Kapitel 19

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*Flashback*
,,Jaydeen!". Ich machte meine Augen auf und schlüpfte aus meinem Bett raus. ,,Ja, Mama?". Ich lief die Treppen runter, direkt in die Arme meiner Mama. ,,Weißt du wie sehr ich dich liebe, mein kleiner?". Sie strahlte mir entgegen und dennoch konnte ich in ihren Augen ein leichter Funke Trauer sehen. Ich nickte heftig. ,,Du hast mich sooooo sehr lieb!!", ich breitete meine Arme so weit es ging aus. Meine Mutter lachte. Sie hob mich hoch und zusammen gingen wir in die Küche. Sie machte mir einen Kakao und sich selbst einen ekligen Kaffee. Wie kann man nur sowas trinken? ,,Mein Schatz. Ich muss heute mit Papa weggehen. Ich weiß nicht, ob ich wieder kommen werde. Aber ich werde alles mögliche machen, damit ich schnell wieder bei dir bin.". Ich sah sie geschockt an. Ich wusste nicht, was meine Eltern genau machen werden. Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich will nicht, dass du schon wieder gehst. Elenita ist schon gegangen. Du sollst bleiben.". Ich fing an zu weinen. Elenita war meine kleine Schwester. Sie ist eines Tages nicht mehr nach Hause gekommen. Meine Mutter kam zu mir. ,,Elenita wird vielleicht heute zurückkommen. Aber ich kann es dir nicht versprechen. Jayjay, bitte hör auf zu weinen. Du weißt, dass ich es nicht mag. Ich will dich lächeln sehen. Deine kleine Grübchen sehen.". Sie lächelte mich an und fing an mich zu kitzeln. Ich musste automatisch lachen. Zusammen gingen wir in das Wohnzimmer und schauten noch etwas Fernsehen. Dann kam mein Vater rein. ,,Aurora. Du bist schon wieder bei ihm! Du sollst ihn doch nicht verhätscheln!". Er sah meine Mutter mit bösem Blick an. Ich wurde sauer, rannte zu meinem Vater und schlug ihn. ,,Mama hat mich getröstet. Mama hat mich lieb. Du nicht! Du nimmst mir Mama weg!". Ich sah ihn böse an. Meine Mutter kam auf mich zu. ,,Hey, Liebling. Wie war dein Tag?". Sie sprach mit meinem Papa in einem lieblichen Ton und küsste ihn auf die Wange. Er sah sie liebevoll an. ,,Es tut mir leid, Schatz. Er war anstrengend. Bist du bereit für die Sache?". Ich spürte, dass irgendwas nicht in Ordnung war, also umarmte ich die zwei ganz fest. Ich hörte sie lachen. ,,Ich hab dich lieb mein kleiner Schatz.", sagte meine Mutter zu mir. Ich lächelte über beide Ohren. Wir verbrachten noch ein wenig Zeit miteinander, bis ich müde wurde und meine Eltern mich ins Bett brachten. Meine Mutter küsste mich auf die Stirn. ,,Ich will nicht, dass du gehst...Bitte bleib hier!".   ,,Mein Schatz. Ich bin immer bei dir, in deinem Herz. Du trägst meine Liebe in dir. Immer wenn du in den Spiegel schauen wirst, stehe ich hinter dir und zeige dir wer du bist. Du bist stark, Jaydeen. Du trägst so viel Liebe in dir. Lass dir diese Liebe niemals wegnehmen. Ich liebe dich.". Damit verabschiedete sie sich. Mein Papa wünschte mir eine gute Nacht und machte noch mein kleines Nachtlicht an, sonst würde ich noch wach werden. Hätte ich damals nur gewusst, dass sie sich damit verabschiedete und das für immer....

Ich wurde wach, als ich ihre kleine Hände auf meinem Gesicht spürte. ,,Hey...es ist alles okay...bitte hör auf zu weinen...". Erst jetzt bemerkte ich, dass meine Wangen nass sind. Ich war überfordert. Ich wollte nicht vor ihr weinen. Sie sollte doch denken, dass ich stark bin. Ich stand also auf, zog mich an und rannte schnell aus dem Haus. Ich konnte mir denken, wie verletzt Lilou sein würde wenn sie weiß, was ich jetzt mache. Ich fuhr also zum Treffpunkt. ,,Ach Jaydeen. Ich hätte nicht gedacht, dass du auftauchen wirst. Aber jetzt wo du ja da bist, wird das alles noch spaßiger.". Wir machten unseren Handschlag und ich trug mich in die Liste ein. Zuerst Autorennen und danach Boxkampf. Ich brauchte jetzt einfach Ablenkung. Ich stieg in mein Auto und wartete bis die Flagge nach unten geschwungen wurde. Als es soweit war, drückte ich aufs Gas und fuhr bis zum Ziel. Es war ein Kopf an Kopf Rennen, jedoch gewann ich mit einem minimalen Vorsprung. Wir fuhren zum Stellplatz und schlugen ein. Wir lachten und gingen in die Lagerhalle. Wir gingen in die Umkleide und zogen uns um. Wir gingen mit Boxhandschuhen, einem Handtuch und einer Wasserflasche raus. Draußen herrschte schon ein Kampf. Ich sah auf die Liste, da ich wissen wollte mit wem ich kämpfen würde. Ich kämpfte mit Jake Dollin. Er war so alt wie ich und war auch Sohn eines Mafiabosses, jedoch war dieser nicht so erfolgreich wie mein Vater. ,,Aha. Jaydeen Black.". Ich setzte meine kalte Miene auf und drehte mich um. ,,Die Black Mafia gegen die Dollin Mafia. Das wird doch lustig. Und leider auch ein Kinderspiel für mich.". Man konnte in meiner Stimme die Verachtung raushören. Er sah mich böse funkelnd an. ,,Und? Hat dein Vater schon wieder einen Auftrag verkackt?", ich lächelte ihn provozierend an. ,,Das stimmt nicht! Der Kunde hat es verkackt! MEIN VATER HAT DAMIT NICHTS ZU TUN!!!", schrie er durch die ganze Lagerhalle. Alle schauten zu uns. ,,Black und Dollin, bitte in den Ring bevor ihr auch dort prügelt.". Ich nickte und staß für extra mit der Schulter gegen seine. Wir gingen zusammen in den Ring und bereiteten uns vor. Jase stand plötzlich hinter mir. ,,Du schaffst das. Ich hab paar Infos für dich. Er hat eine angebrochene Rippe auf der rechten Seite.". Ich sah ihn dankend an und es gongte. Wir stellten uns in Kampfposition und es fing an. Er kämpfte wacker mit, jedoch traf ich bei der nächsten Gelegenheit seine Rippe auf der rechten Seite. Er ging stöhnend zu Boden und ich hielt seine Hände fest. ,,3..................2...................1...........Black hat gewonnen!". Ich stieg mit einem lächeln von ihm runter und sah mich um. Ich spürte einen stechenden Blick auf mir. Ich suchte nach der Person und fand sie auch schnell.

Lilou stand mit weit aufgerissen Augen und ihrer Hand vor dem Mund hinten und hatte Tränen in den Augen. Ich sah sie traurig an. Ich stieg runter und wollte zu ihr, als ich sah, dass sie raus rannte und Jason schnell hinterher. Ich wurde direkt traurig und in mir breitete sich Schmerz aus. Das hat keinen mehr Sinn. Ich setzte meine kalte Miene auf und ging auf die Tribüne. Ich war wie immer erster und gewann 50.000.000 $. Ich war in dem Moment richtig stolz auf mich, jedoch kam mir dann der Gedanke im Sinn:,, Lilou sprintet auf mich zu, fällt mir in die Arme und wir küssen uns. ,,Ich liebe dich,Jaydeen.". Ich schüttelte meinen Kopf. Wieso denke ich über sowas nach? Sie darf mir nichts bedeuten. Ich ging in die Umkleide und zog mich um. Ich war einer der ersten die fertig waren und ging zu meinem Auto. Als ich los fuhr, bekam ich einen Anruf. ,,Ja?". ,,Jaydeen, hier ist Jason. Lilou hat sich im Haus versteckt und ich finde sie nicht mehr. Ich höre überall ihr weinen und ihre Schluchzer. Bitte komm sofort nach Hause.". Ich legte auf und raste nach Hause. Jasons Auto stand mitten in der Einfahrt. Genauso wie er parkte ich mein Auto und rannte ins Haus. ,,Jason. Bitte sag mir, dass du sie gefunden hast. Ich will nämlich nicht ausrasten.". Ich sah ihn hoffnungsvoll an, jedoch wurde ich anhand seiner Stille und seines Kopf senken enttäuscht. Ich seufzte. ,,Okay...du suchst oben und im Garten. Ich suche hier und im Keller. Bist du sicher, dass sie hier im Haus ist?". ,,Ja, sie ist mit mir zurückgefahren und ist dann ins Haus gerannt. Ich bin direkt hinterher und seitdem ist sie weg.". Ich nickte. Wir machten uns auf die Suche. Ich suchte das ganze Wohnzimmer ab. Jason meinte, dass er überall ihr weinen und ihr schluchzen hören könnte. Ich blieb also still im Wohnzimmer stehen und lauschte. Hier war nichts zu hören, also ging ich in die Küche. Ich durchsuchte die ganzen Schränke, in die sie hätte reinpassen können. Hier war wieder nichts. Ich lauschte auch hier, aber hörte sie nicht. Ich ging in den Flur rein. Entweder war sie in meinem Büro oder sie war im Keller. Ich entschied mich für mein Büro. Ich ging an die Tür. Bitte Lilou, sei da drinnen... Jason sah da nicht rein, da es ihm nicht gestattet war, da rein zu gehen. Ich öffnete die Tür und sah rein. Ich schloss die Tür hinter mir und spürte ihre Präsenz. ,,Lilou? Bitte komm raus...". Ich sperrte die Tür ab und ging zu meinem Schreibtisch. Ich hörte einen Schluchzer. Ich wusste mir nicht anders zu helfen, also fing ich an zu singen. Ich sang Hurt von Christina Aguilera. Ich weiß, untypisch für einen Mann, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Als ich beim Refrain war, hörte ich wie sie leise mit sang und immer lauter wurde. Ich stand leise auf und ging zum Schrank. Ich öffnete ihn und sah eine verschreckte Lilou. Sie sah mich verschreckt an. Sie öffnete ihren Mund, schloss ihn dann aber wieder. ,,Es tut mir leid...". Sie sah mich nur an. Sie sagte nichts. Ich ging ein wenig vom Schrank weg und sie kletterte raus. Sie hatte ein Hemd von mir an und eine Leggings. Ihre blonden Haare hatte sie in einen halben Dutt gesteckt, an welcher eine geflochtene Strähne runter ging. Sie hatte anscheinend Make-Up drauf, da alles verschmiert war. Ihre Augen waren rötlich und ein wenig angeschwollen. 

Lilou hielt ihre Ärmel fest. Ich wusste nicht was ich machen soll. ,,Wieso hast du dich versteckt? Wieso bist du in meinem Büro? Wieso warst du dort? Wieso bist du abgehauen?". Während ich den letzten Satz aussprach, wurde sie sauer. ,,Willst du mich verarschen? Ich bin abgehauen? ICH?! Du bist von morgens früh abgehauen! Und warum? Weil du geweint hast?! DU HAST MICH ALLEINE GELASSEN! DU HAST MICH WEGGESTOßEN ALS ICH DICH TRÖSTEN WOLLTE! UND JETZT SAGST DU MIR; DASS ICH ABGEHAUEN BIN!?!?!?!?!?!?!?HALT DEINE VERFICKTE FRESSE!". Sie zog sich das Hemd aus und schmiss es mir ins Gesicht. Dann ging sie zur Tür und schloss es mit dem Schlüssel auf, den ich dummerweise in dem Schloss gelassen habe. Bevor sie raus lief konnte ich rote Streifen am Arm erkennen. ,,Lilou...dein Arm...". Ich sah sie traurig an und ihr liefen Tränen übers Gesicht. Sie rannte raus und lief zur Treppe. Ich lief ihr hinterher und bevor wir bei der Treppe waren, brach sie zusammen und fiel in meine Arme. Oh man, Lilou...Ich bin schuld daran... ich bin schuld, wenn du deine Augen nie wieder öffnen wirst...ich bin dein Mörder....ich hab dann dein Leben auf dem Gewissen.... Mit diesen Gedanken rannte ich nach oben in mein Zimmer und rief den Arzt. Dieser schloss sie an Geräte an und legte ihr eine Sauerstoffzufuhr an. Ich blieb die ganze Zeit bei ihr am Bett, bis dann der Anruf kam....

Entführt von ihm?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt