Kapitel 12

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*Lilou von hinten*

Das letzte was ich hörte war, wie Jase panisch nach Jaydenn rief. Danach fiel ich in ein dunkles schwarzes Loch...

Jase's Sicht

Lilou brach vor meinen Augen zusammen. Ich bekam Panik. Sie sah so blass aus. Ich wusste nicht was ich tun soll. Zum Glück hab ich sie rechtzeitig aufgefangen. Ich hob sie hoch und legte sie auf mein Bett. Atmet sie noch?! Schlägt ihr Herz noch?! Wann hat sie zum letzten mal was gegessen?! Ich kontrollierte alles und stellte zum Glück fest, dass sie noch atmete. Ich rannte zur Tür raus und stürmte bei Jaydeen ins Zimmer rein. Er war gerade mit Victoria am rummachen. ,,Jaydeen! Ich brauche Hilfe. Bzw Lilou braucht Hilfe!! Sie ist...." Bevor ich aussprechen konnte, sprang er aus dem Bett und rannte in mein Zimmer. Ich sprintete hinterher und sah wie er sie hochheben wollte.

Ich rannte rechtzeitig zwischen den beiden und sagte:,, Lass das lieber sein. Sie hat Angst vor dir....Ich will nicht, dass sie wieder weint.." Ich sah Lilou traurig an und merkte wie sich langsam Tränen in meinen Augen ansammelten. ,,Vergiss es, du Spast. Sie gehört mir. Das weißt du." Er sah mich streng an und ich wusste was das heißt. Ich sank meinen Kopf und ging einen Schritt zurück. Er hob sie hoch und brachte sie in einen anderen Abteil des Hauses. Es war der Abteil, wo man die verletzten Jungs unterbringt. Er lag sie auf das Bett und klingelte bei Sanchez durch. Dieser kam in Windeseile. ,,Wer ist diesmal verletzt?" ,,Du musst sie versorgen. Sie ist zusammengebrochen. Wir wissen nicht warum. Kannst du herausfinden, was bei ihr los ist?" ,,Ehm...klar...Wann hat sie zum letzten mal gegessen? Hat sie irgendwelche Allergien?" Sanchez sah Jaydeen fragend an. Dieser wusste nicht was er sagen sollte, ich aber schon. ,,Das letzte mal war, glaub ich,  vor 2 Tagen. Sie hat eine Insektenstich Allergie, jedoch bezweifle ich, dass dies relevant ist." ,,Oke. Danke für die Infos."

Wir wurden rausgeschickt. Jaydeen sah mich an, jedoch sagte er nix. ,,Was guckst du so blöd? Geh einfach zu deiner Schlampe zurück. Du interessiert dich doch gar nicht für sie. Siehst du nicht wie dünn sie ist?! Dann sagst du noch, dass sie nix essen darf. Es ist deine Schuld!" Während ich das sagte, liefen mir Tränen runter. Ich merkte, dass Jaydeen sich anspannte. Er sah kalt aus, jedoch konnte ich erkennen, dass es ihm leid tat. Er war immerhin mein bester Freund, seitdem wir klein waren. Ich bin mit ihm aufgewachsen. Er ging an mir vorbei, rammte mich dabei an der Schulter und murmelte irgendwas.

Nach einer Stunde kam Sanchez raus. ,,Sie ist stark unterernährt. Ihre Organe geben bald auf. Ihr Herz schlägt nicht mehr so stark, wie es eigentlich sollte. Du solltest darauf achten, wann sie ist und wie viel. Es muss nicht viel sein. Ein bisschen reicht schon. Ihr dürft sie aber nicht unter Druck stellen. Ich hab etwas herausgefunden, was leider der Ärztlichen Schweigepflicht unterliegt. Sie fragt die ganze Zeit nach dir. Du solltest reingehen. Wenn was passiert und sie noch mal ohnmächtig wird,  müsst ihr mich benachrichtigen. Ihr BMI liegt bei 15. Pass auf sie auf ja? Sie hält nicht viel aus." Ich verabschiedete und bedankte mich bei Sanchez und ging ins Zimmer. Sie lag an vielen Kabeln angeschlossen im Bett. Die Augen waren geschlossen. Sie hatte eine Sauerstoff Zufuhr in der Nase. Sie sah so schwach und verletzlich aus. Mir brach es das Herz sie so zu sehen. Ich ging zu ihr ans Bett und nahm ihre Hand. Wie auf Knopfdruck öffnete sie ihre Augen und sah mich an. Sie versuchte zu lächeln, jedoch missglückte es ihr. Ich bemerkte erst das ich weinte, als sie ihre Hand an meine Wange legte und beruhigend auf mich einredete. ,,Es ist okay, Jase..." Sie sah mich aufmunternd an. Ihre Augen leuchteten im Licht. Ich nahm sie fest in den Arm und weinte mich aus. ,,Mach das nie wieder hörst du?!" Sie nickte nur stumm. ,,Darf ich zurück in dein Zimmer?...Ich will nicht hier bleiben..." Ich nickte und holte Sanchez damit er alles nochmal kontrollieren konnte.

Nachdem alles kontrolliert war und wir grünes Licht bekamen, gingen wir zusammen wieder zurück zum Wohnzimmer. Dort lenkte ich sie in die Küche und fing an Essen zu suchen. Dabei sah ich aus dem Augenwinkel, wie sie Panik bekam und skeptisch meinen Bewegungen folgte. ,,Lilou, Süße, du musst was essen. Es muss nicht viel sein, aber wenigstens etwas...Ich will dich jetzt nicht verlieren...Wie soll ich es dann mit Jaydeen aushalten?" Sie fing an zu kichern. ,,Wie hast du es denn vorher ausgehalten?" ,,Gar nicht. Ich bin fast gestorben!" Während ich dies sagte, machte ich eine theatralische Bewegung. Sie lachte noch mehr. Ich holte die Pizza aus dem Ofen. Ich legte sie ab und wartete bis sie kühl würde. ,,Ich hab keinen Hunger. Kann ich nach oben?" Sie drehte sich um und versuchte aus der Küche zu kommen, aber ich zog sie schnell genug zu mir. ,,Vergiss es Lilou. Du wirst jetzt mit mir essen. Mindestens ein Stück okay? Ohne es dann wieder auszukotzen..." Sie überlegte. Sehr lange...zu lange....Ich küsste sie auf die Wange. Dabei zuckte sie zusammen. Ich entschuldigte mich und umarmte sie leicht. Sie ließ es nach einer Zeit zu und meinte dann, dass es okay sei.

Bevor wir essen konnten, sah ich wie sie mit ihren Haaren kämpfte. ,,Soll ich dir was zeigen? Ich kenne da einen Trick." Sie nickte und kam kurz mit mir ins Bad. Ich fing an ihre Haare zu zwei Zöpfen zu flechten.  Nach 10 Minuten war ich fertig und sie staunte im Spiegel. ,,Woher kannst du sowas?" Ich erzählte ihr, dass ich damals meiner kleinen Schwester immer Zöpfe flechten musste, damit sie diese ihren Freunden zeigen konnte. Wir gingen dann zusammen runter und aßen zusammen. Naja...Zumindest hab ich alles gegessen und sie nur ein kleines Stück. Aber das ist wenigstens ein Anfang. Ich machte ihr noch einen Kaffee und wir setzten uns auf die Terrasse. Wir schauten der Sonne beim untergehen zu. Wir fingen an über unser Leben zu reden, was wir alles schon erlebt hatten usw. Nach ungefähr einer Stunde kam Jaydeen. ,,Jase. Du hast einen Auftrag. Jason wartet im Auto auf dich." Ich nickte, gab Lilou einen Kuss auf die Wange, begleitete sie ins Zimmer, deckte sie zu und verabschiedete mich von ihr. Dann ging ich raus. Wir mussten einen unserer Kunden finden und das Geld holen, welches er uns noch schuldete. Wir fuhren zu seinem Haus und gingen rein. ,,Josh. Wo ist das Geld? Mr. Black will nicht mehr warten. Er hat dir genug Zeit gegeben." Jason sagte dies in einem aggressiven Unterton. ,,Was? A...aber...Ich hab es nicht ganz..." Josh war ein Familienvater. Doch was seine Familie nicht wusste: er führt ein Doppelleben. Er hat bei uns eine große Lieferung von Waffen bestellt. Wofür wissen wir nicht. Wir fragen auch nicht nach. Das ist auch nicht unser Job. Josh schuldete uns noch 10.000€. ,,Ich hab jetzt 8.000€. Kann ich euch den Rest in einer Woche geben?" Man sah dem Mann die Panik an. ,,Ja, ist okay. Gib uns das Geld und wir kommen in einer Woche." ,,Aber denk dran, wir sehen dich. Versuch nicht abzuhauen." ,,Ja...." Er ging ins Wohnzimmer rein, man hörte Schubladen aufgehen. Nach paar Minuten kam er mit 8.000€ Bar. Wir gingen direkt raus und fuhren in die Halle. Dort legten wir das Geld ins Büro und gingen trainieren.

Kurz vor Mitternacht machten wir uns aufm Weg nach Hause. Nachdem Jason das Auto in der Garage geparkt hat, gingen wir zu Jaydeen und erzählten ihm alles. ,,Wer von euch Idioten ist so schnell eingeknickt?!" Ich wollte mich stellen, jedoch kam mir Jason zuvor. ,,Ich war's." ,,Jase, geh zu Lilou. Ich muss mit Jason reden." Ich nickte und ging direkt in mein Zimmer. Lilou lag ausgebreitet im Bett. Ich fing an zu lächeln als ich sah, dass sie sich an mein Kopfkissen klammerte. Ich zog mich bis auf die Boxershorts aus und legte mich zu ihr ins Bett. Zum Glück hab ich dort geduscht, sonst hätte sie mich nicht angefasst. Sie taste sich leicht vor und klammerte sich dann an mich. Ich gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und schlief mit ihr in meinen Armen ein.
Meine süße Lilou... 

Entführt von ihm?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt