Viel. Zu viel.

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Ich war im Auto sitzen geblieben und sah wie Daddy mit ernster Miene auf das Auto zu kam. Hinter ihm Dylan mit aufgeplatzter Stelle über dem Auge und Ellenbogen getapet. Daddy ging am Auto vorbei um zu telefonieren. Er wirkte wütend.
"Geh auf die Rücksitzbank"-zischte mein Bruder mich an.
"Nein!"-ich ernst und sah weiter auf mein Handy.
"Yana geh!"-er wütend und schmiss seinem Rucksack auf die Transportbox von Dust.
"Sag mal spinnst du? Da ist mein Hund drin!"-ich wütend.
"Sorry hab vergessen das es Hunde gibt die in Käfige müssen, so wie Lio früher"-er genervt.
"Auch wenn du Lio gehasst hast, lass es nicht an meinem Hund aus! Verstanden?!"-ich wütend und machte mich vor ihm groß, obwohl ich kleiner war als er. Er zog die Augenbraue unbeeindruckt hoch und klatschte mir wütend eine.
"Sei still und setzt dich nach hinten, verstanden?!"-er ruhig und betont. Ich funkelte ihn mehr als wütend an und setzte mich auf die Rücksitzbank. Da es sich gerade so anbot, schlug ich Dylan gegen den Hinterkopf. Wütend fuhr er um.
"Ich habe kein Problem damit noch jemanden zu vermöbeln"-er laut.
"Dylan! Es reicht! Erst schlägst du deinen Mitspieler zusammen und dann drohst du deiner Schwester!"-Daddy plötzlich laut.
"Ich hatte nicht vor ihr nur zu drohen"-Dylan wütend.
"Dylan sei still!"-schrie mein Vater ihn an. Dylan funkelte Daddy mit einem Todesblick an und Daddy fuhr schnellen Tempos nach Hause.

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"Dieser Sport tut dir ganz und gar nicht gut!"-Daddy laut.
"Doch! Es gibt nichts besseres für mich!"-Dylan.
"Dylan! Hör auf deinen Vater!"-Mommy.
Seit einer Stunde schrieen die drei sich nun schon an. Es langte mir und ich ging in die Stallung mit Dust und den beiden anderen Hunden. Hauptsache weg vom Streit.
"Na großer"-ich zu Yunker. Ich streichelte das Pferd am Hals und lächelte schwach. Seit Tagen stand er hier drinnen. Er durfte nicht raus. Ich ging auf zu der Box gegenüber von Yunker und begrüßte Casey, daneben stand Cody. Allen drei steckte ich eine Karotte zu. Hatte ich vorhin nicht auch Bacardi in den Stall gebracht? Ich sah durch die Gitterstäbe an der Boxenhäfte neben Yunker hindurch und erblickte Bacardi auf dem Boden liegend. Schnell öffnete ich die Boxentür und trat in die Späne. Bacardi lag ruhig auf der Seite und atmete flach. Mit den Händen schaufelte ich die Späne vor seinen Nüstern weg. Was war los mit ihm?

*Fay's Sicht*

Da hat man schon einen harten Arbeitstag mit Fotoshooting und Interview, da darf man sich am Abend auch nach anhören, dass dein Sohn einen Mitspieler zusammen geschlagen hat. Als wenn das noch nicht genug ist, erzählt mir Brian, das er Yana gedroht hat sie zu schlagen. Das brachte das Fass regelrecht zum überlaufen. Seitdem Dylan in der Pubertät war, mussten nicht nur Brian und ich leiden, sondern auch die Beziehung zwischen Yana und ihm. Total wütend stellten Brian und ich ihn nun schon seit einiger Zeit zur Rede, doch er wollte nicht einsehen das er etwas falsch gemacht hat.
"Ich bin absolut dagegen, das du weiter hin Eishockey spielst"-Brian ernst.
"Und das Boxtraining?!"-Dylan genervt.
"Eins von beiden müssen wir ihm ja lassen"-ich.
"Aber ganz sicher nicht das Eishockey spielen!"-Brian wütend.
"Wieso?! Beim Boxen schlägt man zu! Nicht beim Eishockey!"-Dylan aufgebracht.
"Du scheinbar schon"-Brian.
"Mommy! Mommy! Bacardi liegt in seiner Box und atmet flach!"-rief ganz plötzlich Yana durchs Haus.
"Yana das hier ist wichtiger!"-zischte Brian sie an.
"Lass den Gaul, der kommt schon klar"-Dylan wütend.
"Ihr beide seid jetzt mal ganz still"-ich laut und sah beide finster an. Dann rannte ich Yana hinter her in die Stallung und sah auf dem Boden seiner Box Bacardi regungslos liegen.
"Bacardi"-ich leise. Eine Art Schnauben entwich ihm und er begann stark zu husten. Laut diskutierend kamen Dylan und Brian in den Stall. Sie standen neben der Box und sahen gar nicht in Bacardi's Richtung. Sie hatten einfach nur den Ort zum streiten geändert. Ich kniete mich neben den Kopf meines Pferdes und strich immer wieder über seinen Hals. Seine Schleimhäute waren trocken und sein Körper erschlafft. Es war bereits spät abends und da ich diesen Zustand bereits schon einmal gesehen hatte wusste ich was es bedeutete. Dylan und Brian schrieen sich wieder an.
"Wenn ihr nicht gleich die Schnauze haltet schlage ich euch persönlich eine rein!"-ich laut und mit Tränen in den Augen. Beide sahen mich geschockt an und verstummten.
"Mommy, ist es etwa schon jetzt soweit?"-Yana mit einem Kloß im Hals. Ich konnte sie nicht ansehen und nickte nur. Ich wusste wie sehr sie an Bacardi hing. Mindestens genauso stark wie an Yunker. Wie sehr ich an ihm hing, konnte niemand verstehen. Genau zwanzig Jahre besaß ich mein Pferd nun schon. Er zog mit mir von Liverpool nach Atlanta, von da aus für ein Jahr nach Alaska, dann weiter in die Nähe von Washington und auch in Miami war er schon. Schlussendlich fand er sein zu Hause hier. Eine lange Reise war es gewesen für ihn. Ein kleines Abenteuer. Und jetzt, jetzt sollte es zu Ende sein. Ich sah wie Bacardi immer und immer schwächer wurde, er versuchte seine Augen offen zu halten - erfolglos. Er war zu schwach. Ich sah zu meiner Tochter, sie stand in der Box neben Bacardi und lehnte ihren Kopf gegen den Hals von Yunker. Niemand durfte diesem Pferd so nah kommen, genau wie niemand Bacardi so nahm kommen durfte wie ich.

*Yana's Sicht*

Mommy kniete neben dem Pferd ihrer Träume. Sie sah mich an und ich sah die Trauer und Verzweiflung in ihren Augen. Sie wollte ihr Pferd nicht gehen lassen. Aber sie musste. Es war schon traurig für mich zu zusehen, wie ein wunderbares Pferd starb, das mir das Reiten lernte. Doch als mir das bewusst wurde, wurde mir auch bewusst, das niemand verstehen oder fühlen wird, wie Mommy dieses Pferd liebt und an ihm hängt. Sie weinte bereits stark und Brian hockte neben ihr und strich ihr beruhigend über den Rücken. Auch meine Augen wurden langsam feucht. Ich spürte die Blicke von Dylan auf mir. Er sah mich mit einer Art besorgten Blick an.
"Geht jetzt"-Mommy unter Tränen. Brian verließ die Box und den Stall. Er schlug die Hände hinter dem Kopf zusammen und wirkte Verzweifelt. Ich sah durch die Gitterstäbe zu Mommy und Bacardi und schloss dann Yunker's Boxentür hinter mir. Vor der Stallung stand Dylan und sah mich an. Mir liefen ein paar vereinzelte Tränen die Wange herunter und er kam einen Schritt auf mich zu. Ich wischte meine Tränen weg und sah ihm emotionslos an.
"Bitte geh! Ich kann auf deine Umarmung verzichten"-ich traurig und wütend zu gleich. Dann rannte ich in die Villa und die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein großes Bett fallen und versuchte einfach meine Tränen zu unterdrücken. Es gelang mir einigermaßen gut und ich schluchzte nur vor mich hin. Dust lag bei mir und ich vergrub mein Gesicht in seinem Fell. Da ich nicht wusste was ich tun sollte, ging ich duschen und zog mir eine Jogginghose und ein Top an. Meine Haare föhnte ich und ließ sie offen über meine Schulter hängen. Draußen war es bereits dunkel, doch ich hörte wie ein Auto die Auffahrt hoch fuhr. Ich schnappte mir meine Strickjacke und lief die Treppen hinunter. Dust folgte. Bevor ich durch die Haustür ging und die Veranda betrat, zog ich mir meine Jacke über. Ich stand da schweigend, mit großem Abstand zu Mommy und Daddy. Mommy trug eine Jeans und ebenfalls eine Strickjacke und hatte ihre Arme um sich geschlungen. Brian hatte Mommy im Arm und Dylan stand mit Händen in den Hosentaschen auf der untersten Stufe. Ich sah dem Geländewagen mit dem Pferdetransporter hinten dran gehängt hinter her. Da fuhr er also, der leblose Körper von Bacardi. Als das Gespann von der Auffahrt auf dem Highway verschwand, gingen Brian und Dylan kommentarlos rein. Dylan sah mir ins Gesicht, doch ich wisch seinem Blick geschickt aus und starrte auf die Stallung. Es war ein leises und unsicheres Wiehern zu hören.
"Erklärs' ihm"-Mommy ruhig und ging ins Haus. Ich holte tief Luft unf lief über die Kiesauffahrt zur Stallung. Als ich sie betrat und das Licht anmachte, sah ich Casey und Cody nebeneinander stehend. Außergewöhnlich ruhig. Sie hatten also verstanden was eben war. Yunker dagegen stand unsicher in seiner Box und sah immer wieder durch die Gitterstäbe hindurch in Bacardi's leere Box. Da Yunker ein Halfter trug, öffnete ich seine Boxentür und führte ihn in Bacardi's Box.
"Schau selbst nach"-nuschelte ich zum Pferd. Tatsächlich forschte Yunker in der Box und im Paddock nach Bacardi, wurde aber nicht fündig. Da wo der Wallach lag, bevor er ging, schnupperte Yunker neugierig und riss dann den Kopf hoch und blähte seine Nüstern auf.
"Richtig großer, er kommt nicht wieder"-ich leise und lehnte meinen Kopf gegen den starken Hals von Yunker.

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