~46. Kapitel~

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Das Klingeln meines Handy's riss mich aus meinem nicht so schönen Schlaf. Während ich mich zur Kommode drehte, leuchtete der Bildschirm immer weiter auf und die Melodie von Rude erklang währenddessen.

Tuuuut

Kennt ihr das, wenn ihr euch einfach nicht bewegen wollt, weil es gerade so schön im Bett ist?

Tuuuut

Oder ihr nichts lieber machen würdet als weiter schlafen, weil ihr total müde seid?

Tuuuut

Wenn ihr jeden der euch stört oder nervt am liebsten umbringen wollt?

Tuuuut

Ich seufzte genervt. Ich wollte doch bloß schlafen und an nichts denken. Früher habe ich das Schlafen wirklich gehasst, aber mittlerweile liebte ich ihn.

Tuuuut

Ich atmete tief durch und drehte mich zu dem nervenden Gerät. Manchmal hasse ich mein Handy!

Tuuuut

,, Ich komme ja schon"!

Schrie ich meinen eigenen Display an. Wow bin ich schlau. Soll er mir jetzt antworten? Ich seufzte und sah auf den Bildschirm. Unbekannt. Eigentlich ging ich bei Unbekannt nie dran, aber irgendwas in meinem Körper sagte mir, das ich abnehmen sollte. Ich hatte ein seltsames Gefühl im Bauch und eigentlich wäre es nicht klug bei einer unterdrückten Nummer ran zu gehen, aber ich war eben neugierig, also nahm ich den Anruf entgegen.

Michelle:,, Mc Clair"?

Person:,, Guten Abend Miss. Spreche ich mit Michelle Mc Clair"?

Nein, Aliens haben mein Handy geklaut und melden sich mit meinem Nachnamen!

Michelle:,, Ja. Mit wem spreche ich"?

Person:,, Doktor Siemens".

Und was wollen sie von mir?

Michelle:,, Was kann ich für sie tun"?

Dr. Siemens:,, Es geht um ihren Lebensgefährten Herr Levine".

Hat der etwas geraucht? Ich habe keinen Lebensgefährten und außerdem wer ist Lev... MOMENT MAL! Luca heißt doch Levine mit Nachnamen. Was hat der jetzt schon wieder angestellt?1 Er ist wie ein keines Kind, man kann ihn keine fünf Minuten alleine lassen!

Dr. Siemens:,, Sind sie noch dran"?

Michelle:,, Eh ja. Was ist denn passiert"?

Dr. Siemens:,, Ihr Freund hatte einen Autounfall und liegt nun unter Überwachung im Krankenhaus".

ÜBERWACHUNG?! Arrrrrggggh, wenn ich den in die Finger kriege kann er was erleben!

Michelle:,, In welchem Krankenhaus liegt er denn"?

Dr. Siemens:,, Naja in dem von dem ich gerade anrufe".

Ach nein, sag bloß? Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen. Ich werde das Gefühl nicht los, das der Typ mich verarschen will.

 Michelle:,, Und das heißt"?!

Fragte ich mit einem leicht genervten Unterton.

Dr. Siemens:,, St. *** ".

Michelle:,, Gut. Ich bin in einer viertel Stunde da".

Brummte ich und legte auf. Ich stiefelte zu meinem Koffer, nahm die Sachen die ich darauf abgelegt hatte und zog diese an, danach trug ich Wimperntusche auf, nahm mein Portmonee und ging nach unten. Wieso rufen die mich und nicht seine Mutter an? Fragte ich mich und winkte einem Taxifahrer. Er hielt neben mir an und ich stieg ein, dann sagte ich ihm die Adresse und er fuhr los.

Während der Fahrt spielte ich nervös mit meinen Fingern und sah aus dem Fenster. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. War es meine Schuld? Hätte ich sanfter zu ihm sein sollen? Ich seufzte und sah auf meine Füße. Irgendwann hielt das Taxi und der Fahrer sagte mir, das wir da seien. Ich nickte, bezahlte und stieg aus.

Mit jedem Schritt, den ich auf das große weiße Gebäude zu machte, wurde mir schlechter. Mein Magen drehte sich und als ich durch die große Eingangstüre trat, wäre ich am liebsten wieder geflüchtet. Ich hasste Krankenhäuser seit meiner Geburt, aber ich musste da jetzt durch.

Mit langsamen und kleinen Schritten ging ich auf die Rezeption zu, an der eine kleine pummelige Frau mit langen rot braunen Haaren saß. Als sie mich erblickte, sah sie mich genervt an und starrte wieder auf ihre Blätte. Wow wie charmant! Dachte ich und ging zu ihr.

Michelle:,, Entschuldigung"?

Frau:,, Mhm"?

Michelle:,, Eh ich würde gerne zu Luca... ehm zu Herr Levine".

Frau:,, sonst noch was"?

Michelle:,, Sagen sie mir doch bitte wo ich ihn finden kann".

Frau:,, Jaja bin ja schon dabei chill ma"!

Was!? Ich sah sie fassungslos an. Wieso redete sie so mit mir und vor allem, wieso saß so eine Person am Empfang?

 Frau:,, Geh mal nach da hinten zu den Tischen. Ich sag dir gleich wo du hin musst".

Ihre Stimme klang gereizt und genervt, also nickte ich stumm und ging zu den Tischen. Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen und beobachtete die tickende Uhr. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die allerdings nur fünf Minuten waren, stand ich genervt auf und ging zurück zum Empfang, wo die Frau doch tatsächlich schlief. Das war doch wohl ein schlechter Scherz!

Michelle:,, Entschuldigung"?

Keine Reaktion.

Michelle:,, Hallo"??

Keine Reaktion.

Michelle:,, HALLO"?!

Sie schreckte auf und sah mich verschlafen an, danach wechselte ihre Miene von schockiert zu wütend, doch bevor sie etwas sagen konnte, sagte ich etwas.

Michelle:,, Ich will jetzt sofort wissen wo ich Herr Levine finde! Und zwar SOFORT"!

Ich funkelte sie böse an. In meiner Stimme schwelgte eine Tonart von Wut, Genervtheit und vorallem Sorge. Ich wollte unbedingt wissen wie es ihm geht. Von der Dame bekam ich erst zehn Sekunden später eine Reaktion, denn sie nickte und tippte in ihrem PC rum.

Frau:,, Zimmer 312, 2ter Stock".

Brummte sie bloß, was mir aber egal war. Schnellen Schrittes ging ich zu den Aufzügen und fuhr in den zweiten Stock. Mit einem Pling öffnete sich die Türe und ich sprintete aus dem Fahrstuhl, doch als ich zwei Polizisten vor einer Türe stehen sah, nahm ich eine gerade Haltung ein und ging erhobenen Hauptes geradeaus weiter, bis ich merkte vor welcher ZTimmernummer sie standen. Etwas schockiert riss ich meine Augen auf und sah auf das kleine Kärtchen, auf dem die Nummer 312 stand. Ich schluckte, wobei mein Mund sich leicht öffnete. Luca wurde von Polizisten bewacht? Mir wurde augenblicklich übel und ich fühlte mich, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggerissen.

1. Polizist:,, Madame ist alles okay"?

Ich konnte nicht reagieren. Mein Kopf war komplett leer und mein Geist wie abgedriftet. Fassungslos starrte ich das kleine Schildchen an, was sich neben der Türe befand.

2. Polizist:,, Ma'am"?

Ich gab erneut keine Reaktion von mir. Ich konnte es einfach nicht glauben. Luca, bewacht, Polizei, Gefängnis? Das war das Einzige was in meinem Kopf geblieben war. Gefängnis. Wieder und wieder wiederholte sich dieses kleine Wort.

2. Polizist:,, Hallo"?

Fragte er nun und legte seine Hand auf meine Schulter. Er rüttelte kurz an mir, was mich zurück in die Realität holte. Ich atmete tief durch und senkte meinen Blick. Eine Träne lief über meine Wange und meine Stimme zitterte als ich redete.

,, Ich w-würde g-gerne z-zu L-Luca Levine... I-ich bin s-seine Freundin".

~He changed it~Where stories live. Discover now