~6. Kapitel~

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Wir gingen immer weiter und waren fast am Eingang als jemand Mike zurück zog und somit auch mich, da ich bei ihr eingehakt war. Sofort sahen wir in diese stechend blau grünen Augen. Sie fixierten Mike, doch diese starrte ihn finster an.

Mike (kalt):,, Noah lass sofort los"!

Noah:,, Mike bitte hör mir zu".

Mike:,, Ein scheiß werde ich tun"!

Noah (fleht sie an):,, Bitte".

Mike:,, Geh weg ich hasse dich"!

Noah:,, Aber Mike bit".

Mike(unterbricht ihn):,, Lass es! Verschwinde"!

Noah:,, Ich dachte du liebst mich".

Mike:,, Dachte ich auch"!

Hass und Liebe liegen so nah aneinander, genauso wie Ring und Mittelfinger. Sie riss sich von ihm los und zeigte ihm den Mittelfinger, dann zog sie mich weiter. Kiro, Luca und die anderen Jungs betrachteten das Geschehen interessiert, doch ich dachte bloß an eins. Mike! Meine beste Freundin sollte nicht wegen so jemandem traurig sein, doch ich war zu schüchtern um ihm vor allen eine Ansage zu machen. Ich war eher die Zurückhaltende und Mike war im Gegensatz zu mir das komplette Gegenteil. Sie war direkt und sagte jedem ihre Meinung. Ich wäre gerne so wie sie.

Eine Hand die vor meinem Gesicht rum schnippte holte mich aus meinen Gedanken. Ich sah Mike fragend an woraufhin sie breit grinste. Sie war also zum Glück noch gut gelaunt. Mehr oder weniger.

Den ganzen Schultag verbrachten wir zusammen, wir hatten es sogar geschafft den Jungs erfolgreich aus dem Weg zu gehen, was mich umso stolzer machte. Vor dem Schulgebäude verabschiedete sie sich von mir, da sie in die entgegengesetzte Richtung musste. Wir umarmten uns und gaben uns einen Kuss auf die Wange, dann ging sie. Ich sah ihr kurz nach und wollte dann selber gehen, doch Luca stellte sich vor mich. Ich sah ihn böse an und wollte an ihm vorbei gehen, doch er hielt mich am Handgelenk fest.

Luca:,, Kein Hallo"?

Michelle:,, Zu dir? Niemals"!

Luca:,, Wieso"?

Michelle:,, Ich weiß das von dir und meiner Mutter! Mit dem Kuss". Fauchte ich ihn an.

Luca (kratzt sich am Hinterkopf):,, Michelle...".

Michelle:,, Geh"! Sagte ich ruhig

Luca:,, Aber".

Michelle:,, Geh"!

Er atmete tief durch und drehte sich dann um. Er kickte einen Stein vor sich her. Ich musterte ihn. Selbst von hinten sah man seine ganzen Muskeln, doch es war mir egal. Ich ging weiter meinen Weg um nach Hause zu kommen. Ich war sauer. Auf ihn, auf meine Mutter und auf mich. Auf mich weil ich ihm vertrauen wollte, weil ich mich mit ihm anfreunden wollte. Ich hätte nie gedacht das er so ist. Stimmt das wusstest du schon! Oh sei leise! Meine innere Stimme nervte mich wirklich.

Vor meiner Haustüre schloss ich auf und ging direkt in mein Zimmer. Es war eh keiner zu Hause. Ich machte schnell meine Hausaufgaben und räumte dann auf. Ich musste mich ablenken. Sofort sprang ich auf und ging in mein Zimmer. Ich zog mir meine Joggingsachen an und ging dann raus. Am besten kriegte ich meinen Kopf frei wenn ich joggte und das würde ich jetzt tun.

Ich lief die Straße entlang zum Park. Der Weg den ich immer lang joggte führte an einem großen See vorbei. Nachdem ich drei Runden drum rum gejoggt war, ließ ich mich erschöpft auf eine Bank fallen und sah auf das ruhig fließende Wasser. Ich schloss meine Augen und regelte meine schnelle Atmung. Ich erschreckte mich leicht als die Bank ein Geräusch von sich gab, also öffnete ich meine Augen und sah zur Seite wo Luca saß. Verfolgt der mich jetzt?! Ich musterte ihn kritisch. Sein Blick hob sich und seine blauen Augen sahen in meine.

Luca:,, Es tut mir leid".

Michelle:,, Was tut dir leid"?

Luca:,, Das mit deiner Mam".

Michelle:,, Mhm". Sagte ich und sah weg.

Luca:,, Es tut mir wirklich leid".

Michelle:,, Kann schon sein".

Luca:,, Michelle...".

Michelle:,, Luca wieso tust du so etwas und entschuldigst dich dann?! Du hast ein Gehirn, also nutz es auch"!

Luca:,, Ja, aber".

Michelle:,, Kein aber". Sagte ich leise.

Er schwieg und sah mich einfach nur an. Ich traute mich allerdings nicht seinen Blick zu erwidern. Wer weiß was dann passierte? Freitag wäre das beinahe auch schief gegangen, wäre Mike nicht gekommen um mich zu retten. Er legte seine Hand an meinen Kinn und zwang mich dazu ihn an zu sehen. Seine Augen spiegelten ein schlechtes Gewissen wieder, während meine Verzweiflung, Wut und auch Trauer darstellten. Er drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn:,, Ich hätte dich auch ohne die Sache mit deiner Mutter küssen wollen". Sagte er und ging. Ich stand dort wie angewurzelt und sah ihm perplex nach, dann fasste ich mir kurz an die Stirn, an die Stelle an der er mich geküsst hatte. Ich schüttelte meinen Kopf und ging weiter. Ich wollte nur noch nach Hause.

Nach einem 15 Minütigen Fußmarsch kam ich zu Hause an. Ich ging sofort hoch in mein Zimmer und schmiss meine Tasche in die Ecke. Ich war immer noch verwirrt, obwohl ich den ganzen Weg darüber nach gedacht hatte. Ich wusste einfach nicht was ich von Luca denken sollte. Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau und das war das was mir nicht gefiel. Ich hatte das Gefühl ihn kaum zu kennen und dennoch fühlte ich mich auf eine seltsame Art und Weise zu ihm hingezogen. Was war bloß mit mir los?! Ich seufzte und sah meine Decke an. Ich musste meinen Kopf frei kriegen, aber eins stand fest. Ich würde nicht noch eine Runde joggen gehen, also stieg ich unter die Dusche.

Das warme Wasser lief über meine Haut und sofort breitete sich ein wohliges Gefühl in mir aus. Ich atmete tief durch und entspannte mich total. Mein Kopf stellte sich aus und meine innere Stimme gab Ruhe. Endlich. glücklich stieg ich aus der Dusche und wickelte ein Handtuch um meinen Körper, dann ging ich in mein Zimmer, zog mir frische Unterwäsche, eine Jogginghose und ein Top an. So setzte ich mich dann auf die Couch. Ich schaltete den Fernseher ein und suchte dann nach einem geeignetem Programm. Irgendwann gab ich es dann doch auf. Ich holte eine DVD raus und legte sie ein, dann legte ich mich auf die Couch.

Mitten in der Nacht wurde ich wach. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich schaltete den Fernseher aus und ging die Treppe rauf in mein Zimmer, wo ich mich in mein Bett legte, vorher antwortete ich aber noch Mike, die mir geschrieben hatte. Sie wollte wissen wie es mir geht.

Ich kuschelte mich in meine warme Decke und drückte meinen Kopf sanft in mein Kopfkissen, dann schloss ich meine Augen. Es dauerte etwas bis ich dann endlich in einen traumlosen Schlaf verfiel.

~He changed it~Where stories live. Discover now