Erinnerungen werden geweckt

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"Super! Wir sind begeistert von eurer Leistung! Die Messe wurde auch von vielen weiblichen Besuchern besucht und ihr habt eich sehr professionell verhalten! Auf alle Fälle weiter so."-Smith.
"Wir haben bereits neue Termine und da Yana's Anwesenheit auch sehr erwünscht war, werden einige Termine gerade sie betreffen"-Leroy. Mit großen Augen sah ich Leroy an.
"Einmal wird da eine Pferdemesse sein, wo ich Yana für eingeplant habe, natürlich werdet ihr Jungs sie begleiten. Dann ist da ein Interview das nur Yana und Dylan betrifft, ein Interview das nur die Jungs betrifft und ein Interview was nur Kyle, Dylan und Charlie betrifft uns eine Fußballverstanstaltung die in erster Linie Charlie und Kyle betrifft "-Leroy.
"Das wird eure erste kleine Rundreise. Als erstes wird das Interview mit Dylan und Yana in Chicago stattfinden. Danach ein Interview mit euch Jungs in Dallas. Dann geht es zur Pferdemesse nach Phoenix wo wir auch Pferde von dir hin liefern werden, wenn du möchtest Yana. In Atlanta ist dann das mit dem Fußball und zum Schluss für die Jungs von All right in New York das Interview. Von da aus ist euer Direktflug nach Washington."-Smith.
"Wir haben volles Programm"-stellte Timo fest.
"Das alles in vier Wochen. Wird hart"-Mitchell.
"Aber lustig"-Justin lächelnd.
"Endlich kommt Aktion in unser Leben"-Charlie.
"Yana, möchtest du irgendwelche speziellen Pferde auf der Messe haben?"-Smith.
"Nur Yunker"-ich. Leroy notierte es.
"Was ist mit der Schule?"-Dylan.
"Ich kann sonst die Unterlagen die die Lehrer geschickt haben mir angucken und Yana und Louis dementsprechend Jungs zu ordnen."-Mitchell.
"Stimmt. Wir haben alle einen Abschluss, wenn auch nicht den besten"-Justin grinsend.
"Okay. Eine gute Idee"-Leroy. Damit war die Sitzung beendet.

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"Habt ihr alles?"-Peter. Ich fasste Dust's Leine noch etwas kürzer.
"Ja"-Louis. Wir liefen durch die Flughafenhalle. Zügig. Nur nicht gesehen werden. Einige Mädchen liefen auf die Jungs zu und machten ein zwei Fotos. Doch es war sehr überschaubar. Kurze Zeit später saßen wir im Taxi zu unserem Hotel.
"Charlie, Justin, Dylan und Yana? Stimmt das?"-Peter.
"Jap"-Justin
"Dementsprechend Kyle, Timo, Louis, Marlene und Mitchell"-Peter.
"Ja"-Kyle.
"Gut. Hier eure Zimmerschlüssel. Um 17:00 Uhr hole ich euch ab. Das Interview beginnt um 20:00 Uhr."-Peter. Wieder nickten wir und fuhren mit dem Fahrstuhl in den 17ten Stock. Von hier aus hatte man einen schönen Überblick über Chicago. Louis' Freundin würde bis Phoenix uns begleiten und von da aus mit Yunker zusammen nach Hause fahren. Ich bezog ein Vierbettzimmer mit Charlie, Justin und Dylan. Seit der Besprechung mit Smith und Leroy waren gerade mal vier Tage vergangen. Alles ging Schlag auf Schlag. Man hatte kaum Zeit um nachzudenken. Man machte es einfach. Erschöpft ließ ich mich auf das Bett fallen. Dylan setzte sich neben mich. Er teilte sich mit mir das Doppelbett, da er es noch nicht erlaubte, dass ich mir mit Charlie ein Bett teilte. Zwischen meinem und Charlie's Bett war einen halben Meter Platz. Diesen füllte Dust's Hundekorb aus.
"Jungs. Ihr wir haben nicht viel Zeit. Der erste sollte schon mal duschen"-ich.
Justin nahm seine Sachen und verschwand im Badezimmer, Dylan ging noch mal in das andere Jungszimmer um irgendwas mit Louis zu besprechen und ich legte meinen Kopf auf Charlie's Bauch. Er lehnte sich gegen das Kopfende seines Bettes und sah mich an.
"Erschöpft?"-er.
"Ja, irgendwie schon. Der Flug, die Umstellung. Das Dust mit rum wuselt macht es nicht leichter und ich Bange vor dem Interview"-ich.
"Ach komm schon. Du brauchst kein Lampenfieber zu haben"-er.
"Das sagst du. Aber du standest auch schon vor tausenden und konntest dich versingen, trotzdem haben dich alle angehimmelt."-ich. Ihm entwich ein heiseres Lachen, ehe er seine Lippen auf meine legte. Augenblicklich beruhigte ich mich wieder.
"Bin fertig. Der nächste kann duschen"-Justin und kam in Boxershorts bekleidet aus dem Bad. Ich stand auf, schnappte mir meine Sachen und sprang schnell unter die Dusche. Danach zog ich mir Unterwäsche an und föhnte meine braunen Haare. Ich schminkte mich dezent und zog mir dann einen bordeauxroten Rock an, der mir bis zur Mitte der Oberschenkel reichte und eine lockere weiße Bluse die ich leicht in den Rock steckte. Ich knöpfte oben sie nicht ganz zu, um nicht allzu streng auszusehen. Dazu trug ich flache schwarze Stiefeletten und eine schwarze Lederjacke. Ein wenig Schmuck, fertig.
"Du siehst umwerfend aus!"-Charlie und umarmte mich als ich aus dem Bad kam.
"Danke"-ich und wurde rot.
"Hey ich hab drüben geduscht. Yana du siehst super aus!"-Dylan der gerade ins Zimmer kam. Ich lächelte ihn nur schwach an.
"Komm schon Kleine. Du wirst es überleben"-er und schloss mich in die Arme.
"Ich wollte mich eigentlich im Hintergrund eures Lebens halten"-ich.
"Keine Sorge, wie passen auf, das du nicht zu sehr im Fokus bist."-er. Ich nickte und sah an ihm herunter. Tief sitzende Jeans, weißes T-Shirt und eine goldene Kette um den Hals. Dazu weiße Vans. Ich sah zu ihm hoch und musste feststellen, das seine Haare wie immer perfekt gestylt waren.
"Ich glaube ich sollte mir einen hohen Zopf machen"-ich.
"Würde ich dir auch raten, sonst verwuschelt der Wind nachher deine Haare"-Kyle der gerade ins Zimmer kam.
"Oder wir"-Justin und zog sich ein T-Shirt über. Ich sah ihn finster an.
"Wer weiß, wer weiß"-er und schaute mich unschuldig an. Ich lächelte nur. Dust bekam sein Lederhalsband und die passende Leine und als Charlie endlich seine Haare fertig gestylt hatten, konnten wir dann auch los. Ich hatte tatsächlich meine Haare noch zu einem lockeren hohen Zopf gesteckt und lief jetzt hinter den Jungs her. In der linken Hand Dust's Leine, meine rechte Hand hielt Charlie. Unten in der Lobby trafen wir auf Peter.
"Ihr seid pünktlich. Super!"-er und klatschte begeistert in die Hände.
"Der Sprinter da vorne in grau ist unser"-er und zeigte auf das Auto. Das selbe wie in Washington. Also wussten wir, wie wir uns sortieren mussten. Ich landete mal wieder ganz hinten mit Charlie und die anderen Jungs und Marlene verteilten sich vorne. Dust durfte ganz vorne sitzen. Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt kamen wir am Fernsehstudio an. Wir wurden angemeldet und in den Backstagebereich geführt. Die Jungs redeten über belanglosen Zeugs, währenddessen ich mich an Charlie kuschelte und meinen Hund beobachtete, wie er den Papierkorb ausräumte und kleine Schnipsel herstellte. Peter saß auf einem Sessel und managte alles. Marlene und Louis hatten sich vorhin verzogen und hatten sich Sitzplätze im Studio gesucht, um unser Interview hautnah mitzuerleben. Ich schätze aber mal, das sie einfach ihre Ruhe wollten.
"Dylan, Yana, mitkommen. Es geht gleich los"-er. Mein Lampenfieber wurde immer größer, doch Charlie küsste mich wieder und auf einmal war es wieder weg. Wie machte er das bloß?
"Justin, du wirfst ein Auge auf Dust"-ich.
"Jo geht klar. Komm her Dust"-er und hielt den Hund am Halsband fest. Dylan legte einen Arm über meine Schulter und gemeinsam gingen wir in Richtung Bühne. Zwei Minuten noch. Dylan legte beide seine Hände beruhigend auf meine Schultern und sah zu mir runter.
"Yana, die fragen etwas, wie antworten intelligent"-er.
"Daran scheiterts"-ich lachend. Auch er musste kurz lächeln. Er umarmte mich noch einmal und wir wurden auf die Bühne gerufen.
"Und hier meine Damen und Herren sind die beiden Geschwister Yana und Dylan Brooks"-Moderatorin. Wir betraten die Bühne, begrüßten die junge Frau und setzten uns dann auf das Sofa.
"Schön das ihr heute hier seid"-sie. Dylan nickte ihr zu. Irgendwie wirkte er ziemlich professionell. Naja, er kannte es ja nich von All right.
"Wir haben gehört ihr seid von LA nach Washington DC gezogen in ein Apartment. Gefällt es euch?"-sie.
"Oh ja sehr. Es ist schon schön mit seinen besten Freunden und Geschwistern zusammen zu Leben und das Großstadtleben zu genießen"-Dylan.
"Und wie ist es für dich, Yana?"-Moderatorin.
"Es ist, wie Dylan schon gesagt, super schön. Wir verstehen uns alle gut und selbst mein Hund fühlt sich wohl"-ich.
"Naja, er geht nur nicht aus dem Haus"-Dylan zu mir grinsend.
"Ja okay, das stimmt"-ich lächelnd.
"Ihr beide habt ja noch einen kleinen Bruder Louis. Der wohnt auch mit euch. Wie ist es die Beziehung zwischen euch dreien?"-Moderatorin.
"Man muss dazu sagen, das Louis schon fast größer als Yana ist. Also er ist zwar der jüngst, aber nicht der kleinste"-Dylan.
"Dylan wollte damit sagen, das wir drei zusammenhalten und uns eigentlich fast nie streiten. Die anderen Jungs haben Louis auch sofort akzeptiert. Er ist viel erwachsener als sein Alter vermuten lässt"-ich.
"Noch einmal eine Frage, zu einem Thema das mehrere Monate in der Presse war. Wie ist die Geschwisterbindung zwischen euch jetzt, nachdem dieses Drama darum gemacht wurde, das du Dylan Yana geschlagen hast"-Moderatorin. Dylan spannte sich an und auch ich tat es. Erinnerungen die ich längst verdrängt und hinter mir gelassen hatte, wurden wieder geweckt. Dylan stieß mich leicht mit dem Ellenbogen an. Er wollte also erzählen.
"Nun ja, damals als ich diese Taten ausgeführt habe, hatte ich Alkohol und Drogen im Blut. Ich stand völlig neben mir und tat Dinge, die eigentlich nie tuen wollte. Ich kniete mich ins Training und wenn da was schief lief, leitete ich oft Prügeleien ein. Wenn zu Hause mir was nicht passte schlug ich meine Schwester."-er und ich sah wie er versuchte seine Emotionen zu unterdrücken.
"Ein Freund von Yana hat das mitbekommen und mit unseren Eltern darüber gesprochen, Yana zog aus und ich war auf Entzug. Mir wurde bewusst welche Fehler ich gemacht habe und schwor mir sie nie wieder zu machen. Ich bin bis heute Timo dankbar dafür, das er meiner Mutter davon erzählte"-Dylan. Die Moderatorin nickte uns verstehend an.
"Es war in unserer Schule ein Feuer. Meine Klasse musste auf das Flachdach klettern und ich verfiel durch Angst in eine Schockstarre, aus der Dylan mich rausgeholt hat. Das war der Moment wo ich ihm verzieh"-ich.
"Von da an war alles okay bei euch?"-Moderatorin
"Ja, wir lebten im selben Haus, redeten normal. Waren halt Geschwister."-ich.
"Und da kam All right"-Moderatorin. Dylan nickte und setzte lehnte sich gegen die Rücklehne.
"Da riss unsere Bindung wieder ein. Ich ging, für fünf Monate."-er.
"Er kam nicht wieder und auf einmal bekam ich mit, das er und die Jungs vom Erdboden verschwunden waren. Glauben Sie mir, ich habe mich noch nie so schlecht gefühlt"-ich.
"Das kann ich mir vorstellen. Und als dann bekannt wurde das er lebt und in diesem Flugzeug saß, das notlandete, wie ging es dir da"-Moderatorin. Ich biss die Zähne zusammen. Versteck deine Gefühle und Emotionen Yana!
"Ich war einerseits erleichtert zu wissen das er lebte, andererseits wurde uns gesagt er hätte ein Trauma erlitten. Also reiste ich zu ihm und sah meinen Bruder leidend. Es gibt glaube ich für eine Schwester nichts schlimmeres, als einen ihrer Brüder so zu sehen, wie ich ihn sah"-ich.
"Bitte seid mir nicht böse, das ich dafür keine Worte finde, aber auch unser Studio hat viel über euch berichtet und das jetzt zu hören, verschlägt einem die Sprache."-Moderatorin. Wir nickten.
"Und wie war es für dich als Yana dann kam?"-sie an Dylan gerichtet.
"Ich hatte eine Phase wo ich wirklich 48h wach lag, eine Stunde schlief und wieder Stunden wach lag. Ich war so traumatisiert, das mir Ärzte und ihre Technik kaum halfen. Sie konnten alle möglichen Behandlungen vorziehen, da ich eh die ganze Zeit wach lag. Irgendwann schickten die Ärzte dann Yana, sie wussten nicht mehr was mir sonst helfen sollte. Und sie war tatsächlich die einzige die mir helfen konnte. Das sie da war, beruhigte mich. Ich hatte sie fünf Monate nicht gesehen, wenn nicht noch länger und ihre Anwesenheit war es, was mir erlaubte wieder zu schlafen. Klingt verrückt, war aber so"-Dylan. Die Moderatorin nickte die ganze Zeit.
"Danke das ihr darüber so offen mit uns gesprochen habt. Meine Damen und Herren, Yana und Dylan Brooks"-Moderatorin. Wir standen auf und verließen fast fluchtartig die Bühne. Backstage fiel ich als erstes meinem Bruder in die Arme. Er hielt mich fest im Arm und strich beruhigend über meinen Rücken. Die anderen Jungs kamen auch an und standen um uns herum.
"Die stechen aber echt immer wieder mit einem Messer in Narben rum"-Kyle etwas genervt. Auch Louis kam mit Marlene an. Dylan und ich schlossen ihn mit in die Geschwisterumarmung und steckten die Köpfe zusammen.
"Scheiß auf die Medien, wir haben den gleich Nachnamen und halten zusammen"-Louis. Dylan und ich mussten schwach lächeln. Wir lösten uns voneinander und ich verschränkte meine Finger mit Charlie's und übernahm Dust's Leine. Louis hielt Marlene im Arm.
"Komm weg von diesen Liebespärchen"-Dylan lachend und ging vor. Peter brachte uns zum Sprinter und wir fuhren wieder ins Hotel.

A new lifeWhere stories live. Discover now