Christmas

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*Yana's Sicht*

Aiden. Ich hasste ihn. Ich konnte es nicht in Wort fassen wie sehr ich

ihn hasste, verabscheute und zusammenschlagen könnte. Er hat mir meinen Hund genommen. Er hat ihn erschossen. Dust hatte mit diesem ganzen Streit nichts zu tun und er hat ihn erschossen. Hätte auf Dad gezielt, hätte ich es noch verstanden, aber wieso er Dust auswählte, konnte ich nicht verstehen. Ich wünschte Aiden alles Pech dieser Welt. Er soll leiden bis er stirbt. Nichts anderes hatte er in meinen Augen verdient. Nichts. In mir war permanent diese Wut. Ich konnte es nicht beschreiben und ich glaube das kann jeder verstehen, der ein Tier besaß, dem er näher stand als der eigenen Familie. Dust war da, egal was war. So kitschig es klingt. Ich habe Dust einäschern lassen und seine Asche zu einem kleinen Edelstein pressen lassen. Diesen habe ich in einen Anhänger für eine Kette einsetzten lassen und auf die Rückseite den Namen meines toten Hundes eingravieren lassen. Die Urne mit der Restasche stand momentan auf einem Sideboard in unserem Apartment in New York. Auf der Urne selbst, stand ein Spruch, den Dylan ausgesucht hatte.

Nicht ist gewisser als der Tod, nichts ist ungewisser als seine Stunde.

Er passte gut zu Dust's Tod. Eine Woche blieb uns allen noch in New York. Dann wäre heilig Abend und somit würden wir spätestens an Silvester wieder in Washington DC sein. Die Jungs wollten Weihnachtsmärkte besuchen und feiern gehen, um mich abzulenken. Doch das gelang ihnen nicht. Mir fehlten die Spaziergänge, die mich zu Dust's Zeiten immer nervten. Mir fehlten die Hundehaare, die damals in jedem Kuchen unerwünscht waren. Mir fehlte Dust. Gerade jetzt wo es wieder schneite, dachte ich zurück, wie die Jungs Dust raustragen mussten, weil er den Schnee und die Kälte gehasst hatte.

"Yana komm schon!"-Dylan.

"Was?"-ich.

"Lass uns jetzt bitte mal raus gehen"-er.

"Ja dann geht doch"-ich.

"Wir haben ein Meeting mit Smith und Leroy"-mein großer Bruder.

"Die werden wohl verstehen, wieso ich nicht erscheine, wenn vor zwei Wochen mein Hund auf offener Straße erschossen wurde"-ich wütend.

"Geht ruhig. Ich bleib bei ihr"-Charlie seufzend. Die Jungs sahen mich besorgt an und verschwanden dann. Charlie setzte sich zu mich auf die Couch und zu mich an sich.

"Die Polizeiwache hat angerufen. Es tut ihnen sehr leid, was mit Dust passiert ist und sie haben eine Frage an dich. Du sollst so bald wie möglich bei ihnen auf dem Revier dich melden"-er. Ich sah erschrocken zu ihm hoch.

"Hab ich was falsch gemacht?"-ich geschockt. Er schüttelte den Kopf und lächelte mich an. Ich kuschelte mich an seine Brust und starrte aus dem großen Fenster auf die von Schnee bedeckte Stadt.

"Dann lass uns heute aufs Revier fahren. Hauptsache nicht dahin wo die anderen Jungs sind"-ich.

"Wieso nicht?"-Charlie verwundert.

"Die Jungs reden zu viel über ihn. Über ihn und die Ärsche die mir ihn nahmen"-ich. Wieder musste Charlie seufzen. Er küsste mich auf die Stirn und stand auf.

"Na komm. Von nichts kommt nichts"-er. Ich nickte und zog mir schnell eine Jeans an. Dicke Winterschuhe und Mantel übergezogen und fertig. Wir gingen raus in die Eiseskälte und fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Richtung Polizeiwache.

*Sicht von Unbekannt*

Ich ging über dem Betonfußboden und sah von einer Gittertür zu anderen. Die armen lebten wie Sträflinge, waren aber unsere Partner. Sie taten mir leid. Naja, vielleicht wird ja bald einer von ihnen Freiluft schnuppern dürfen. Ich schloss die beiden vergitterten Türen der leerstehenden Boxen. Vor zwei Wochen verließen zwei Wunderpferde das Polizeirevier, weil sie erfolgreich ihren Einsatz beendet hatten. Yunker und Quentin hießen der Fuchs und der Schimmel. Beide waren super trainiert und vertrauen deren Reiter blind. Meine Kollegen waren sehr angetan von dem Fuchs, denn er war in heiklen Situationen, die im Training nachgestellt wurden, immer ruhig geblieben. Hinzu kam, das es sich um einen sehr jungen Hengst hielt und nicht etwa um einen alten Wallach. Es war echt faszinierend wie dieses junge Mädchen das große Pferd steuerte. Mein Weg führte weiter über den Beton. Ich öffnete mit meinem Dienstschlüssel das große Vorhängeschloss und trat ein in die stärkste Waffe unseres Revier. Zügig ging ich über den Beton und verließ auf der anderen Seite, dieses in die länge gezogenen Raums, durch eine große Tür dieses Abteil. An dem Empfangstresen saß meine Kollegin.

A new lifeWhere stories live. Discover now