt Michelle's Freund".

Dad:,, Michelle"!

Michelle:,, Das stimmt doch gar nicht"!

Mam:,, Also hat er dich nicht geküsst"?

Michelle:,, Warte was"?!

Dad:,, Michelle"!

Ich sah unschuldig zu Dad. Also wollte er mich nur küssen wegen meiner Mam? Wollte er mich denn überhaupt küssen?! Ich atmete tief durch und stand auf, während meine Mutter versuchte den vernichtenden Blicken meines Dad's aus zu weichen. Ich wahr immer noch Papa's kleines Mädchen und das wird wohl auch immer so bleiben, besonders im Thema Jungs. Ich denke aber in diesem Thema lag es an seinem Beschützerinstinkt. So sind Väter halt, aber irgendwie war es süß, auch wenn es nicht wirklich was brachte.

Enttäuscht von meiner Mutter aber besonders von Luca stapfte ich die Treppe rauf in mein Zimmer. Ich schloss die Türe hinter mir und ging ins Bad wo ich mich umzog und mich abschminkte. Zum duschen war ich viel zu kaputt, außerdem taten mir meine Füße höllisch weh. Ich setzte mich auf mein Bett und sah durch den Raum. Ich schüttelte kurz den Kopf und legte mich hin. Ich verstand dieses Verhalten einfach nicht, aber mir soll es recht sein, ich meine was soll ich auch dazu sagen. Wenn Luca sich auf so etwas einließ bitte, aber dennoch enttäuschte es mich. Es bewies mir zwar das ihm nichts an mir liegt, aber es verletzte mich. Ich schloss meine Augen und schlief schließlich mit viel zu vielen Gedanken im Kopf ein.

~He changed it~Where stories live. Discover now